Luther Bible (1545)

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Biblia Germanica, 1545: Die Bibel in der deutschen Übersetzung Martin Luthers.  Ausgabe letzter Hand.  Wilhelm Hoffmann, Hans Lufft, Martin Luther, authors.  Stuttgart: Württembergische Bibelanstalt, 1967.

Der PSALTER

I.

  1. Wol dem der nicht wandelt im Rat der Gottlosen / Noch tritt auff den Weg der Sünder / Noch sitzt da die Spötter sitzen.
  2. Sondern hat lust zum Gesetz des HERRN / Vnd redet von seinem Gesetz tag vnd nacht.
  3. Der ist wie ein Bawm gepflantzet an den Wasserbechen / Der seine Frucht bringet zu seiner zeit / Vnd seine Bletter verwelcken nicht / Vnd was er macht / das geret wol.
  4. Aber so sind die Gottlosen nicht / Sondern wie Sprew / die der wind verstrewet.
  5. Darumb bleiben die Gottlosen nicht im Gerichte / Noch die Sünder in der gemeine der Gerechten.
  6. Denn der HERR kennet den weg der Gerechten / Aber der Gottlosen weg vergehet.

II.

  1. Warumb toben die Heiden / Vnd die Leute reden so vergeblich.
  2. Die Könige im Lande lehnen sich auff / vnd die Herrn ratschlagen mit einander / Wider den HERRN vnd seinen Gesalbeten.
  3. Lasset vns zureissen ire Bande / Vnd von vns werffen ire Seile.
  4. Aber der im Himel wonet lachet ir / Vnd der HERR spottet ir.
  5. Er wird einest mit inen reden in seinem zorn / Vnd mit seinem grim wird er sie schrecken.
  6. Aber ich habe meinen König eingesetzt / Auff meinen heiligen berg Zion.
  7. Ich wil von einer solchen Weise predigen / Das der HERR zu mir gesagt hat / Du bist mein Son / Heute hab ich dich gezeuget.
  8. Heissche von mir / So wil ich dir die Heiden zum Erbe geben / Vnd der Welt ende zum Eigenthum.
  9. Du solt sie mit einem eisern Scepter zuschlahen / Wie Töpffen soltu sie zeschmeissen.
  10. So lasst euch nu weisen ir Könige / Vnd lasst euch züchtigen ir Richter auff Erden.
  11. Dienet dem HERRN mit furcht / Vnd frewet euch mit zittern.
  12. Küsset den Son / Das er nicht zürne / vnd ir vmbkomet auffm wege / Denn sein zorn wird bald anbrennen / Aber wol allen die auff In trawen.

III.

Ein Psalm Dauids / Da er floh fur seinem son Absalom.

  1. Ah HERR / wie ist meiner Feinde so viel / Vnd setzen sich so viel wider mich.
  2. Viel sagen von meiner seele / Sie hat keine hülffe bey Gott / Sela.
  3. Aber du HERR bist der Schild fur mich / Vnd der mich zu ehren setzet / Vnd mein Heubt auffrichtet.
  4. Ich ruffe an mit meiner stim den HERRN / So erhöret er mich von seinem heiligen Berge / Sela.
  5. Ich lige vnd schlaffe / vnd erwache / Denn der HERR helt mich.
  6. Ich furchte mich nicht fur viel hundert tausenten / Die sich vmbher wider mich legen.
  7. Auff HERR / vnd hilff mir mein Gott / Denn du schlegst alle meine Feinde auff den backen / vnd zerschmetterst der Gottlosen zeene.
  8. Bey dem HERRN findet man hülffe / Vnd deinen Segen vber dein Volck / Sela.

IV.

Ein Psalm Dauids / vor zu singen auff Seitenspiel.

  1. Erhöre mich / wenn ich ruffe / Gott meiner gerechtigkeit / Der du mich tröstest in angst Sey mir gnedig / vnd erhöre mein gebet.
  2. Lieben Herrn / wie lang sol meine Ehre geschendet werden? Wie habt ir das Eitel so lieb / vnd die Lügen so gerne? Sela.
  3. Erkennet doch / das der HERR seine Heilgen wünderlich füret / Der HERR höret / wenn ich in anruffe.
  4. Zürnet ir / so sündiget nicht / Redet mit ewrem hertzen auff ewrem Lager / vnd harret / Sela.
  5. Opffert Gerechtigkeit / Vnd hoffet auff den HERRN.
  6. Viel sagen / Wie solt vns Dieser weisen / was gut ist? Aber HERR erhebe vber vns das Liecht deines andlitzs.
  7. Du erfrewest mein hertz / Ob iene gleich viel Wein vnd Korn haben.
  8. Ich lige vnd schlaffe gantz mit frieden / Denn allein du HERR hilffst mir / das ich sicher wone.

V.

Ein Psalm Dauids / vor zu singen / Fur das Erbe.

  1. HERR höre mein wort / Mercke auff meine rede.
  2. Vernim mein schreien / mein könig vnd mein Gott / Denn ich wil fur dir beten.
  3. HERR früe woltestu meine stim hören / Früe wil ich mich zu dir schicken / vnd drauff mercken.
  4. Denn du bist nicht ein Gott / dem Gottlos wesen gefelt / Wer böse ist / bleibet nicht fur dir.
  5. Die Rhumredtigen bestehen nicht fur deinen Augen / Du bist feind allen Vbelthettern.
  6. Du bringest die Lügener vmb / Der HERR hat grewel an den Blutgirigen vnd Falschen.
  7. Ich aber wil in dein Haus gehen auff deine grosse Güte / Vnd anbeten gegen deinem heiligen Tempel / in deiner furcht.
  8. HERR leite mich in deiner Gerechtigkeit / vmb meiner Feinde willen / Richte deinen Weg fur mir her.
  9. Denn in irem Munde ist nichts gewisses / Ir inwendiges ist hertzeleid / Ir rachen ist ein offens grab / Mit iren zungen heuchlen sie.
  10. Schüldige sie Gott / das sie fallen von irem Furnemen / Stosse sie aus vmb irer grossen vbertrettung willen / Denn sie sind dir widerspenstig.
  11. Las sich frewen alle die auff dich trawen / ewiglich las sie rhümen / Denn du beschirmest sie / Frölich las sein in dir / die deinen Namen lieben.
  12. Denn du HERR segenest die Gerechten / Du krönest sie mit gnaden / wie mit einem Schilde.

VI.

Ein Psalm Dauids / vor zu singen auff acht Seiten.

  1. Ah HERR straffe mich nicht in deinem Zorn / Vnd züchtige mich nicht in deinem grim.
  2. HERR sey mir gnedig / denn ich bin schwach / Heile mich HERR / Denn meine gebeine sind erschrocken.
  3. Vnd meine Seele ist seer erschrocken / Ah du HERR / wie lange?
  4. Wende dich HERR / vnd errette meine Seele / Hilff mir vmb deiner Güte willen.
  5. Denn im Tode gedenckt man dein nicht / Wer wil dir in der Helle dancken?
  6. Ich bin so müde von seufftzen / Ich schwemme mein Bette die gantze nacht / Vnd netze mit meinen threnen mein Lager.
  7. Meine Gestalt ist verfallen fur trawren / vnd ist alt worden / Denn ich allenthalben geengstet werde.
  8. Weichet von mir alle Vbeltheter / Denn der HERR höret mein weinen.
  9. Der HERR höret mein flehen / Mein gebet nimpt der HERR an.
  10. Es müssen alle meine Feinde zu schanden werden / vnd seer erschrecken / Sich zu rück keren / vnd zu schanden werden plötzlich.

VII.

Die vnschuld Dauids / dauon er sang dem HERRN / Von wegen der wort des Moren / des Ieminiten.

  1. Auff dich HERR trawe ich / mein Gott / Hilff mir von allen meinen Verfolgern / vnd errette mich.
  2. Das sie nicht wie Lewen meine Seele erhasschen / Vnd zureissen / weil kein Erretter da ist.
  3. HERR mein Gott / Hab ich solchs gethan / Vnd ist vnrecht in meinen henden.
  4. Hab ich böses vergolten / denen so friedlich mit mir lebten / Oder die so mir on vrsach feind waren beschedigt.
  5. So verfolge mein Feind meine Seele vnd ergreiffe sie / Vnd trette mein Leben zu boden / Vnd lege meine Ehre in den staub / Sela.
  6. Stehe auff HERR in deinem zorn / Erhebe dich vber den grim meiner Feinde / Vnd hilff mir wider in das Ampt / das du mir befolhen hast.
  7. Das sich die Leute wider zu dir samlen / Vnd vmb derselben willen kom wider empor.
  8. Der HERR ist Richter vber die Leute / Richte mich HERR nach meiner gerechtigkeit vnd fromkeit.
  9. Las der Gottlosen bosheit ein ende werden / Vnd fördere die Gerechten / Denn du gerechter Gott prüfest hertzen vnd nieren.
  10. Mein Schild ist bey Gott / Der den fromen hertzen hilffet.
  11. Gott ist ein rechter Richter / Vnd ein Gott der teglich drewet.
  12. Wil man sich nicht bekeren / so hat er sein Schwert gewetzt / Vnd seinen Bogen gespannet / vnd zielet.
  13. Vnd hat drauff gelegt tödlich Geschos / Seine Pfeile hat er zugericht zuuerderben.
  14. Sihe / der hat Böses im sinn / mit Vnglück ist er schwanger / Er wird aber einen Feil geberen.
  15. Er hat eine Gruben gegraben vnd ausgefürt / Vnd ist in die Gruben gefallen / die er gemacht hat.
  16. Sein vnglück wird auff seinen Kopff komen / Vnd sein freuel auff seine Scheittel fallen.
  17. Ich dancke dem HERRN vmb seiner gerechtigkeit willen / Vnd wil loben den Namen des HERRN des Allerhöhesten.

VIII.

Ein Psalm Dauids / vor zu singen / auff der Githith.

  1. HERR vnser Herrscher / wie herrlich ist dein Name in allen Landen / Da man dir dancket im Himel.
  2. Aus dem munde der Iungen kinder vnd Seuglingen hastu eine Macht zugericht / vmb deiner Feinde willen / Das du vertilgest den Feind vnd den Rachgirigen.
  3. Denn ich werde sehen die Himel deiner Finger werck / Den Monden vnd die Sterne die du bereitest.
  4. Was ist der Mensch / das du sein gedenckest / Vnd des Menschen kind / Das du dich sein annimpst?
  5. Du wirst in lassen eine kleine zeit von Gott verlassen sein / Aber mit ehren vnd schmuck wirstu in krönen.
  6. Du wirst in zum Herrn machen vber deiner Hende werck / Alles hastu vnter seine Füsse gethan.
  7. Schafe vnd ochsen allzumal / Da zu auch die wilden Thier.
  8. Die vögel vnter dem Himel / vnd die fisch im Meer / Vnd was im meer gehet.
  9. HERR vnser Herrscher / Wie herrlich ist dein Name in allen Landen.

IX.

Ein Psalm Dauids / Von der schönen Iugent / vor zu singen.

  1. Ich dancke dem HERRN von gantzem hertzen / Vnd erzele alle deine Wunder.
  2. Ich frewe mich / vnd bin frölich in dir / vnd lobe deinen Namen / du Allerhöhester.
  3. Das du meine Feinde hinder sich getrieben hast / Sie sind gefallen vnd vmbkomen fur dir.
  4. Denn du fürest mein Recht vnd Sache aus / Du sitzest auff dem Stuel / ein rechter Richter.
  5. Du schiltest die Heiden / vnd bringest die Gottlosen vmb / Iren namen vertilgestu imer vnd ewiglich.
  6. Die schwerte des Feindes haben ein ende / Die Stedte hastu vmbkeret / Ir Gedechtnis ist vmbkomen sampt inen.
  7. Der HERR aber bleibt ewiglich / Er hat seinen Stuel bereitet zum gericht.
  8. Vnd er wird den Erdboden recht richten / Vnd die Leute regieren rechtschaffen.
  9. Vnd der HERR ist des Armen schutz / Ein schutz in der not.
  10. Darumb hoffen auff dich / die deinen Namen kennen / Denn du verlessest nicht / die dich HERR suchen.
  11. Lobet den HERRN der zu Zion wonet / Verkündiget vnter den Leuten sein Thun.
  12. Denn er gedenckt vnd fragt nach irem Blut / Er vergisset nicht des schreiens der Armen.
  13. HERR sey mir gnedig / Sihe an mein elend / vnter den Feinden / Der du mich erhebest aus den Thoren des Todes.
  14. Auff das ich erzele all deinen preis in den Thoren der tochter Zion / Das ich frölich sey vber deiner Hülffe.
  15. Die Heiden sind versuncken in der Gruben / die sie zugericht hatten / Ir fus ist gefangen im Netz / das sie gestellet hatten.
  16. So erkennet man das der HERR recht schaffet / Der Gottlos ist verstrickt in dem werck seiner hende / durchs wort / Sela.
  17. Ah das die Gottlosen müsten zur Helle gekeret werden / Alle Heiden die Gottes vergessen.
  18. Denn er wird des Armen nicht so gantz vergessen / Vnd die hoffnung der Elenden wird nicht verloren sein ewiglich.
  19. HERR stehe auff / das Menschen nicht vberhand kriegen / Las alle Heiden fur dir gerichtet werden.
  20. Gib inen HERR einen Meister / Das die Heiden erkennen / das sie Menschen sind / Sela.

X.

  1. HERR / warumb trittestu so ferne? Verbirgest dich zur zeit der not?
  2. Weil der Gottlose vbermut treibet / mus der Elende leiden / Sie hengen sich an einander / vnd erdencken böse Tück.
  3. Denn der Gottlose rhümet sich seines mutwillens / Vnd der Geitzige segenet sich / vnd lestert den HERRN.
  4. Der Gottlose ist so stoltz vnd zornig / Das er nach niemand fraget / In allen seinen tücken helt er Gott fur nichts.
  5. Er feret fort mit seinem thun imerdar Deine Gerichte sind ferne von im / Er handelt trötzig mit allen seinen Feinden.
  6. Er spricht in seinem hertzen / Ich werde nimer mehr darnider ligen / Es wird fur vnd fur keine not haben.
  7. Sein Mund ist vol fluchens / falsches vnd trugs / Seine Zungen richt mühe vnd erbeit an.
  8. Er sitzt vnd lauret in den Höfen / Er erwürget die Vnschüldigen heimlich / Seine Augen halten auff die Armen.
  9. Er lauret im verborgen / wie ein Lew in der hüle / Er lauret das er den Elenden erhassche / Vnd er hasschet in / wenn er in in sein netze zeucht.
  10. Er zuschlehet vnd drücket nider / Vnd stösset zu boden den Armen mit gewalt.
  11. Er spricht in seinem hertzen / Gott hats vergessen / Er hat sein Andlitz verborgen / Er wirds nimer mehr sehen.
  12. Stehe auff HERR Gott / erhebe deine Hand / Vergis des Elenden nicht.
  13. Warumb sol der Gottlose Gott lestern / vnd in seinem hertzen sprechen / Du fragest nicht darnach?
  14. Du sihest ia / Denn du schawest das elend vnd iamer / Es stehet in deinen Henden / Die Armen befelhens dir / Du bist der Waisen Helffer.
  15. Zubrich den arm des Gottlosen / vnd suche das böse / So wird man sein gottlos wesen nimer finden.
  16. Der HERR ist König imer vnd Ewiglich / Die Heiden müssen aus seinem Land vmbkomen.
  17. Das verlangen der Elenden hörestu HERR / Ir hertz ist gewis / das dein Ohre drauff mercket.
  18. Das du Recht schaffest dem Waisen vnd Armen / Das der Mensch nicht mehr trotze auff Erden.

XI.

Ein Psalm Dauids / vor zu singen.

  1. Ich traw auff den HERRN / wie saget ir denn zu meiner seele / Sie sol fliegen wie ein vogel / auff ewre Berge?
  2. Denn sihe / die Gottlosen spannen den Bogen / vnd legen ire Pfeile auff die sehnen / Damit heimlich zu schiessen die Fromen.
  3. Denn sie reissen den Grund vmb / Was solt der Gerechte ausrichten?
  4. Der HERR ist in seinem heiligen Tempel / Des HERRN stuel ist im Himel / Seine augen sehen drauff / Seine augenliede prüfen die Menschen kinder.
  5. Der HERR prüfet den Gerechten / Seine Seele hasset den Gottlosen / vnd die gerne freueln.
  6. Er wird regenen lassen vber die Gottlosen blitz / fewr vnd schwefel / Vnd wird inen ein wetter zu lohn geben.
  7. Der HERR ist Gerecht vnd hat Gerechtigkeit lieb / Darumb das ir angesichte schawen auff das da recht ist.

XII.

Ein Psalm Dauids / vor zu singen auff acht Seiten.

  1. Hilff HERR / die Heligen haben abgenomen / Vnd der Gleubigen ist wenig vnter den Menschen kindern.
  2. Einer redet mit dem andern vnnütze ding vnd heucheln / Vnd leren aus vneinigem hertzen.
  3. Der HERR wolte ausrotten alle Heuchley / Vnd die Zunge die da stoltz redet.
  4. Die da sagen / Vnser Zunge sol vber hand haben / Vns gebürt zu reden / Wer ist vnser Herr?
  5. Weil denn die Elenden verstöret werden / vnd die Armen seuffzen / wil ich auff / spricht der HERR / Ich wil eine Hülffe schaffen / das man getrost leren sol.
  6. Die Rede des HERRN ist lauter / Wie durchleutert Silber im erdenen tigel / beweret sieben mal.
  7. Du HERR woltest sie bewaren / Vnd vns behüten fur diesem Geschlecht ewiglich.
  8. Denn es wird allenthalben vol Gottlosen / Wo solche lose Leute vnter den Menschen herrschen.

XIII.

Ein Psalm Dauids / vor zu singen.

  1. HERR / wie lang wiltu mein so gar vergessen? Wie lange verbirgestu dein Andlitz fur mir?
  2. Wie lange sol ich sorgen in meiner Seele / vnd mich engsten in meinem hertzen teglich? Wie lange sol sich mein Feind vber mich erheben?
  3. Schaw doch vnd erhöre mich HERR / mein Gott / Erleuchte meine augen / das ich nicht im Tode entschlaffe.
  4. Das nicht mein Feind rhüme / Er sey mein mechtig worden / Vnd meine Widersacher sich nicht frewen / das ich niderlige.
  5. Ich hoffe aber dar auff / das du so gnedig bist / Mein hertz frewet sich / das du so gerne hilffest.
  6. Ich wil dem HERRN singen / Das er so wol an mir thut.

XIV.

Ein Psalm Dauids / vor zu singen.

  1. Die Thoren sprechen in irem hertzen / Es ist kein Gott / Sie tügen nichts vnd sind ein Grewel mit irem wesen / Da ist keiner der guts thue.
  2. Der HERR schawet vom Himel auff der Menschen kinder / Das er sehe / Ob iemand klug sey / vnd nach Gott frage.
  3. Aber sie sind alle abgewichen / vnd alle sampt vntüchtig / Da ist keiner der Gutes thue / auch nicht einer.
  4. Wil denn der Vbeltheter keiner das mercken? Die mein Volck fressen / das sie sich neeren / Aber den HERRN ruffen sie nicht an.
  5. Daselbs fürchten sie sich / Aber Gott ist bey dem Geschlecht der Gerechten.
  6. Ir schendet des Armen rat / Aber Gott ist seine zuuersicht.
  7. Ah / das die hülffe aus Zion vber Israel keme / vnd der HERR sein gefangen Volck erlösete / So würde Iacob frölich sein / vnd Israel sich frewen.

XV.

Ein Psalm Dauids.

  1. HERR / wer wird wonen in deiner Hütten? Wer wird bleiben auff deinem heiligen Berge?
  2. Wer on wandel ein her gehet / Vnd recht thut / Vnd redet die warheit von hertzen.
  3. Wer mit seiner Zungen nicht verleumbdet / Vnd seinem Nehesten kein arges thut / Vnd seinen Nehesten nicht schmehet.
  4. Wer die Gottlosen nichts achtet / Sondern ehret die Gottfürchtigen / Wer seinem Nehesten schweret / vnd helts.
  5. Wer sein Gelt nicht auff Wucher gibt / Vnd nimpt nicht Geschencke vber den Vnschüldigen / Wer das thut / der wird wol bleiben.

XVI.

Ein gülden Kleinot Dauids.

  1. Beware mich Gott / Denn ich traw auff dich.
  2. Ich habe gesagt zu dem HERRN / Du bist ia der HERR / Ich mus vmb deinen willen leiden.
  3. Fur die Heiligen / so auff Erden sind / vnd fur die Herrlichen / An denen hab ich all mein gefallen.
  4. Aber iene / die einem Andern nach eilen / werden gros Hertzleid haben / Ich wil ires Tranckopffers mit dem blut nicht opffern / Noch iren namen in meinem Munde füren.
  5. Der HERR aber ist mein Gut / vnd mein Teil / Du erheltest mein Erbteil.
  6. Das Los ist mir gefallen auff Liebliche / Mir ist ein schön Erbteil worden.
  7. Ich lobe den HERRN der mir geraten hat / Auch züchtigen mich meine Nieren des nachts.
  8. Ich hab den HERRN allezeit fur augen / Denn er ist mir zur Rechten / Darumb werde ich wol bleiben.
  9. Darumb frewet sich mein Hertz / vnd meine Ehre ist frölich / Auch mein Fleisch wird sicher ligen.
  10. Denn du wirst meine Seele nicht in der Helle lassen / Vnd nicht zu geben / das dein Heilige verwese.
  11. Du thust mir kund den weg zum Leben / Fur dir ist Freude die fülle / vnd lieblich wesen zu deiner Rechten ewiglich.

XVII.

Ein Gebet Dauids.

  1. HERR erhöre die Gerechtigkeit / Merck auff mein geschrey / Vernim mein Gebet / das nicht aus falschem munde gehet.
  2. Sprich du in meiner Sache / Vnd schaw du auffs Recht.
  3. Du prüfest mein hertz / vnd besuchests des nachts / Vnd leuterst mich vnd findest nichts / Ich hab mir fur gesetzt / das mein mund nicht sol vbertretten.
  4. Ich beware mich in dem wort deiner Lippen / Fur Menschen werck / auff dem wege des Mörders.
  5. Erhalte meinen Gang auff deinen Fussteigen / Das meine tritt nicht gleitten.
  6. Ich ruffe zu dir / das du Gott woltest mich erhören / Neige deine Ohren zu mir / höre meine rede.
  7. Beweise deine wünderliche Güte / du Heiland dere die dir vertrawen / Wider die so sich wider deine rechte Hand setzen.
  8. Behüte mich wie einen Augapffel im auge / Beschirme mich vnter dem schatten deiner Flügel.
  9. Fur den Gottlosen / die mich verstören / Fur meinen Feinden / die vmb vnd vmb nach meiner Seelen stehen.
  10. Ire Fetten halten zusamen / Sie reden mit irem munde stoltz.
  11. Wo wir gehen / so vmbgeben sie vns / Ire augen richten sie dahin / das sie vns zur erden störtzen.
  12. Gleich wie ein Lewe / der des Raubs begert / Wie ein iunger Lewe der in der hüle sitzt.
  13. HERR mache dich auff / vberweldige in / vnd demütige in / Errette meine Seele von dem Gottlosen / mit deinem schwert.
  14. Von den Leuten deiner hand / HERR / Von den Leuten dieser welt / welche ir Teil haben in irem Leben / welchen du den Bauch füllest mit deinem Schatz / Die da kinder die fülle haben / vnd lassen ir vbriges iren Iungen.
  15. Ich aber wil schawen dein Andlitz / in gerechtigkeit / Ich wil sat werden / wenn ich erwache nach deinem Bilde.

XVIII.

Ein Psalm vor zu singen Dauids / des HERRN knechts / Welcher hat dem HERRN die wort dieses Lieds geredt / Zur zeit da in der HERR errettet hatte / von der hand seiner Feinde / vnd von der hand Saul / vnd sprach.

  1. Hertzlich lieb habe ich dich HERR meine Stercke /
  2. HERR mein Fels / mein Burg / mein Erretter / mein Gott / mein Hort / auff den ich trawe. Mein Schild / vnd Horn meines heils / Vnd mein Schutz.
  3. Ich wil den HERRN loben vnd anruffen / So werde ich von meinen Feinden erlöset.
  4. Denn es vmbfiengen mich des Todes bande / Vnd die beche Belial erschreckten mich.
  5. Der Hellen band vmbfiengen mich / Vnd des Tods strick vberweldiget mich.
  6. Wenn mir angst ist / so ruffe ich den HERRN an / vnd schrey zu meinem Gott / So erhöret er meine stim von seinem Tempel / vnd mein geschrey kompt fur in zu seinen Ohren.
  7. Die Erde bebete vnd ward beweget / Vnd die grundfeste der Berge regeten sich vnd bebeten / da er zornig war.
  8. Dampff gieng auff von seiner Nasen / Vnd verzerend fewr von seinem Munde / das es dauon blitzet.
  9. Er neigete den Himel vnd fur herab / Vnd tunckel war vnter seinen Füssen.
  10. Vnd er fuhr auff dem Cherub vnd flog daher / Er schwebet auff den fittigen des winds.
  11. Sein Gezelt vmb in her war finster / vnd schwartze dicke wolcken / Darin er verborgen war.
  12. Vom glantz fur im / trenneten sich die Wolcken / Mit hagel vnd blitzen.
  13. Vnd der HERR donnerte im Himel / Vnd der Höhest lies seinen donner aus / mit hagel vnd blitzen.
  14. Er schos seine strale vnd zerstrewet sie. Er lies seer blitzen vnd schrecket sie.
  15. Da sahe man Wassergösse / vnd des Erdboden grund ward auffgedeckt / HERR von deinem schelten / von dem odem vnd schnauben deiner Nasen.
  16. Er schicket aus von der Höhe / vnd holet mich / Vnd zoch mich aus grossen Wassern.
  17. Er errettet mich von meinen starcken Feinden / von meinen Hassern die mir zu mechtig waren.
  18. Die mich vberweldigeten zur zeit meines vnfals / Vnd der HERR ward meine zuuersicht.
  19. Vnd er füret mich aus in den Raum / Er reis mich heraus / Denn er hatte lust zu mir.
  20. Der HERR thut wol an mir / nach meiner Gerechtigkeit / Er vergilt mir nach der reinigkeit meiner hende.
  21. Denn ich halte die Wege des HERRN / Vnd bin nicht Gottlos wider meinen Gott.
  22. Denn alle seine Rechte hab ich fur augen / Vnd seine Gebot werffe ich nicht von mir.
  23. Sondern ich bin on wandel fur im / Vnd hute mich fur sünden.
  24. Darumb vergilt mir der HERR nach meiner Gerechtigkeit / Nach der reinigkeit meiner hende fur seinen Augen.
  25. Bey den Heiligen bistu heilig / vnd bey den Fromen bistu from /
  26. Vnd bey den Reinen bistu rein / Vnd bey den Verkereten / bistu verkeret.
  27. Denn du hilffest dem elenden volck / Vnd die hohen augen nidrigstu.
  28. Denn du erleuchtest meine Leuchte / Der HERR mein Gott machet meine finsternis liecht.
  29. Denn mit dir kan ich Kriegsuolck zeschmeissen / Vnd mit meinem Gott vber die mauren springen.
  30. Gotteswege sind on wandel / Die Rede des HERRN sind durchleutert / Er ist ein Schild allen die im vertrawen.
  31. Denn wo ist ein Gott / on der HERR? Oder ein Hort / on vnser Gott?
  32. Gott rüstet mich mit krafft / Vnd macht meine wege on wandel.
  33. Er macht meine füsse gleich den Hirsschen / Vnd stellet mich auff meine höhe.
  34. Er leret meine Hand streitten / Vnd leret meinen Arm einen ehren bogen spannen.
  35. Vnd gibst mir den Schild deines Heils / vnd deine Rechte stercket mich / Vnd wenn du mich demütigest / machstu mich gros.
  36. Du machst vnter mir raum zugehen / Das meine Knöchel nicht gleiten.
  37. Ich wil meinen Feinden nachiagen vnd sie ergreiffen / Vnd nicht vmbkeren / bis ich sie vmbbracht habe.
  38. Ich wil sie zeschmeissen / vnd sollen mir nicht widerstehen / Sie müssen vnter meine füsse fallen.
  39. Du kanst mich rüsten mit stercke zum streit / Du kanst vnter mich werffen die sich wider mich setzen.
  40. Du gibst mir meine Feinde in die flucht / Das ich meine Hasser verstöre.
  41. Sie ruffen / Aber da ist kein Helffer / Zum HERRN / Aber er antwortet inen nicht.
  42. Ich wil sie zestossen / wie Staub fur dem winde / Ich wil sie wegreumen / wie den Kot auff der gassen.
  43. Du hilffst mir von dem zenckisschen Volck / Vnd machest mich ein Heubt vnter den Heiden / Ein Volck das ich nicht kandte / dienet mir.
  44. Es gehorchet mir mit gehorsamen ohren / Ia den frembden Kindern hats wider mich gefeilet.
  45. Die frembden Kinder verschmachten / Vnd zappeln in iren banden.
  46. Der HERR lebet / vnd gelobet sey mein Hort / Vnd der Gott meins Heils müsse erhaben werden.
  47. Der Gott der mir Rache gibt / Vnd zwinget die Völcker vnter mich.
  48. Der mich errettet von meinen Feinden / Vnd erhöhet mich aus denen / Die sich wider mich setzen / Du hilffst mir von den Freueln.
  49. Darumb wil ich dir dancken HERR vnter den Heiden / Vnd deinem Namen lobsingen.
  50. Der seinem Könige gros Heil beweiset vnd wolthut seinem Gesalbeten / Dauid vnd seinem Samen ewiglich.

XIX.

Ein Psalm Dauids / vor zu singen.

  1. Die Himel erzelen die Ehre Gottes / Vnd die Feste verkündiget seiner Hende werck.
  2. Ein Tag sagts dem andern / Vnd ein Nacht thuts kund der andern.
  3. Es ist kein Sprache noch Rede / Da man nicht ire stimme höre.
  4. Ire Schnur gehet aus in alle Lande / Vnd ir Rede an der welt ende / Er hat der Sonnen eine Hütten in den selben gemacht.
  5. Vnd dieselbe gehet her aus / wie ein Breutigam aus seiner Kamer / Vnd frewet sich / wie ein Helt zu lauffen den weg.
  6. Sie gehet auff an einem ende des Himels / vnd leufft vmb bis wider an das selbe ende / Vnd bleibt nichts fur irer hitze verborgen.
  7. Das Gesetz des HERRN ist on wandel / Vnd erquickt die Seele. Das Zeugnis des HERRN ist gewis / Vnd macht die Albern weise.
  8. Die befelh des HERRN sind richtig. Vnd erfrewen das hertz. Die Gebot des HERRN sind lauter. Vnd erleuchten die augen.
  9. Die Furcht des HERRN ist rein vnd bleibt ewiglich / Die Rechte des HERRN sind warhafftig / allesampt gerecht.
  10. Sie sind köstlicher denn Gold / vnd viel feines goldes / Sie sind süsser denn Honig vnd honigseim.
  11. Auch wird dein Knecht durch sie erinnert / Vnd wer sie helt / der hat gros Lohn.
  12. Wer kan mercken / wie offt er feilet? Verzeihe mir die verborgen feile.
  13. Beware auch deinen Knecht fur den Stoltzen / das sie nicht vber mich herrschen / So werde ich on wandel sein / vnd vnschüldig bleiben grosser missethat.
  14. Las dir wolgefallen die rede meines mundes / Vnd das gesprech meines hertzen fur dir. HERR mein Hort / Vnd mein Erlöser.

XX.

Ein Psalm Dauids / vor zu singen.

  1. Der HERR erhöre dich in der not / Der Name des Gottes Iacob schütze dich.
  2. Er sende dir hülffe vom Heiligthum / Vnd stercke dich aus Zion.
  3. Er gedencke all deines Speisopffers / Vnd dein Brandopffer müsse fett sein / Sela.
  4. Er gebe dir was dein Hertz begeret / Vnd erfülle all deine anschlege.
  5. Wir rhümen / das du vns hilffest / Vnd im Namen vnsers Gottes werffen wir Panier auff / Der HERR gewere dich aller deiner bitte.
  6. Nu mercke ich / das der HERR seinem Gesalbeten hilfft / Vnd erhöret in in seinem heiligen Himel / Seine rechte Hand hilfft gewaltiglich.
  7. Iene verlassen sich auff Wagen vnd Rosse / Wir aber dencken an den Namen des HERRN vnsers Gottes.
  8. Sie sind nidergestürtzt vnd gefallen / Wir aber stehen auffgericht.
  9. Hilff HERR / Der König erhöre vns / wenn wir ruffen.

XXI.

Ein Psalm Dauids / vor zu singen.

  1. HERR / Der König frewet sich in deiner Krafft / Vnd wie seer frölich ist er vber deiner Hülffe.
  2. Du gibst im seines hertzen wundsch / Vnd wegerst nicht was sein mund bittet / Sela.
  3. Denn du vberschüttest in mit guten Segen / Du setzest eine güldene Krone auff sein Heubt.
  4. Er bittet dich vmbs Leben / So gibstu im langs Leben imer vnd ewiglich.
  5. Er hat grosse Ehre an deiner Hülffe / Du legest Lob vnd Schmuck auff in.
  6. Denn du setzest in zum Segen ewiglich / Du erfrewest in mit freuden deines Andlitzs.
  7. Denn der König hoffet auff den HERRN / Vnd wird durch die Güte des Höhesten fest bleiben.
  8. Deine Hand wird finden alle deine Feinde / Deine Rechte wird finden / die dich hassen.
  9. Du wirst sie machen wie einen Fewrofen / wenn du drein sehen wirst / Der HERR wird sie verschlingen in seinem zorn / Fewr wird sie fressen.
  10. Ire frucht wirstu vmbbringen vom Erdboden / Vnd iren Samen von den Menschen kindern.
  11. Denn sie gedachten dir vbels zu thun / Vnd machten anschlege / die sie nicht kundten ausfüren.
  12. Denn du wirst sie zur Schuldern machen / Mit deiner Sehnen wirstu gegen ir Andlitz zielen.
  13. HERR erhebe dich in deiner Krafft / So wöllen wir singen vnd loben deine Macht.

XXII.

Ein Psalm Dauids / vor zu singen / Von der Hinden / die früe geiagt wird.

  1. Mein Gott / mein Gott / warumb hastu mich verlassen? Ich heule / Aber meine hülffe ist ferne.
  2. Mein Gott / des tages ruffe ich / So antwortestu nicht / Vnd des nachts schweige ich auch nicht.
  3. Aber du bist Heilig / Der du wonest vnter dem lob Israel.
  4. Vnser Veter hoffeten auff dich / Vnd da sie hoffeten / halffestu inen aus.
  5. Zu dir schrien sie vnd wurden errettet / Sie hoffeten auff dich / vnd wurden nicht zu schanden.
  6. Ich aber bin ein Wurm vnd kein Mensch / Ein spot der Leute vnd verachtung des Volcks.
  7. Alle die mich sehen / spotten mein / Sperren das maul auff / vnd schütteln den Kopff.
  8. Er klags dem HERRN / der helffe im aus / Vnd errette in / hat er lust zu im.
  9. Denn du hast mich aus meiner Mutterleibe gezogen / Du warest meine Zuuersicht / da ich noch an meiner Mutter brüsten war.
  10. Auff dich bin ich geworffen aus Mutterleibe / Du bist mein Gott von meiner Mutterleib an.
  11. Sey nicht ferne von mir / Denn angst ist nahe / Denn es ist hie kein Helffer.
  12. Grosse Farren haben mich vmbgeben / Fette Ochsen haben mich vmbringet.
  13. Iren Rachen sperren sie auff wider mich / Wie ein brüllender vnd reissender Lewe.
  14. Ich bin ausgeschütt wie wasser / Alle meine Gebeine haben sich zurtrennet / mein Hertz ist in meinem Leibe / wie zerschmoltzen Wachs.
  15. Meine Kreffte sind vertrockent / wie eine Scherbe / Vnd meine Zunge klebt an meinem gaumen / vnd du legest mich in des Todes staub.
  16. Denn Hunde haben mich vmbgeben / Vnd der bösen Rotte hat sich vmb mich gemacht / Sie haben meine Hende vnd Füsse durchgraben.
  17. Ich möcht alle meine Beine zelen / Sie aber schawen vnd sehen ire lust an mir.
  18. Sie teilen meine Kleider vnter sich / Vnd werffen das Los vmb mein Gewand.
  19. Aber du HERR sey nicht ferne / Meine Stercke eile mir zu helffen.
  20. Errette meine Seele vom Schwert / Meine Einsame von den Hunden.
  21. Hilff mir aus dem Rachen des Lewen / Vnd errette mich von den Einhörnern.
  22. Ich wil deinen namen predigen meinen Brüdern / Ich wil dich in der Gemeine rhümen.
  23. Rhümet den HERRN die ir in fürchtet / Es ehre in aller same Iacob / vnd fur im schewe sich aller same Israel.
  24. Denn er hat nicht veracht noch verschmecht das elend des Armen / Vnd sein Andlitz fur im nicht verborgen / Vnd da er zu im schrey / höret ers.
  25. Dich wil ich preisen in der grossen Gemeine / Ich wil meine Gelübde bezalen fur denen / die in fürchten.
  26. Die Elenden sollen essen / das sie sat werden / Vnd die nach dem HERRN fragen / werden in preisen / Ewer Hertz sol ewiglich leben.
  27. Es werde gedacht aller Welt ende / das sie sich zum HERRN bekeren / Vnd fur im anbeten alle Geschlechte der Heiden.
  28. Denn der HERR hat ein Reich / Vnd er herrschet vnter den Heiden.
  29. Alle Fetten auff Erden werden essen vnd anbeten / Fur im werden knie beugen / alle die im Staube ligen / Vnd die so kömerlich leben.
  30. Er wird einen Samen haben der im dienet / Vom HERRN wird man verkündigen zu Kinds kind.
  31. Sie werden komen vnd seine Gerechtigkeit predigen / Dem Volck das geborn wird / Das Ers thut.

XXIII.

Ein Psalm Dauids.

  1. Der HERR ist mein Hirte / Mir wird nichts mangeln.
  2. Er weidet mich auff einer grünen Awen / Vnd füret mich zum frisschen Wasser.
  3. Er erquicket meine Seele / er füret mich auff rechter Strasse / Vmb seines Namens willen.
  4. Vnd ob ich schon wandert im finstern Tal / fürchte ich kein Vnglück / Denn du bist bey mir / Dein Stecken vnd Stab trösten mich.
  5. Du bereitest fur mir einen Tisch gegen meine Feinde / Du salbest mein Heubt mit öle / Vnd schenckest mir vol ein.
  6. Gutes vnd Barmhertzigkeit werden mir folgen mein leben lang / Vnd werde bleiben im Hause des HERRN imerdar.

XXIV.

Ein Psalm Dauids.

  1. Die Erde ist des HERRN / vnd was drinnen ist / Der Erdboden / vnd was drauff wonet.
  2. Denn er hat in an die Meere gegründet / Vnd an den Wassern bereitet.
  3. Wer wird auff des HERRN Berg gehen? Vnd wer wird stehen an seiner heiligen Stete?
  4. Der vnschüldige Hende hat / vnd reines Hertzen ist / Der nicht lust hat zu loser Lere / Vnd schweret nicht felschlich.
  5. Der wird den Segen vom HERRN empfahen / Vnd Gerechtigkeit von dem Gott seines Heils.
  6. Das ist das Geschlecht / das nach im fraget / Das da sucht dein Andlitz Iacob / Sela.
  7. Machet die Thore weit / vnd die Thüre in der welt hoch / Das der König der Ehren einziehe.
  8. Wer ist der selbige König der ehren? Es ist der HERR / starck vnd mechtig / Der HERR mechtig im streit.
  9. Machet die Thore weit / vnd die Thüre in der welt hoch / Das der König der Ehren einziehe.
  10. Wer ist der selbige König der ehren? Es ist der HERR Zebaoth / Er ist der König der Ehren / Sela.

XXV.

Ein Psalm Dauids.

  1. Nach dir HERR verlanget mich.
  2. Mein Gott ich hoffe auff dich / Las mich nicht zu schanden werden / Das sich meine Feinde nicht frewen vber mich.
  3. Denn keiner wird zu schanden / der dein harret / Aber zu schanden müssen sie werden / die losen Verechter.
  4. HERR zeige mir deine Wege / Vnd lere mich deine Steige.
  5. Leite mich in deiner Warheit / vnd lere mich / Denn du bist der Gott der mir hilfft / Teglich harre ich dein.
  6. Gedenck HERR an deine Barmhertzigkeit vnd an deine Güte / Die von der welt her gewesen ist.
  7. Gedenck nicht der sünde meiner Iugent / vnd meiner Vbertrettung / Gedenck aber mein nach deiner Barmhertzigkeit / vmb deiner Güte willen.
  8. Der HERR ist Gut vnd From / Darumb vnterweiset er die Sünder auff dem wege.
  9. Er leitet die Elenden recht / Vnd leret die Elenden seinen weg.
  10. Die wege des HERRN sind eitel Güte vnd Warheit / Denen die seinen Bund vnd Zeugnis halten.
  11. Vmb deines Namen willen HERR sey gnedig meiner Missethat / Die da gros ist.
  12. Wer ist der / der den HERRN fürchtet? Er wird in vnterweisen den besten weg.
  13. Seine Seele wird im guten wonen / Vnd sein Same wird das Land besitzen.
  14. Das Geheimnis des HERRN ist vnter denen die in füchten / Vnd seinen Bund lesst er sie wissen.
  15. Meine augen sehen stets zu dem HERRN / Denn er wird meinen fus aus dem Netze zihen.
  16. Wende dich zu mir / vnd sey mir gnedig / Denn ich bin einsam vnd elend.
  17. Die angst meines hertzen ist gros / Füre mich aus meinen Nöten.
  18. Sihe an meinen iamer vnd elend / Vnd vergib mir alle meine sünde.
  19. Sihe / das meiner Feinde so viel ist / Vnd hassen mich aus freuel.
  20. Beware meine Seele vnd errette mich / Las mich nicht zu schanden werden / Denn ich trawe auff dich.
  21. Schlecht vnd recht das behüte mich / Denn ich harre dein.
  22. Gott erlöse Israel / Aus aller seiner not.

XXVI.

Ein Psalm Dauids.

  1. HERR schaffe mir Recht / Denn ich bin Vnschüldig. Ich hoffe auff den HERRN / Darumb werde ich nicht fallen.
  2. Prüfe mich HERR / vnd versuche mich / Leutere meine nieren vnd mein hertz.
  3. Denn deine Güte ist fur meinen augen / Vnd ich wandel in deiner warheit.
  4. Ich sitze nicht bey den eiteln Leuten / Vnd habe nicht gemeinschafft mit den Falschen.
  5. Ich hasse die versamlung der Boshafftigen / Vnd sitze nicht bey den Gottlosen.
  6. Ich wassche meine Hende mit vnschuld / Vnd halte mich HERR zu deinem Altar.
  7. Da man höret die stim des Danckens / Vnd da man prediget alle deine Wunder.
  8. HERR ich habe lieb die Stete deines Hauses / Vnd den ort / da deine Ehre wonet.
  9. Raff meine Seele nicht hin mit den Sündern / Noch mein Leben mit den Blutdürstigen.
  10. Welche mit bösen Tücken vmbgehen / Vnd nemen gerne Geschencke.
  11. Ich aber wandele vnschüldig / Erlöse mich / vnd sey mir gnedig.
  12. Mein fus gehet richtig / Ich wil dich loben HERR in den Versamlungen.

XXVII.

Ein Psalm Dauids.

  1. Der HERR ist mein Liecht vnd mein Heil / Fur wem solt ich mich fürchten? Der HERR ist meines lebens Krafft / Fur wem solt mir grawen?
  2. Darumb so die Bösen / meine Widersacher vnd Feinde / an mich wöllen mein fleisch zu fressen / Müssen sie anlauffen vnd fallen.
  3. Wenn sich schon ein Heer wider mich legt / so fürchtet sich dennoch mein Hertz nicht / Wenn sich Krieg wider mich erhebt / so verlasse ich mich auff In.
  4. Eins bitte ich vom HERRN / das hette ich gerne / Das ich im Hause des HERRN / bleiben möge mein leben lang / Zu schawen die schöne Gottesdienst des HERRN / vnd seinen Tempel zubesuchen.
  5. Denn er deckt mich in seiner Hütten zur bösen zeit / Er verbirget mich heimlich in seinem Gezelt / Vnd erhöhet mich auff eim felsen.
  6. Vnd wird nu erhöhen mein Heubt / vber meine Feinde die vmb mich sind / So wil ich in seiner Hütten Lob opffern / Ich wil singen vnd lobsagen dem HERRN.
  7. HERR höre meine stim wenn ich ruffe / Sey mir gnedig vnd erhöre mich.
  8. Mein hertz helt dir fur dein Wort / Ir solt mein Andlitz süchen / Darumb suche ich auch HERR dein Andlitz.
  9. Verbirge dein Andlitz nicht fur mir / vnd verstosse nicht im zorn deinen Knecht / Denn du bist meine Hülffe. Las mich nicht / vnd thu nicht von mir die Hand ab / Gott mein Heil.
  10. Denn mein Vater vnd meine Mutter verlassen mich / Aber der HERR nimpt mich auff.
  11. HERR weise mir deinen Weg / vnd leite mich auff richtiger Ban / Vmb meiner Feinde willen.
  12. Gib mich nicht in den willen meiner Feinde / Denn es stehen falsche Zeugen wider mich / vnd thun mir vnrecht on schew.
  13. Ich gleub aber doch / das ich sehen werde / Das Gut des HERRN im Lande der Lebendigen.
  14. Harre des HERRN / sey getrost vnd vnuerzagt / Vnd harre des HERRN.

XXVIII.

Ein Psalm Dauids.

  1. Wenn ich ruff zu dir HERR mein Hort / so schweige mir nicht / Auff das nicht / wo du schweigest / ich gleich werde denen / die in die Helle faren.
  2. Höre die stim meines flehens / wenn ich zu dir schreie / Wenn ich meine hende auffhebe / zu deinem heiligen Chor.
  3. Zeuch mich nicht hin / vnter den Gottlosen / vnd vnter den Vbelthetern / Die freundlich reden mit irem Nehesten / Vnd haben böses im hertzen.
  4. Gib inen nach irer that / vnd nach irem bösen wesen / Gib inen nach den wercken irer hende / Vergilt inen was sie verdienet haben.
  5. Denn sie wöllen nicht achten auff das Thun des HERRN / noch auff die werck seiner Hende / Darumb wird er sie zebrechen vnd nicht bawen.
  6. Gelobet sey der HERR / Denn er hat erhöret die stim meines flehens.
  7. Der HERR ist meine Stercke vnd mein Schild / Auff in hoffet mein hertz / vnd mir ist geholffen / Vnd mein hertz ist frölich / vnd ich wil im dancken mit meinem Lied.
  8. Der HERR ist ire stercke / Er ist die stercke die seinem Gesalbeten hilfft.
  9. Hilff deinem Volck / vnd segene dein Erbe / Vnd weide sie / vnd erhöhe sie ewiglich.

XXIX.

Ein Psalm Dauids.

  1. Bringet her dem HERRN ir Gewaltigen / Bringet her dem HERRN ehre vnd stercke.
  2. Bringet dem HERRN ehre seines Namens / Betet an den HERRN in heiligem Schmuck.
  3. Die stim des HERRN gehet auff den Wassern / der Gott der ehren donnert / Der HERR auff grossen Wassern.
  4. Die stim des HERRN gehet mit macht / Die stim des HERRN gehet herrlich.
  5. Die stim des HERRN zubricht die Cedern / Der HERR zubricht die Cedern im Libanon.
  6. Vnd machet sie lecken wie ein Kalb / Libanon vnd Sirion / wie ein iunges Einhorn.
  7. Die stim des HERRN hewet / Wie fewr flammen.
  8. Die stim des HERRN erreget die Wüsten / Die stim des HERRN erreget die wüsten Kades.
  9. Die stim des HERRN erreget die Hinden / vnd entblöset die Welde / Vnd in seinem Tempel wird im iederman Ehre sagen.
  10. Der HERR sitzt eine Sintflut anzurichten / Vnd der HERR bleibt ein König in ewigkeit.
  11. Der HERR wird seinem Volck krafft geben / Der HERR wird sein Volck segenen mit frieden.

XXX.

Ein Psalm zu singen / von der Einweihung des hauses Dauids.

  1. Ich preise dich HERR / Denn du hast mich erhöhet / Vnd lessest meine Feinde sich nicht vber mich frewen.
  2. HERR mein Gott / da ich schrey zu dir / Machtestu mich gesund.
  3. HERR du hast meine Seele aus der Helle gefüret / Du hast mich lebend behalten / da die in die Helle furen.
  4. Ir Heiligen lobsinget dem HERRN / Dancket vnd preiset seine Heiligkeit.
  5. Denn sein Zorn weret ein augenblick / Vnd er hat lust zum Leben / Den abend lang weret das Weinen / Aber des morgens die Freude.
  6. Ich aber sprach / da mirs wolgieng / Ich werde nimer mehr darnider ligen.
  7. Denn HERR durch dein wolgefallen hastu meinen Berg starck gemacht / Aber da du dein Andlitz verbargest / erschrack ich.
  8. Ich wil HERR ruffen zu dir / Dem HERRN wil ich flehen.
  9. Was ist nütze an meinem Blut / wenn ich tod bin? Wird dir auch der Staub dancken / vnd deine Trewe verkündigen?
  10. HERR höre vnd sey mir gnedig / HERR sey mein Helffer.
  11. Du hast mir meine Klage verwandelt in einen Reigen / Du hast meinen Sack ausgezogen / vnd mich mit Freuden gegürtet.
  12. Auff das dir lobsinge meine Ehre vnd nicht stille werde / HERR mein Gott / Ich wil dir dancken in ewigkeit.

XXXI.

Ein Psalm Dauids / vor zu singen.

  1. HERR / Auff dich trawe ich / Las mich nimer mehr zu schanden werden / Errette mich durch deine Gerechtigkeit.
  2. Neige deine Ohren zu mir / eilend hilff mir / Sey mir ein starcker Fels vnd eine Burg / das du mir helffest.
  3. Denn du bist mein Fels vnd meine Burg / Vnd vmb deines Namens willen woltestu mich leiten vnd füren.
  4. Du woltest mich aus dem Netze ziehen / das sie mir gestellet haben / Denn du bist meine Stercke.
  5. In deine Hende befelh ich meinen Geist / Du hast mich erlöset HERR du trewer Gott.
  6. Ich hasse die da halten auff lose Lere / Ich hoffe aber auff den HERRN.
  7. Ich frewe mich vnd bin frölich vber deiner Güte / Das du mein elend ansihest / vnd erkennest meine Seele in der not.
  8. Vnd vbergibst mich nicht in die hende des Feindes / Du stellest meine füsse auff weiten raum.
  9. HERR sey mir gnedig / denn mir ist angst / Meine Gestalt ist verfallen fur trawren / Da zu meine Seele vnd mein Bauch.
  10. Denn mein Leben hat abgenomen fur trübnis / vnd meine Zeit fur seuffzen / Meine Krafft ist verfallen für meiner missethat / Vnd meine Gebeine sind verschmacht.
  11. Es gehet mir so vbel / das ich bin eine grosse Schmach worden meinen Nachbarn / vnd eine Schew meinen Verwandten / Die mich sehen auff der Gassen / fliehen fur mir.
  12. Mein ist vergessen im hertzen / wie eins Todten / Ich bin worden wie ein zebrochen Gefess.
  13. Denn viel schelten mich vbel / das iederman sich fur mir schewet / Sie ratschlahen mit einander vber mich / vnd dencken mir das Leben zu nemen.
  14. Ich aber HERR hoffe auff dich / Vnd sprech / Du bist mein Gott.
  15. Meine zeit stehet in deinen Henden / Errette mich von der hand meiner Feinde / vnd von denen die mich verfolgen.
  16. Las leuchten dein Andlitz vber deinen knecht / Hilff mir durch deine Güte.
  17. HERR las mich nicht zu schanden werden / denn ich ruffe dich an / Die Gottlosen müssen zu schanden vnd geschweigt werden in der Helle.
  18. Verstummen müssen falsche Meuler / die da reden wider den Gerechten / steiff / stoltz vnd hönisch.
  19. Wie gros ist deine Güte / die du verborgen hast / denen / die dich fürchten / Vnd erzeigests denen die fur den Leuten auff dich trawen.
  20. Du verbirgest sie heimlich bey dir fur iedermans trotz / Du verdeckest sie in der Hütten / fur den zenckischen Zungen.
  21. Gelobt sey der HERR / das er hat eine wünderliche Güte mir beweiset / in einer festen Stad.
  22. Denn ich sprach in meinem zagen / Ich bin von deinen Augen verstossen / Dennoch höretestu meines flehens stim / da ich zu dir schrey.
  23. Liebet den HERRN alle seine Heiligen / Die Gleubigen behüt der HERR / Vnd vergilt reichlich dem / der hohmut vbet.
  24. Seid getrost vnd vnuerzagt / Alle die ir des HERRN harret.

XXXII.

Ein Vnterweisung Dauids.

  1. Wol dem / dem die vbertrettung vergeben sind / Dem die Sünde bedecket ist.
  2. Wol dem Menschen / dem der HERR die Missethat / nicht zurechnet / In des Geist kein falsch ist.
  3. Denn da ichs wolt verschweigen / verschmachten meine Gebeine / Durch mein teglich heulen.
  4. Denn deine Hand war tag vnd nacht schweer auff mir / Das mein Safft vertrockete / wie es im sommer dürer wird / Sela.
  5. Darumb bekenne ich dir meine Sünde / vnd verhele meine missethat nicht / Ich sprach / Ich wil dem HERRN meine Vbertrettung bekennen / Da vergabstu mir die missethat meiner sünde / Sela.
  6. Da fur werden dich alle Heiligen bitten / zur rechten zeit / Darumb wenn grosse Wasserflut komen / werden sie nicht an die selbigen gelangen.
  7. Du bist mein Schirm / Du woltest mich fur angst behüten / Das ich errettet gantz frölich rhümen künde / Sela.
  8. Ich wil dich vnterweisen / vnd dir den Weg zeigen / den du wandeln solt / Ich wil dich mit meinen Augen leiten.
  9. Seid nicht wie Ross vnd Meuler / die nicht verstendig sind / Welchen man Zeum vnd Gebis mus ins Maul legen / wenn sie nicht zu dir wöllen.
  10. Der Gottlose hat viel plage / Wer aber auff den HERRN hoffet / den wird die Güte vmbfahen.
  11. Frewet euch des HERRN vnd seid frölich ir Gerechten / Vnd rhümet alle ir Fromen.

XXXIII.

  1. Frewet euch des HERRN / ir Gerechten / Die Fromen sollen in schon preisen.
  2. Dancket dem HERRN mit Harffen / vnd lobsinget im auff dem Psalter von zehen seiten.
  3. Singet im ein newes Lied / Machts gut auff Seitenspielen mit schalle.
  4. Denn des HERRN wort ist warhafftig / Vnd was er zusaget / das helt er gewis.
  5. Er liebet Gerechtigkeit vnd gericht / Die Erde ist vol der Güte des HERRN.
  6. Der Himel ist durchs wort des HERRN gemacht / Vnd all sein Heer durch den Geist seines Munds.
  7. Er helt das Wasser im Meer zusamen / wie in einem Schlauch / Vnd legt die Tieffen ins verborgen.
  8. Alle Welt fürchte den HERRN / Vnd für im schewe sich alles was auff dem Erdboden wonet.
  9. Denn so er spricht / so geschichts / So er gebeut / so stehets da.
  10. Der HERR macht zunicht der Heiden Rat / Vnd wendet die gedancken der Völcker.
  11. Aber der Rat des HERRN bleibet ewiglich / Seines hertzen gedancken fur vnd fur.
  12. Wol dem Volck / des der HERR ein Gott ist / Das Volck / das er zum Erbe erwelet hat.
  13. Der HERR schawet vom Himel / Vnd sihet aller Menschen kinder.
  14. Von seinem festen Thron sihet er auff alle / Die auff Erden wonen.
  15. Er lencket inen allen das Hertz / Er mercket auff alle ire werck.
  16. Eim Könige hilfft nicht seine grosse Macht / Ein Rise wird nicht errettet durch seine grosse Krafft.
  17. Rosse helffen auch nicht / Vnd ire grosse stercke errettet nicht.
  18. Sihe / des HERRN Auge sihet auff die so in fürchten / Die auff seine Güte hoffen.
  19. Das er ire Seele errete vom Tode / Vnd erneere sie in der Thewrunge.
  20. Vnser seele harret auff den HERRN / Er ist vnser Hülffe vnd Schild.
  21. Denn vnser hertz frewet sich sein / Vnd wir trawen auff seinen heiligen Namen.
  22. Deine Güte HERR sey vber vns / Wie wir auff dich hoffen.

XXXIV.

Ein Psalm Dauids / Da er sein geberde verstellet für Abimelech / der in von sich treib / vnd er weggieng.

  1. Ich wil den HERRN loben alle zeit / Sein Lob sol imerdar in meinem munde sein.
  2. Meine Seele sol sich rhümen des HERRN / Das die Elenden hören / vnd sich frewen.
  3. Preiset mit mir den HERRN / Vnd lasst vns mit einander seinen Namen erhöhen.
  4. Da ich den HERRN sucht / antwortet er mir / Vnd errettet mich aus aller meiner furcht.
  5. Welche in ansehen vnd anlauffen / Der angesicht wird nicht zu schanden.
  6. Da dieser Elender rieff / höret der HERR / Vnd halff im aus allen seinen nöten.
  7. Der Engel des HERRN lagert sich vmb die her / so in fürchten / Vnd hilfft inen aus.
  8. Schmeckt vnd sehet / wie freundlich der HERR ist / Wol dem / der auff in trawet.
  9. Fvrchtet den HERRN ir seine Heiligen / Denn die in fürchten / haben keinen Mangel.
  10. Die Reichen müssen darben vnd hungern / Aber die den HERRN suchen / haben keinen mangel an irgent einem Gut.
  11. Kompt her Kinder höret mir zu / Ich wil euch die furcht des HERRN leren.
  12. Wer ist der gut Leben begert? Vnd gerne gute Tage hette?
  13. Behüte deine Zunge fur bösem / Vnd deine Lippen / das sie nicht falsch reden.
  14. Las vom bösen vnd thu guts / Suche friede / vnd iage im nach.
  15. Die Augen des HERRN sehen auff die Gerechten / Vnd seine Ohren auff ir schreien.
  16. Das Andlitz aber des HERRN stehet vber die so Böses thun / Das er ir Gedechtnis ausrotte von der Erden.
  17. Wenn die (Gerechten) schreien / so höret der HERR / Vnd errettet sie aus all irer Not.
  18. Der HERR ist nahe bey denen / die zubrochens hertzen sind / Vnd hilfft denen die zurschlagen Gemüt haben.
  19. Der Gerecht mus viel leiden / Aber der HERR hilfft im aus dem allen.
  20. Er bewaret im alle seine Gebeine / Das der nicht eins zubrochen wird.
  21. Den Gottlosen wird das vnglück tödten / Vnd die den Gerechten hassen werden schuld haben.
  22. Der HERR erlöset die Seele seiner Knechte / Vnd all die auff in trawen / werden keine schuld haben.

XXXV.

Ein Psalm Dauids.

  1. HERR haddere mit meinen Haddern / Streitte wider meine Bestreitter.
  2. Ergreiffe den Schild vnd Woffen / Vnd mache dich auff mir zu helffen.
  3. Zücke den Spies / vnd schütze mich wider meine Verfolger / Sprich zu meiner Seelen / Ich bin deine Hülffe.
  4. Es müssen sich schemen vnd gehönet werden / die nach meiner Seelen stehen / Es müssen zu rück keren vnd zu schanden werden / die mir vbel wöllen.
  5. Sie müssen werden wie Sprew fur dem winde / Vnd der Engel des HERRN stosse sie weg.
  6. Ir weg müsse finster vnd schlipfferig werden / Vnd der Engel des HERRN verfolge sie.
  7. Denn sie haben mir on vrsach gestellet ir Netze zu verderben / Vnd haben on vrsach meiner Seelen gruben zugericht.
  8. Er müsse vnuersehens vberfallen werden / Vnd sein Netz das er gestellet hat / müsse in fahen / Vnd müsse drinnen vberfallen werden.
  9. Aber meine Seele müsse sich frewen des HERRN / Vnd frölich sein auff seine Hülffe.
  10. Alle meine Gebeine müssen sagen / HERR / Wer ist dein gleichen? Der du den Elenden errettest von dem der im zu starck ist / Vnd den Elenden vnd Armen von seinen Revbern.
  11. Es tretten freuel Zeugen auff / Die zeihen mich des ich nicht schüldig bin.
  12. Sie thun mir arges vmb guts / Mich in hertzleid zu bringen.
  13. Ich aber / wenn sie kranck waren / zog einen Sack an / Thet mir wehe mit fasten / vnd betet von hertzen stets.
  14. Ich hielt mich / als were es mein Freund vnd Bruder / Ich gieng traurig / wie einer der leide tregt vber seiner Mutter.
  15. Sie aber frewen sich vber meinem schaden / vnd rotten sich / Es rotten sich die Hinckende wider mich / on meine schuld / Sie reissen vnd hören nicht auff.
  16. Mit denen die da heuchlen vnd spotten vmb des Bauchs willen / Beissen sie ire Zeene zu samen vber mich.
  17. HERR wie lange wiltu zusehen? Errette doch meine Seele aus irem Getümel / Vnd meine Einsame von den iungen Lewen.
  18. Ich wil dir dancken in der grossen Gemeine / Vnd vnter viel Volcks wil ich dich rhümen.
  19. Las sich nicht vber mich frewen / die mir vnbillich feind sind / Noch mit den augen spotten / die mich on vrsach hassen.
  20. Denn sie trachten schaden zuthun / Vnd suchen falsche Sachen wider die Stillen im Lande.
  21. Vnd sperren ir maul weit auff wider mich / vnd sprechen / Da / da / Das sehen wir gerne.
  22. HERR du sihests / schweige nicht / HERR sey nicht ferne von mir.
  23. Erwecke dich vnd wache auff zu meinem Recht / Vnd zu meiner Sache mein Gott vnd HERR.
  24. HERR mein Gott / richte mich nach deiner Gerechtigkeit / Das sie sich vber mich nicht frewen.
  25. Las sie nicht sagen in irem hertzen / Da / da / Das wolten wir / Las sie nicht sagen / Wir haben in verschlungen.
  26. Sie müssen sich schemen / vnd zuschanden werden / alle die sich meines Vbels frewen / Sie müssen mit schand vnd scham gekleidet werden / die sich wider mich rhümen.
  27. Rhümen vnd frewen müssen sich / die mir gönnen / das ich recht behalte / Vnd imer sagen / Der HERR müsse hoch gelobt sein / der seinem Knecht wol wil.
  28. Vnd meine Zunge sol reden von deiner Gerechtigkeit / Vnd dich teglich preisen.

XXXVI.

Ein Psalm Dauids des HERRN Knechts / vor zu singen.

  1. Es ist von grund meines Hertzen von der Gottlosen wesen gesprochen / Das kein Gottes furcht bey inen ist.
  2. Sie schmücken sich vnternander selbs das sie ire böse Sache fordern / Vnd andere verunglimpffen.
  3. Alle ire Lere ist schedlich vnd erlogen / Sie lassen sich auch nicht weisen / das sie guts theten.
  4. Sondern sie trachten auff irem Lager nach schaden / Vnd stehen fest auff dem bösen weg / Vnd schewen kein arges.
  5. HERR deine Güte reicht so weit der Himel ist / Vnd deine Warheit so weit die wolcken gehen.
  6. Deine Gerechtigkeit stehet wie die berge Gottes / Vnd dein Recht wie grosse tieffe / HERR du hilffest beide Menschen vnd Vihe.
  7. Wie thewr ist deine güte / Gott / Das menschen Kinder vnter dem schatten deiner Flügel trawen.
  8. Sie werden truncken von den reichen Gütern deines Hauses / Vnd du trenckest sie mit wollust / als mit einem strom.
  9. Denn bey dir ist die lebendige Quelle / Vnd in deinem Liecht sehen wir das Liecht.
  10. Breite deine Güte vber die / die dich kennen / Vnd deine Gerechtigkeit vber die Fromen.
  11. Las mich nicht von den Stoltzen vntertretten werden / Vnd die hand der Gottlosen stürtze mich nicht.
  12. Sondern las sie / die Vbeltheter / daselbst fallen / Das sie verstossen werden / vnd nicht bleiben mügen.

XXXVII.

Ein Psalm Dauids.

  1. Erzürne dich nicht vber die Bösen / Sey nicht neidisch vber die Vbel thetter.
  2. Denn wie das Gras / werden sie bald abgehawen / Vnd wie das grüne Kraut werden sie verwelcken.
  3. Hoffe auff den HERRN vnd thu guts / Bleibe im Lande / vnd neere dich redlich.
  4. Habe deine lust am HERRN / Der wird dir geben was dein hertz wündschet.
  5. Befelh dem HERRN deine wege / vnd hoffe auff in / Er wirds wol machen.
  6. Vnd wird deine Gerechtigkeit erfur bringen / wie das liecht / Vnd dein Recht wie den mittag.
  7. Sey stille dem HERRN / vnd warte auff in / Erzürne dich nicht vber den / Dem sein mutwille glücklich fort gehet.
  8. Stehe ab vom zorn / vnd las den grim / Erzürne dich nicht / das du auch vbel thust.
  9. Denn die Bösen werden ausgerottet / Die aber des HERRN harren / werden das Land erben.
  10. Es ist noch vmb ein kleines / so ist der Gottlose nimer / Vnd wenn du nach seiner Stete sehen wirst / wird er weg sein.
  11. Aber die Elenden werden das Land erben / Vnd lust haben in grossem Friede.
  12. Der Gottlose drewet dem Gerechten / Vnd beisset seine Zeene zusamen vber in.
  13. Aber der HERR lachet sein / Denn er sihet / das sein tag kompt.
  14. Die Gottlosen ziehen das Schwert aus / vnd spannen iren Bogen / Das sie fellen den Elenden vnd Armen / vnd schlachten die Fromen.
  15. Aber ir Schwert wird in ir hertz gehen / Vnd ir Bogen wird zubrechen.
  16. Das wenige das ein Gerechter hat / ist besser / Denn das gros Got vieler Gottlosen.
  17. Denn der Gottlosen arm wird zubrechen / Aber der HERR enthelt die Gerechten.
  18. Der HERR kennet die tage der Fromen / Vnd ir Gut wird ewiglich bleiben.
  19. Sie werden nicht zu schanden in der bösen zeit / Vnd in der Thewrung werden sie gnug haben.
  20. Denn die Gottlosen werden vmbkomen / Vnd die Feinde des HERRN. Wenn sie gleich sind wie eine köstliche Awe / werden sie doch vergehen / wie der Rauch vergehet.
  21. Der Gottlose borget vnd bezalet nicht. Der Gerecht aber ist barmhertzig vnd milde.
  22. Denn seine Gesegeneten erben das Land / Aber seine Verfluchten werden ausgerottet.
  23. Von dem HERRN wird solches Mans gang gefordert / Vnd hat lust an seinem wege.
  24. Fellet er / so wird er nicht weggeworffen / Denn der HERR erhelt in bey der hand.
  25. Ich bin iung gewesen vnd alt worden / Vnd habe noch nie gesehen den Gerechten verlassen / Oder seinen Samen nach Brot gehen.
  26. Er ist alle zeit barmhertzig vnd leihet gerne / Vnd sein Same wird gesegnet sein.
  27. Las vom bösen vnd thu gutes / Vnd bleibe imerdar.
  28. Denn der HERR hat das Recht lieb vnd verlesst seine Heiligen nicht / Ewiglich werden sie bewaret / Aber der Gottlosen samen wird ausgerottet.
  29. Die Gerechten erben das Land / Vnd bleiben ewiglich drinnen.
  30. Der mund des Gerechten redet die Weisheit / Vnd seine zunge leret das Recht.
  31. Das Gesetz seines Gottes ist in seinem hertzen / Seine trit gleitten nicht.
  32. Der Gottlose lauret auff den Gerechten / Vnd gedenckt in zu tödten.
  33. Aber der HERR lesst in nicht in seinen henden / Vnd verdampt in nicht / wenn er verurteilt wird.
  34. Harre auff den HERRN vnd halt seinen weg / so wird er dich erhöhen / das du das Land erbest / Du wirsts sehen / das die Gottlosen ausgerottet werden.
  35. Ich hab gesehen einen Gottlosen / der war trötzig / Vnd breitet sich aus vnd grünet / wie ein Lorberbawm.
  36. Da man fur vbergieng / sihe / da war er da hin / Ich fragte nach im / Da ward er nirgend funden.
  37. Bleibe From / vnd halt dich recht / Denn solchem wirds zu letzt wolgehen.
  38. Die Vbertretter aber werden vertilget mit einander / Vnd die Gottlosen werden zu letzt ausgerottet.
  39. Aber der HERR hilfft den Gerechten / Der ist ire Stercke in der Not.
  40. Vnd der HERR wird inen beystehen / vnd wird sie erretten / Er wird sie von den Gottlosen erretten / vnd inen helffen / Denn sie trawen auff in.

XXXVIII.

Ein Psalm Dauids / zum Gedechtnis.

  1. HERR straffe mich nicht in deinem zorn / Vnd züchtige mich nicht in deinem grim.
  2. Denn deine Pfeile stecken in mir / Vnd deine Hand drücket mich.
  3. Es ist nichts gesundes an meinem Leibe für deinem drewen / Vnd ist kein Friede in meinen Gebeinen fur meiner Sünde.
  4. Denn meine Sünde gehen vber mein heubt / Wie eine schwere Last sind sie mir zu schweer worden.
  5. Meine Wunden stincken vnd eitern / Fur meiner Torheit.
  6. Ich gehe krum vnd seer gebücket / Den gantzen tag gehe ich trawrig.
  7. Denn meine Lenden verdorren gantz / Vnd ist nichts gesundes an meinem Leibe.
  8. Es ist mit mir gar anders / vnd bin seer zustossen / Ich heule fur vnruge meines Hertzen.
  9. HERR fur dir ist alle mein begird / Vnd mein seuffzen ist dir nicht verborgen.
  10. Mein hertz bebet / meine Krafft hat mich verlassen / Vnd das liecht meiner Augen ist nicht bey mir.
  11. Meine Lieben vnd Freunde stehen gegen mir / vnd schawen meine Plage / Vnd meine Nehesten tretten ferne.
  12. Vnd die mir nach der Seelen stehen / stellen mir / Vnd die mir vbel wöllen / reden wie sie schaden thun wöllen / Vnd gehen mit eitel listen vmb.
  13. Ich aber mus sein wie ein Tavber / vnd nicht hören / Vnd wie ein Stum der seinen mund nicht auffthut.
  14. Vnd mus sein wie einer der nicht höret / Vnd der keine widerrede in seinem munde hat.
  15. Aber ich harre HERR auff dich / Du HERR mein Gott wirst erhören.
  16. Denn ich dencke / das sie ia sich nicht vber mich frewen / Wenn mein Fus wancket / würden sie sich hoch rhümen wider mich.
  17. Denn ich bin zu leiden gemacht / Vnd mein schmertzen ist imer fur mir.
  18. Denn ich zeige meine missethat an / Vnd sorge für mein sünde.
  19. Aber meine Feinde leben vnd sind mechtig / Die mich vnbillich hassen sind gros.
  20. Vnd die mir arges thun vmb gutes / setzen sich wider mich / Darumb das ich ob dem Guten halte.
  21. Verlas mich nicht HERR mein Gott / Sey nicht ferne von mir.
  22. Eile mir beyzustehen / HERR meine Hülffe.

XXXIX.

Ein Psalm Dauids / vor zu singen / fur Ieduthun.

  1. Ich habe mir furgesetzt ich wil mich hüten / Das ich nicht sündige mit meiner Zungen. Ich wil meinen Mund zeumen / Weil ich mus den Gottlosen so fur mir sehen.
  2. Ich bin verstummet vnd still / vnd schweige der freuden / Vnd mus mein Leid in mich fressen.
  3. Mein hertz ist entbrant in meinem Leibe / Vnd wenn ich dran gedencke / werde ich entzündet / Ich rede mit meiner zungen.
  4. Aber HERR lere doch mich / das ein Ende mit mir haben mus / Vnd mein Leben ein ziel hat / vnd ich dauon mus.
  5. Sihe / meine Tage sind einer hand breit bey dir / Vnd mein Leben ist wie nichts fur dir / Wie gar nichts sind alle Menschen / die doch so sicher leben / Sela.
  6. Sie gehen da her wie ein Schemen / vnd machen inen viel vergeblicher vnruge / Sie samlen / vnd wissen nicht wer es kriegen wird.
  7. Nu HERR / wes sol ich mich trösten? Ich hoffe auff dich.
  8. Errette mich von aller meiner sünde / Vnd las mich nicht den Narren ein spot werden.
  9. Ich wil schweigen vnd meinen mund nicht auffthun / Du wirsts wol machen.
  10. Wende deine Plage von mir / Denn ich bin verschmacht von der straffe deiner Hand.
  11. Wenn du einen züchtigest vmb der sünde willen / So wird seine schöne verzeret wie von Motten / Ah wie gar nichts sind doch alle Menschen / Sela.
  12. Hore mein gebet HERR / vnd vernim mein schreien / vnd schweige nicht vber meinen threnen / Denn ich bin beide dein Pilgerim / vnd dein Bürger / wie alle meine Veter.
  13. Las ab von mir / das ich mich erquicke / Ehe denn ich hinfare / vnd nicht mehr hie sey.

XL.

Ein Psalm Dauids / vor zu singen.

  1. Ich harret des HERRN / Vnd er neiget sich zu mir / vnd höret mein schreien.
  2. Vnd zoch mich aus der grawsamen Gruben / vnd aus dem Schlam / Vnd stellet meine füsse auff einen Fels / das ich gewis tretten kan.
  3. Vnd hat mir ein Newlied in meinen Mund gegeben / zu loben vnsern Gott / Das werden viel sehen / vnd den HERRN fürchten / vnd auff in hoffen.
  4. Wol dem / der seine hoffnung setzt auff den HERRN / Vnd sich nicht wendet zu den Hoffertigen / vnd die mit Lügen vmbgehen.
  5. HERR mein Gott / gros sind deine Wunder vnd deine Gedancken / Die du an vns beweisest / Dir ist nichts gleich / Ich wil sie verkündigen vnd dauon sagen / wiewol sie nicht zu zelen sind.
  6. Opffer vnd speisopffer gefallen dir nicht / Aber die Ohren hastu mir auffgethan / Du wilt weder Brandopffer noch Sündopffer.
  7. Da sprach ich / Sihe / Ich kome / Im Buch ist von mir geschrieben.
  8. Deinen willen / mein Gott / thu ich gerne / Vnd dein Gesetz hab ich in meinem hertzen.
  9. Ich wil predigen die Gerechtigkeit in der grossen Gemeine / Sihe / Ich wil mir meinen Mund nicht stopffen lassen / HERR / das weissestu.
  10. Deine Gerechtigkeit verberge ich nicht in meinem hertzen / Von deiner Warheit vnd von deinem Heil rede ich / Ich verhele deine Güte vnd Trewe nicht / fur der grossen Gemeine.
  11. Du aber HERR / woltest deine Barmhertzigkeit von mir nicht wenden / Las deine Güte vnd Trewe allwege mich behüten.
  12. Denn es hat mich vmbgeben leiden on zal / Es haben mich meine Sünde ergriffen / das ich nicht sehen kan / Ir ist mehr denn har auff meinem Heubt / Vnd mein hertz hat mich verlassen.
  13. Las dirs gefallen HERR / das du mich errettest / Eile HERR mir zu helffen.
  14. Schemen müssen sich vnd zu schanden werden / die mir nach meiner Seelen stehen / das sie die vmbbringen / Zu rück müssen sie fallen / vnd zu schanden werden / die mir vbels gönnen.
  15. Sie müssen in irer schande erschrecken / Die vber mich schreien / Da / da.
  16. Es müssen sich frewen vnd frölich sein / alle die nach dir fragen / Vnd die dein Heil lieben / müssen sagen allwege / Der HERR sey hoch gelobt.
  17. Denn ich bin Arm vnd Elend / Der HERR aber sorget fur mich / du bist mein Helffer vnd Erretter / Mein Gott verzeuch nicht.

XLI.

Ein Psalm Dauids / vor zu singen.

  1. Wol dem / der sich des Dürfftigen annimpt / Den wird der HERR erretten zur bösen zeit.
  2. Der HERR wird in bewaren / vnd beim Leben erhalten / Vnd im lassen wolgehen auff Erden / Vnd nicht geben in seiner Feinde willen.
  3. Der HERR wird in erquicken auff seinem Siechbette / Du hilffest im von aller seiner Kranckheit.
  4. Ich sprach / HERR sey mir gnedig / heile meine Seele / Denn ich habe an dir gesündiget.
  5. Meine Feinde reden arges wider mich / Wenn wird er sterben / vnd sein Name vergehen?
  6. Sie komen das sie schawen / vnd meines doch nicht von hertzen / Sondern suchen etwas / das sie lestern mügen / Gehen hin vnd tragens aus.
  7. Alle die mich hassen / rawnen mit einander wider mich / Vnd dencken böses vber mich.
  8. Sie haben ein Bubenstück vber mich beschlossen / Wenn er ligt / Sol er nicht wider auffstehen.
  9. Auch mein Freund / dem ich mich vertrawet / Der mein Brot ass / trit mich vnter die füsse.
  10. Du aber HERR sey mir gnedig / vnd hilff mir auff / So wil ich sie bezalen.
  11. Da bey mercke ich / das du gefallen an mir hast / Das mein Feind vber mich nicht iauchzen wird.
  12. Mich aber erheltestu vmb meiner frömkeit willen / Vnd stellest mich fur dein Angesicht ewiglich.
  13. Gelobt sey der HERR der Gott Israel / Von nu an bis in ewigkeit / Amen / Amen.

XLII.

Ein vnterweisung der kinder Korah / vor zu singen.

  1. Wie der Hirsch schreiet nach frischem Wasser / So schreiet meine seele Gott zu dir.
  2. Meine Seele dürstet nach Gott / nach dem lebendigen Gott / Wenn werde ich da hin komen / das ich Gottes angesicht schawe?
  3. Meine Threne sind meine Speise tag vnd nacht / weil man teglich zu mir sagt / Wo ist nu dein Gott?
  4. Wenn ich denn des innen werde / so schütte ich mein hertz heraus bey mir selbs / Denn ich wolt gerne hin gehen mit dem Hauffen / vnd mit inen wallen zum Hause Gottes / mit frolocken vnd dancken / vnter dem Hauffen die da feiren.
  5. Was betrübestu dich meine Seele / vnd bist so vnrügig in mir? harre auff Gott / Denn ich werde im noch dancken / das er mir hilfft mit seinem Angesicht.
  6. Mein Gott / betrübt ist meine Seele in mir / Darumb gedencke ich an dich im Lande am Iordan vnd Hermonim / auff dem kleinen Berg.
  7. Deine Flut rauschen da her / das hie eine tieffe vnd da eine tieffe brausen / Alle deine Wasserwogen vnd Wellen gehen vber mich.
  8. Der HERR hat des tages verheissen seine Güte / Vnd des nachts singe ich im / vnd bette zu Gott meins lebens.
  9. Ich sage zu Gott meinem Fels / Warumb hastu mein vergessen? Warumb mus ich so trawrig gehen / wenn mein Feind mich drenget?
  10. Es ist als ein mord in meinen beinen / das mich meine Feinde schmehen / Wenn sie teglich zu mir sagen / Wo ist nu dein Gott?
  11. Was betrübstu dich meine Seele / vnd bist so vnrügig in mir? harre auff Gott / Denn ich werde im noch dancken / das er meines angesichts hülffe vnd mein Gott ist.

XLIII.

  1. Richte mich Gott / vnd füre mir meine sache wider das vnheilige Volck / Vnd errette mich von den falschen vnd bösen Leuten.
  2. Denn du bist der Gott meiner stercke / warumb verstössestu mich? Warumb lessestu mich so trawrig gehen / wenn mich mein Feind drenget?
  3. Sende dein Liecht vnd deine Warheit / das sie mich leiten / Vnd brengen zu deinem heiligen Berg / vnd zu deiner Wonunge.
  4. Das ich hin ein gehe zum Altar Gottes / Zu dem Gott / der meine freude vnd wonne ist / Vnd dir Gott auff der Harffen dancke / mein Gott.
  5. Was betrübestu dich mein Seele / vnd bist so vnrügig in mir? harre auff Gott / Denn ich werde im noch dancken / das er meines angesichts hülffe vnd mein Gott ist.

XLIV.

Ein vnterweisung der kinder Korah / vor zu singen.

  1. Gott wir haben mit vnsern ohren gehöret / vnser Veter habens vns erzelet / Was du gethan hast / zu iren zeiten vor alters.
  2. Du hast mit deiner Hand die Heiden vertrieben / Aber sie hastu eingesetzt. Du hast die Völcker verderbet / Aber sie hastu ausgebreitet.
  3. Denn sie haben das Land nicht eingenomen durch ir Schwert / vnd ir Arm halff inen nicht / Sondern deine Rechte / dein Arm / vnd das liecht deines Angesichts / Denn du hattest wolgefallen an inen.
  4. Gott / du bist derselbe mein König / Der du Iacob hülffe verheissest.
  5. Durch Dich wöllen wir vnser Feinde zestossen / In deinem Namen wöllen wir vntertretten die sich wider vns setzen.
  6. Denn ich verlasse mich nicht auff meinen Bogen / Vnd mein Schwert kan mir nicht helffen.
  7. Sondern du hilffest vns von vnsern Feinden / Vnd machest zu schanden die vns hassen.
  8. Wir wöllen teglich rhümen von Gott / vnd deinem Namen dancken ewiglich / Sela.
  9. Warumb verstössestu vns denn nu / vnd lessest vns zu schanden werden? Vnd zeuchst nicht aus vnter vnserm Heer?
  10. Du lessest vns fliehen fur vnserm Feind / Das vns berauben die vns hassen.
  11. Du lessest vns aufffressen wie Schafe / Vnd zurstrewest vns vnter die Heiden.
  12. Du verkeuffest dein Volck vmbsonst / Vnd nimpst nichts drumb.
  13. Du machest vns zur Schmach vnsern Nachbarn / Zum Spot vnd Hohn / denen die vmb vns her sind.
  14. Du machst vns zum Beyspiel vnter den Heiden / Vnd das die Völcker das heubt vber vns schütteln.
  15. Teglich ist meine Schmach fur mir / Vnd mein andlitz ist voller Schande.
  16. Das ich die Schender vnd Lesterer hören / Vnd die Feinde vnd Rachgirigen sehen mus.
  17. Dis alles ist vber vns komen / vnd haben doch dein nicht vergessen / Noch vntrewlich in deinem Bund gehandelt.
  18. Vnser hertz ist nicht abgefallen / Noch vnser gang gewichen von deinem weg.
  19. Das du vns so zurschlegest vnter den Drachen / Vnd bedeckest vns mit finsternis.
  20. Wenn wir des Namens vnsers Gottes vergessen hetten / Vnd vnser hende auffgehaben zum frembden Gott.
  21. Das möchte Gott wol finden / Nu kennet er ia vnsers Hertzen grund,
  22. denn wir werden ia vmb deinen willen teglich erwürget / Vnd sind geachtet wie Schlachtschafe.
  23. Erwecke dich HERR / warumb schleffestu? Wache auff / vnd verstosse vns nicht so gar.
  24. Warumb verbirgestu dein Andlitz / Vergissest vnsers elends vnd drangs?
  25. Denn vnser Seele ist gebeuget zur Erden / Vnser Bauch klebt am Erdboden.
  26. Mache dich auff / hilff vns / Vnd erlöse vns / vmb deiner Güte willen.

XLV.

Ein Brautlied vnd Vnterweisung der kinder Korah / Von den Rosen / vor zu singen.

  1. Mein Hertz tichtet ein feines Lied / Ich wil singen von eim Könige / Meine zunge ist ein griffel eins guten Schreibers.
  2. Du bist der schönest vnter den Menschen kindern / holdselig sind deine Lippen / Darumb segenet dich Gott ewiglich.
  3. Gvrte dein Schwert an deine seiten du Helt / Vnd schmücke dich schön.
  4. Es müsse dir gelingen in deinem Schmuck / Zeuch einher der Warheit zu gut / vnd die Elenden bey recht zu behalten / So wird deine rechte Hand Wunder beweisen.
  5. Scharff sind deine Pfeile / das die Völcker fur dir niderfallen / Mitten vnter den Feinden des Königes.
  6. Gott dein stuel bleibt imer vnd ewig / Das scepter deines Reichs ist ein gerade scepter.
  7. Du liebest Gerechtigkeit / vnd hassest Gottlos wesen / Darumb hat dich Gott / dein Gott / gesalbet mit Freudenöle / mehr denn deine Gesellen.
  8. Deine Kleider sind eitel Myrrhen / Aloes vnd Kezia / Wenn du aus den Elffenbeinen pallasten da her trittest / in deiner schönen Pracht.
  9. In deinem schmuck gehen der Könige töchter / Die Braut stehet zu deiner Rechten / in eitel köstlichem Golde.
  10. Hore Tochter / schaw drauff / vnd neige deine ohren / Vergiss deines Volcks / vnd deines Vaters haus.
  11. So wird der König lust an deiner schöne haben / Denn er ist dein HERR / vnd solt in anbeten.
  12. Die tochter Zor wird mit Geschenck da sein / Die reichen im Volck werden fur dir flehen.
  13. Des Königes tochter ist gantz herrlich inwendig / Sie ist mit gülden Stücken gekleidet.
  14. Man füret sie in gestickten Kleidern zum König / Vnd ire gespielen / die Iungfrawen / die ir nachgehen / furt man zu dir.
  15. Man füret sie mit freuden vnd wonne / Vnd gehen in des Königes Pallast.
  16. An stat deiner Veter wirstu Kinder kriegen / Die wirstu zu Fürsten setzen in aller Welt.
  17. Ich wil deines Namens gedencken von Kind zu kinds kind / Darumb werden dir dancken die Völcker imer vnd ewiglich.

XLVI.

Ein Lied der kinder Korah / von der Iugent / vor zu singen.

  1. Gott ist vnser Zuuersicht vnd Stercke / Eine Hülffe in den grossen Nöten / die vns troffen haben.
  2. Darumb fürchten wir vns nicht / wenn gleich die Welt vntergienge / Vnd die Berge mitten ins Meer süncken.
  3. Wenn gleich das Meer wütet vnd wallet / Vnd von seinem vngestüm die Berge einfielen / Sela.
  4. Dennoch sol die stad Gottes fein lüstig bleiben / mit iren Brünlin / Da die heiligen Wonungen des Höhesten sind.
  5. Gott ist bey ir drinnen / darumb wird sie wol bleiben / Gott hilfft ir früe.
  6. Die Heiden müssen verzagen / vnd die Königreiche fallen / Das Erdreich mus vergehen / wenn er sich hören lesst.
  7. Der HERR Zebaoth ist mit vns / Der Gott Iacob ist vnser Schutz / Sela.
  8. Kompt her / vnd schawet die werck des HERRN / Der auff Erden solch zerstören anrichtet.
  9. Der den Kriegen steuret in aller welt / Der Bogen zubricht / Spies zuschlegt / vnd Wagen mit fewr verbrend.
  10. Seid stille / vnd erkennet / das ich Gott bin / Ich wil Ehre einlegen vnter den Heiden / Ich wil ehre einlegen auff Erden.
  11. Der HERR Zebaoth ist mit vns / Der Gott Iacob ist vnser Schutz / Sela.

XLVII.

Ein Psalm / vor zu singen / der Kinder Korah.

  1. Frolocket mit Henden alle Völcker / Vnd iauchzet Gott mit frölichem schall.
  2. Denn der HERR der Allerhöhest ist erschrecklich / Ein grosser König auff dem gantzen Erdboden.
  3. Er wird die Völcker vnter vns zwingen / Vnd die Leute vnter vnsere füsse.
  4. Er erwelet vns zum Erbteil / Die herrligkeit Iacob / den er liebet / Sela.
  5. Gott feret auff mit iauchzen / Vnd der HERR mit heller Posaunnen.
  6. Lobsinget / lobsinget Gott / Lobsinget / lobsinget vnserm Könige.
  7. Denn Gott ist König auff dem gantzen Erdboden / Lobsinget im klüglich.
  8. Gott ist König vber die Heiden / Gott sitzt auff seinem heiligen Stuel.
  9. Die Fürsten vnter den Völckern sind versamlet zu eim Volck dem Gott Abraham / Denn Gott ist seer erhöhet bey den Schilden auff Erden.

XLVIII.

Ein Psalmlied der kinder Korah.

  1. Gros ist der HERR vnd hoch berümbt / In der Stad vnsers Gottes / auff seinem heiligen Berge.
  2. Der berg Zion ist wie ein schön Zweiglin / des sich das gantze Land tröstet / An der seiten gegen Mitternacht ligt die Stad des grossen Königs.
  3. Gott ist in iren Pallasten bekand / Das er der Schutz sey.
  4. Denn sihe / Könige sind versamlet / Vnd miteinander fur vber gezogen.
  5. Sie haben sich verwundert / da sie solchs sahen / Sie haben sich entsetzt / vnd sind gestürtzt.
  6. Zittern ist sie da selbs ankomen / Angst wie eine Gebererin.
  7. Du zubrichst Schiff im Meer / Durch den Ostwind.
  8. Wie wir gehört haben / so sehen wirs an der Stad des HERRN Zebaoth / An der stad vnsers Gottes / Gott erhelt die selbige ewiglich / Sela.
  9. Gott wir warten deiner Güte / In deinem Tempel.
  10. Gott / wie dein Name / so ist auch dein Rhum / bis an der Welt ende / Deine Rechte ist vol Gerechtigkeit.
  11. Es frewe sich der berg Zion / vnd die töchter Iuda seien frölich / Vmb deiner Rechte willen.
  12. Machet euch vmb Zion vnd vmbfahet sie / Zelet ire Thürne.
  13. Leget vleis an ire Mauren / vnd erhöhet ire Pallast / Auff das man dauon verkündige bey den Nachkomen.
  14. Das dieser Gott sey vnser Gott imer vnd ewiglich / Er füret vns wie die Iugent.

XLIX.

Ein Psalm der kinder Koarah / vor zu singen.

  1. Horet zu alle Völcker / Mercket auff alle / die in dieser zeit leben.
  2. Beide gemein Man vnd Herrn / Beide Reich vnd Arm mit einander.
  3. Mein mund sol von Weisheit reden / Vnd mein hertz von Verstand sagen.
  4. Wir wöllen einen guten Spruch hören / Vnd ein fein Geticht auff der Harffen spielen.
  5. Warumb solt ich mich fürchten in bösen tagen / Wenn mich die missethat meiner Vntertretter vmbgibt?
  6. Die sich verlassen auff ir Gut / Vnd trotzen auff iren grossen Reichthum.
  7. Kan doch ein Bruder niemand erlösen / Noch Gotte iemand versünen.
  8. Denn es kostet zuuiel ire Seele zu erlösen / Das ers mus lassen anstehen ewiglich.
  9. Ob er auch gleich lange lebet / Vnd die Grube nicht sihet.
  10. Denn man wird sehen / das solche Weisen doch sterben / So wol als die Thoren vnd Narren vmbkomen / Vnd müssen ir Gut andern lassen.
  11. Das ist ir hertz / Das ire Heuser weren imerdar / Ire Wonunge bleiben fur vnd fur / Vnd haben grosse ehre auff Erden.
  12. Dennoch können sie nicht bleiben in solcher wirde / Sondern müssen da von / wie ein Vieh.
  13. Dis ir Thun ist eitel thorheit / Noch lobens ire Nachkomen mit irem munde / Sela.
  14. Sie ligen in der Helle wie schafe / der Tod naget sie / Aber die Fromen werden gar bald vber sie herrschen / vnd ir Trotz mus vergehen / In der Helle müssen sie bleiben.
  15. Aber Gott wird meine Seele erlösen aus der Hellen gewalt / Denn er hat mich angenomen / Sela.
  16. Las dichs nicht irren / ob einer Reich wird / Ob die herrligkeit seines Hauses gros wird.
  17. Denn er wird nichts in seinem sterben mit nemen / Vnd seine Herrligkeit wird im nicht nach faren.
  18. Sondern er tröstet sich dieses guten Lebens / Vnd preisets / wenn einer nach guten Tagen trachtet.
  19. So faren sie iren Vetern nach / Vnd sehen das Liecht nimer mehr.
  20. Kvrtz / Wenn ein Mensch in der wirde ist / vnd hat keinen verstand / So feret er dauon wie ein Vieh.

L.

Ein Psalm Assaph.

  1. Gott der HERR der mechtige redet / vnd ruffet der Welt / Von auffgang der Sonnen bis zu nidergang.
  2. Avs Zion bricht an / Der schöne glantz Gottes.
  3. Vnser Gott kompt vnd schweiget nicht / Fressend Fewr gehet fur im her / Vnd vmb in her ein gros Wetter.
  4. Er ruffet Himel vnd Erden / Das er sein Volck richte.
  5. Versamlet mir meine Heiligen / Die den Bund mehr achten / denn Opffer.
  6. Vnd die Himel werden seine Gerechtigkeit verkündigen / Denn Gott ist Richter / Sela.
  7. Hore mein volck / Las mich reden / Israel las mich vnter dir zeugen / Ich Gott / bin dein Gott.
  8. Deines Opffers halben straffe ich dich nicht / Sind doch deine Brandopffer sonst imer fur mir.
  9. Ich wil nicht von deinem hause Farren nemen / Noch Böcke aus deinen Stellen.
  10. Denn alle Thier im Walde sind mein / Vnd Vieh auff den Bergen da sie bey tausent gehen.
  11. Ich kenne alles Geuögel auff den Bergen / Vnd allerley Thier auff dem felde ist fur mir.
  12. Wo mich hungerte / wolt ich dir nicht dauon sagen / Denn der Erdboden ist mein / vnd alles was drinnen ist.
  13. Meinstu das ich Ochssenfleisch essen wölle / Oder Bocksblut trincken?
  14. Opffere Gott Danck / Vnd bezale dem Höhesten deine Gelübde.
  15. Vnd ruffe Mich an in der Not / So wil ich dich erretten / so soltu mich preisen.
  16. Aber zum Gottlosen spricht Gott / Was verkündigestu meine Rechte / vnd nimpst meinen Bund in deinen mund?
  17. So du doch zucht hassest / Vnd wirffest meine Wort hinder dich.
  18. Wenn du einen Dieb sihest / so leuffestu mit im / Vnd hast gemeinschafft mit den Ehebrechern.
  19. Dein Maul lessestu böses reden / Vnd deine Zunge treibet falscheit.
  20. Du sitzest vnd redest wider deinen Bruder / Deiner Mutter son verleumbdestu.
  21. Das thustu / vnd ich schweige / Da meinestu / Ich werde sein gleich wie du / Aber ich wil dich straffen / vnd wil dirs vnter augen stellen.
  22. Mercket doch das / die ir Gottes vergesset / Das ich nicht ein mal hinreisse / vnd sey kein Retter mehr da.
  23. Wer Danck opffert / der preiset mich / Vnd da ist der weg / das ich im zeige das heil Gottes.

LI.

Ein Psalm Dauids / vor zu singen / Da der Prophet Nathan zu im kam / Als er war zu BathSaba eingangen.

  1. Gott sey mir gnedig / nach deiner Güte / Vnd tilge meine Sünde / nach deiner grossen Barmhertzigkeit.
  2. Wassche mich wol von meiner Missethat / Vnd reinige mich von meiner Sünde.
  3. Denn ich erkenne meine Missethat / Vnd meine Sünde ist imer fur mir.
  4. An dir allein hab ich gesündigt / Vnd vbel fur dir gethan. Auff das du recht behaltest in deinen worten / Vnd rein bleibest / wenn du gerichtet wirst.
  5. Sihe / Ich bin aus sündlichem Samen gezeuget / Vnd meine Mutter hat mich in sünden empfangen.
  6. Sihe / du hast lust zur Warheit die im verborgen ligt / Du lessest mich wissen die heimliche Weisheit.
  7. Entsündige mich mit Isopen / das ich rein werde / Wassche mich / das ich schnee weis werde.
  8. Las mich hören freude vnd wonne / Das die Gebeine frölich werden / die du zeschlagen hast.
  9. Verbirge dein Andlitz von meinen Sünden / Vnd tilge alle meine Missethat.
  10. Schaffe in mir Gott ein rein Hertz / Vnd gib mir einen newen gewissen Geist.
  11. Verwirff mich nicht von deinem Angesichte / Vnd nim deinen heiligen Geist nicht von mir.
  12. Tröste mich wider mit deiner Hülffe / Vnd der freidige Geist enthalte mich.
  13. Denn ich wil die Vbertretter deine Wege leren / Das sich die Sünder zu dir bekeren.
  14. Errette mich von den Blutschulden Gott / der du mein Gott vnd Heiland bist / Das meine Zunge deine Gerechtigkeit rhüme.
  15. HERR thu meine Lippen auff / Das mein Mund deinen Rhum verkündige.
  16. Denn du hast nicht lust zum Opffer / Ich wolt dir es sonst wol geben / Vnd Brandopffer gefallen dir nicht.
  17. Die Opffer die Gott gefallen sind ein geengster Geist / Ein geengestes vnd zuschlagen Hertz wirstu Gott nicht verachten.
  18. Thu wol an Zion nach deiner Gnade / Bawe die mauren zu Ierusalem.
  19. Denn werden dir gefallen die Opffer der gerechtigkeit / Die Brandopffer vnd gantzen Opffer / Denn wird man Farren auff deinen Altar opffern.

LII.

Ein vnterweisung Dauids / vor zu singen / Da Doeg der Edomiter kam / vnd saget Saul an / vnd sprach / Dauid ist in Ahimelechs haus komen.

  1. Was trotzestu denn / du Tyran / das du kanst schaden thun? So doch Gottes güte noch teglich wehret.
  2. Deine Zunge trachtet nach schaden / Vnd schneit mit Lügen / wie ein scharff Schermesser.
  3. Du redest lieber Böses denn Gutes / Vnd Falsch denn Recht / Sela.
  4. Du redest gern alles was zu verderben dienet / Mit falscher Zungen.
  5. Darumb wird dich Gott auch gantz vnd gar zerstören / vnd zuschlagen / Vnd aus der Hütten reissen / vnd aus dem Lande der Lebendigen ausrotten / Sela.
  6. Vnd die Gerechten werdens sehen vnd sich fürchten / Vnd werden sein lachen.
  7. Sihe / Das ist der Man / der Gott nicht fur seinen Trost hielt / Sondern verlies sich auff seinen grossen Reichthum / Vnd war mechtig schaden zu thun.
  8. Ich aber werde bleiben / wie ein grüner Olebawm / im hause Gottes / Verlasse mich auff Gottes güte imer vnd ewiglich.
  9. Ich dancke dir ewiglich / Denn du kansts wol machen / Vnd wil harren auff deinen Namen / Denn deine Heiligen haben freude dran.

LIII.

Ein vnterweisung Dauids / im Chor vmb einander / vor zu singen.

  1. Die Thoren sprechen in irem hertzen / Es ist kein Gott / Sie tügen nichts vnd sind ein Grewel worden in irem bösen wesen / Da ist keiner der guts thut.
  2. Gott schawet von Himel auff der Menschen kinder / Das er sehe / Ob iemand klug sey der nach Gott frage.
  3. Aber sie sind alle abgefallen / vnd alle sampt Vntüchtig / Da ist keiner der gutes thue / auch nicht einer.
  4. Wollen denn die Vbelthetter inen nicht sagen lassen? Die mein Volck fressen / das sie sich neeren / Gott ruffen sie nicht an.
  5. Da fürchten sie sich aber / da nicht zu fürchten ist / Denn Gott zurstrewet die gebeine der Treiber / Du machest sie zu schanden / Denn Gott verschmehet sie.
  6. Ah das die Hülffe aus Zion vber Israel keme / vnd Gott sein gefangen Volck erlösete / So wurde sich Iacob frewen / vnd Israel frölich sein.

LIV.

Ein vnterweisung Dauids / vor zu singen auff Seitenspielen / Da die von Siph kamen / vnd sprachen zu Saul / Dauid hat sich bey vns verborgen.

  1. Hilff mir Gott durch deinen Namen / Vnd schaffe mir Recht durch deine Gewalt.
  2. Gott erhöre mein Gebet / Vernim die rede meines mundes.
  3. Denn Stoltze setzen sich wider mich / Vnd Trötzige stehen mir nach meiner Seele / Vnd haben Gott nicht fur augen / Sela.
  4. Sihe / Gott stehet mir bey / Der HERR erhelt meine Seele.
  5. Er wird die bosheit meinen Feinden bezalen / Verstöre sie durch deine Trew.
  6. So wil ich dir ein Freudenopffer thun / vnd deinem Namen HERR dancken / Das er so tröstlich ist.
  7. Denn du errettest mich aus aller meiner Not / Das mein auge an meinen Feinden lust sihet.

LV.

Ein vnterweisunge Dauids / vor zu singen auff Seitenspielen.

  1. Gott höre mein Gebet / vnd verbirge dich nicht fur meinem flehen /
  2. Merck auff mich / vnd erhöre mich / wie ich so kleglich zage vnd heule.
  3. Das der Feind so schreiet / vnd der Gottlose drenget / Denn sie wöllen mir einen Tück beweisen / vnd sind mir hefftig gram.
  4. Mein hertz engstet sich in meinem Leibe / Vnd des Todes furcht ist auff mich gefallen.
  5. Furcht vnd zittern ist mich ankomen / Vnd grawen hat mich vberfallen.
  6. Ich sprach / O hette ich flügel wie Tauben / Das ich flüge vnd etwa bliebe.
  7. Sihe / so wolt ich mich ferne wegmachen / Vnd in der Wüsten bleiben / Sela.
  8. Ich wolt eilen / das ich entrünne / Fur dem Sturmwind vnd Wetter.
  9. Mache ire Zungen vneins HERR / vnd las sie vntergehen / Denn ich sehe freuel vnd hadder in der Stad.
  10. Solchs gehet tag vnd nacht vmb vnd vmb in irer Mauren / Es ist mühe vnd erbeit drinnen.
  11. Schaden thun regiert drinnen / Liegen vnd triegen lesst nicht von irer Gassen.
  12. Wenn mich doch mein Feind schendet / wolt ichs leiden / Vnd wenn mich mein Hasser pochet / wolt ich mich vor im verbergen.
  13. Du aber bist mein Geselle / Mein Pfleger vnd mein Verwandter.
  14. Die wir freundlich mit einander waren vnter vns / Wir wandelten im hause Gottes zu hauffen.
  15. Der Tod vbereile sie / vnd müssen lebendig in die Helle faren / Denn es ist eitel bosheit / vnter irem Hauffen.
  16. Ich aber wil zu Gott ruffen / Vnd der HERR wird mir helffen.
  17. Des abends / morgens vnd mittags wil ich klagen vnd heulen / So wird er meine stim hören.
  18. Er erlöset meine Seele von denen / die an mich wöllen / vnd schafft ir ruge / Denn ir ist viel wider mich.
  19. Gott wird hören vnd sie demütigen / der allweg bleibt / Sela / Denn sie werden nicht anders / vnd fürchten Gott nicht.
  20. Denn sie legen ire hende an seine Friedsamen / Vnd entheiligen seinen Bund.
  21. Ir Mund ist gletter denn butter / vnd haben doch Krieg im sinn / Ir wort sind gelinder denn Ole / vnd sind doch blosse Schwerter.
  22. Wirff dein anligen auff den HERRN / der wird dich versorgen / Vnd wird den Gerechten nicht ewiglich in Vnruge lassen.
  23. Aber Gott du wirst sie hinuntern stossen in die tieffe Gruben / Die blutgirigen vnd falschen werden ir Leben nicht zur helffte bringen / Ich aber hoffe auff dich.

LVI.

Ein gülden Kleinot Dauids / von der stummen Tauben / vnter den Frembden / Da in die Philister griffen zu Gath.

  1. Gott sey mir gnedig / Denn Menschen wöllen mich versencken / Teglich streiten sie vnd engsten mich.
  2. Meine Feinde versencken mich teglich / Denn viel streiten wider mich stöltziglich.
  3. Wenn ich mich fürchte / So hoff ich auff dich.
  4. Ich wil Gottes wort rhümen / Auff Gott wil ich hoffen / vnd mich nicht fürchten / Was solt mir Fleisch thun?
  5. Teglich fechten sie meine wort an / All ire gedancken sind / das sie mir vbel thun.
  6. Sie halten zu hauff vnd lauren / Vnd haben acht auff meine fersen / wie sie meine Seele erhasschen.
  7. Was sie böses thun / das ist schon vergeben / Gott stosse solche Leute on alle gnade hinunter.
  8. Zele meine Flucht / fasse meine Threnen in deinen Sack / On zweiuel du zelest sie.
  9. Denn werden sich meine Feinde müssen zu rück keren / Wenn ich ruffe so werde ich inne / das du mein Gott bist.
  10. Ich wil rhümen Gottes wort / Ich wil rhümen des HERRN wort.
  11. Auff Gott hoffe ich / vnd fürcht mich nicht / Was können mir die Menschen thun?
  12. Ich hab dir Gott gelobt / Das ich dir dancken wil.
  13. Denn du hast meine Seele vom Tode errettet / meine füsse vom gleiten / Das ich wandeln mag fur Gott im Liecht der lebendigen.

LVII.

Ein gülden Kleinod Dauids / vor zu singen (Das er nicht vmbkeme) da er fur Saul flohe in die Höle.

  1. Sey mir gnedig Gott / sey mir gnedig / denn auff dich trawet meine Seele / Vnd vnter dem schatten deiner Flügel habe ich zuflucht / Bis das das vnglück fur vber gehe.
  2. Ich ruffe zu Gott dem Allerhöhesten / Zu Gott der meines iamers ein ende macht.
  3. Er sendet vom Himel vnd hilfft mir von der schmach meines Versenckers / Sela / Gott sendet seine Güte vnd Trewe.
  4. Ich lige mit meiner Seelen vnter den Lewen / Die Menschen kinder sind flammen / Ire Zeene sind spies vnd pfeile / vnd ire Zungen scharffe schwerter.
  5. Erhebe dich Gott vber den Himel / Vnd deine Ehre vber alle welt.
  6. Sie stellen meinem gange Netze / vnd drücken meine Seele nider / Sie graben fur mir eine Gruben / vnd fallen selbs drein / Sela.
  7. Mein hertz ist bereit / Gott / mein hertz ist bereit / Das ich singe vnd lobe.
  8. Wach auff meine Ehre / wach auff Psalter vnd Harffe / Früe wil ich auffwachen.
  9. HERR ich wil dir dancken vnter den Völckern / Ich wil dir lobsingen vnter den Leuten.
  10. Denn deine Güte ist so weit der Himel ist / Vnd deine Warheit so weit die Wolcken gehen.
  11. Erhebe dich Gott vber den Himel / Vnd deine Ehre vber alle Welt.

LVIII.

Ein gülden Kleinod Dauids / vor zu singen / das er nicht vmbkeme.

  1. Seid ir denn stum / das ir nicht reden wolt was recht ist / Vnd richten was gleich ist / ir Menschen kinder?
  2. Ia mutwillig thut ir Vnrecht / im Lande / Vnd gehet stracks durch mit ewren henden zu freueln.
  3. Die Gottlosen sind verkeret von Mutter leib an / Die Lügner irren von Mutter leib an.
  4. Ir wüten ist gleich wie das wüten einer Schlangen / Wie eine taub Otter / die ir ohr zustopfft.
  5. Das sie nicht höre die stimme des Zevberers / Des Beschwerers / der wol beschweren kan.
  6. Gott zubrich ire Zeene in irem maul / Zestosse HERR die Backenzeene der iungen Lewen.
  7. Sie werden zergehen wie Wasser / das da hin fleusst / Sie zielen mit iren Pfeilen / Aber dieselben zubrechen.
  8. Sie vergehen wie eine Schnecke verschmachtet / Wie ein vnzeitige Geburt eines Weibes / sehen sie die Sonne nicht.
  9. Ehe ewre Dornen reiff werden am Dornstrauche / Wird sie dein zorn so frisch wegreissen.
  10. Der Gerecht wird sich frewen / wenn er solche Rache sihet / Vnd wird seine füsse baden in des Gottlosen blut.
  11. Das die Leute werden sagen / Der Gerechte wird sein ia geniessen / Es ist ia noch Gott Richter auff Erden.

LIX.

Ein gülden Kleinod Dauids (das er nicht vmbkeme) Da Saul hin sandte / vnd lies sein Haus bewaren / das er in tödtet.

  1. Errette mich mein Gott von meinen Feinden / Vnd schütze mich fur denen / so sich wider mich setzen.
  2. Errette mich von den Vbelthettern / Vnd hilff mir von den Blutgirigen.
  3. Denn sihe HERR / sie lauren auff meine seele / Die Starcken samlen sich wider mich / on meine schuld vnd missethat.
  4. Sie lauffen on meine schuld / vnd bereiten sich / Erwache vnd begegene mir / vnd sihe drein.
  5. Du HERR Gott Zebaoth / Gott Israel / wache auff / vnd süche heim alle Heiden / Sey der keinem gnedig / die so verwegene Vbelthetter sind / Sela.
  6. Des abends las sie widerumb auch heulen wie die Hunde / Vnd in der Stad vmb her lauffen.
  7. Sihe / sie plaudern mit einander / Schwerter sind in iren Lippen / Wer solts hören (2)?
  8. Aber du HERR wirst irer lachen / Vnd aller Heiden spotten.
  9. Fur irer Macht halt mich zu dir / Denn Gott ist mein Schutz.
  10. Gott erzeigt mir reichlich seine Güte / Gott lesst mich meine lust sehen an meinen Feinden.
  11. Erwürge sie nicht / das es mein Volck nicht vergesse / Zurstrewe sie aber mit deiner Macht / HERR vnser Schild / vnd stos sie hin vntern.
  12. Ir Lere ist eitel sünde / vnd verharren in irer Hoffart / Vnd predigen eitel Fluchen vnd Widersprechen.
  13. Vertilge sie on alle gnade / vertilge sie / das sie nichts seien / Vnd inne werden / das Gott Herrscher sey in Iacob in aller welt / Sela.
  14. Des abends las sie widerumb auch heulen wie Hunde / Vnd in der Stad vmb her lauffen.
  15. Las sie hin vnd her lauffen vmb Speise / Vnd murren / wenn sie nicht sat werden.
  16. Ich aber wil von deiner Macht singen / vnd des morgens rhümen deine Güte / Denn du bist mein schutz vnd Zuflucht in meiner Not.
  17. Ich wil dir / mein Gott / lobsingen / Denn du Gott bist mein Schutz / vnd mein gnediger Gott.

LX.

Ein gülden Kleinot Dauids / vor zu singen / von einem gülden Rosenspahn zu leren / Da er gestritten hatte / mit den Syrer zu Mesopotamia / vnd mit den Syrer von Zoba. Da Ioab vmbkeret / vnd schlug der Edomiter im Saltztal zwelff tausent.

  1. Gott / der du vns verstossen vnd zustrewet hast / vnd zornig warest / Tröste vns wider.
  2. Der du die Erde bewegt vnd zurissen hast / Heile ire brüche / die so zurschellet ist.
  3. Denn du hast deinem Volck ein hartes erzeigt / Du hast vns einen trunck Weins geben / das wir daumelten.
  4. Du hast aber doch ein Zeichen gegeben / denen / die dich fürchten / Welchs sie auffwurffen / vnd sie sicher machet / Sela.
  5. Auff das deine Lieben erledigt werden / So hilff nu mit deiner Rechten / vnd erhöre vns.
  6. Gott redet in seinem Heiligthum / des bin ich fro / Vnd wil teilen Sichem / vnd abmessen das tal Suchoth.
  7. Gilead ist mein / mein ist Manasse / Ephraim ist die macht meines Heubts / Iuda ist mein Fürst.
  8. Moab ist mein wasschtöpffen / Meinen schuch strecke ich vber Edom / Philistea iauchzet zu mir.
  9. Wer wil mich füren in eine feste Stad? Wer geleitet mich bis in Edom?
  10. Wirstu es nicht thun Gott / der du vns verstössest? Vnd zeuchst nicht aus Gott auff vnser Heer?
  11. Schaff vns beystand in der Not / Denn Menschen hülffe ist kein nutz.
  12. Mit Gott wöllen wir Thaten thun / Er wird vnser Feinde vntertretten.

LXI.

Ein Psalm Dauids / vor zu singen / auff eim Seitenspiel.

  1. Hore Gott mein geschrey / Vnd merck auff mein Gebet.
  2. Hie nidden auff Erden ruffe ich zu dir / Wenn mein Hertz in angst ist / Du woltest mich füren auffm hohen Felsen.
  3. Denn du bist meine Zuuersicht / Ein starcker Thurn fur meinen Feinden.
  4. Ich wil wonen in deiner Hütten ewiglich / Vnd trawen vnter deinen Fittichen / Sela.
  5. Denn du Gott hörest meine Gelübde / Du belohnest die wol / die deinen Namen fürchten.
  6. Du gibst einem Könige langes leben / Das seine iare wehren imer fur vnd fur.
  7. Das er imer sitzen bleibet fur Gott / Erzeige im Güte vnd Trewe / die in behüten.
  8. So wil ich deinem Namen lobsingen ewiglich / Das ich meine Gelübde bezale teglich.

LXII.

Ein Psalm Dauids fur Ieduthun / vor zu singen.

  1. Meine Seele ist stille zu Gott / Der mir hilfft.
  2. Denn er ist mein Hort / meine Hülffe / mein Schutz / Das mich kein Fall stürtzen wird / wie gros er ist.
  3. Wie lange stellet ir alle einem nach / das ir in erwürget / Als ein hangende Wand / vnd zurissene maur?
  4. Sie dencken nur wie sie in dempffen / vleissigen sich der Lügen / Geben gute wort / Aber im hertzen fluchen sie / Sela.
  5. Aber meine Seele harret nur auff Gott / Denn er ist meine Hoffnung.
  6. Er ist mein Hort / mein Hülffe vnd mein Schutz / Das ich nicht fallen werde.
  7. Bey Gott ist mein Heil / meine Ehre / der Fels meiner stercke / Meine Zuuersicht ist auff Gott.
  8. Hoffet auf in alle zeit / lieben Leute / Schüttet ewer Hertz fur im aus / Gott ist vnser Zuuersicht / Sela.
  9. Aber Menschen sind doch ia nichts / Grosse Leute feilen auch / Sie wegen weniger denn nichts / so viel ir ist.
  10. Verlasset euch nicht auff vnrecht vnd freuel / Haltet euch nicht zu solchem das nichts ist / Fellet euch Reichthum zu / so henget das hertz nicht dran.
  11. Gott hat ein Wort geredt / das hab ich etlich mal gehört / Das Gott allein Mechtig ist.
  12. Vnd du HERR bist gnedig / Vnd bezalest einem iglichen / wie ers verdienet.

LXIII.

Ein Psalm Dauids / Da er war in der wüsten Iuda.

  1. Gott du bist mein Gott / früe wache ich zu dir / Es dürstet meine Seele nach dir / Mein fleisch verlanget nach dir / in eim trocken vnd dürren Lande / da kein Wasser ist.
  2. Da selbs sehe ich nach dir in deinem Heiligthum / Wolt gerne schawen deine Macht vnd Ehre.
  3. Denn deine Güte ist besser denn Leben / Meine Lippen preisen dich.
  4. Da selbs wolt ich dich gerne loben mein leben lang / Vnd meine hende in deinem Namen auffheben.
  5. Das were meines hertzen freud vnd wonne / Wenn ich dich mit frölichem munde loben solte.
  6. Wenn ich mich zu Bette lege / so denck ich an dich / Wenn ich erwache / so rede ich von dir.
  7. Denn du bist mein Helffer / Vnd vnter dem schatten deiner Flügel rhüme ich.
  8. Meine Seele hanget dir an / Deine rechte Hand erhelt mich.
  9. Sie aber stehen nach meiner Seele mich zu vberfallen / Sie werden vnter die Erden hinunter faren.
  10. Sie werden ins Schwert fallen / Vnd den Füchsen zu teil werden.
  11. Aber der König frewet sich in Gott / Wer bey im schweret / wird gerhümet werden / Denn die Lügenmeuler sollen verstopfft werden.

LXIV.

Ein Psalm Dauids / vor zu singen.

  1. Hore Gott meine stim in meiner klage / Behüte mein Leben fur dem grausamen Feinde.
  2. Verbirge mich fur der samlung der Bösen / Fur dem hauffen der Vbeltheter.
  3. Welche ire Zungen scherffen wie ein schwert / Die mit iren gifftigen worten zielen / wie mit Pfeilen.
  4. Das sie heimlich schiessen den Fromen / Plötzlich schiessen sie auff in on alle schew.
  5. Sie sind küne mit iren bösen anschlegen / vnd sagen / wie sie stricke legen wöllen / Vnd sprechen / Wer kan sie sehen?
  6. Sie ertichten Schalckheit vnd haltens heimlich / Sind verschlagen vnd haben geschwinde Rencke.
  7. Aber Gott wird sie plötzlich schiessen / Das inen wehe thun wird.
  8. Ir eigen Zungen wird sie fellen / Das ir spotten wird wer sie sihet.
  9. Vnd alle Menschen die es sehen / werden sagen / Das hat Gott gethan / vnd mercken / das sein werck sey.
  10. Die Gerechten werden sich des HERRN frewen / vnd auff in trawen / Vnd alle fromen Hertzen werden sich des rhümen.

LXV.

Ein Psalm Dauids zum Lied / vor zu singen.

  1. Gott man lobet dich in der stille zu Zion / Vnd dir bezalt man Gelübde.
  2. Du erhörest Gebet / Darumb kompt alles Fleisch zu dir.
  3. Vnser Missethat drücket vns hart / Du woltest vnser Sünde vergeben.
  4. Wol dem / den du erwelest vnd zu dir lessest / das er wone in deinen Höfen / Der hat reichen Trost von deinem Hause deinem heiligen Tempel.
  5. Erhöre vns nach der wünderlichen gerechtigkeit / Gott vnser Heil / Der du bist Zuuersicht aller auff Erden vnd ferne am Meer.
  6. Der die Berge fest setzt in seiner krafft / Vnd gerüstet ist mit Macht.
  7. Der du stillest das brausen des Meers / das brausen seiner Wellen / Vnd das toben der Völcker.
  8. Das sich entsetzen die an den selben Enden wonen fur deinem Zeichen / Du machst frölich was da webert beide des morgens vnd abends.
  9. Du suchest das Land heim vnd wesserst es / vnd machest es seer reich / Gottes Brünlin hat Wassers die fülle / Du lessest ir Getreide wol geraten / denn also bawestu das Land.
  10. Du trenckest seine furchen / vnd feuchtest sein gepflügtes / Mit Regen machstu es weich / vnd segenest sein Gewechse.
  11. Du krönest das Iar mit deinem Gut / Vnd deine Fusstapffen trieffen von fett.
  12. Die Wonunge in der Wüsten sind auch fett / das sie trieffen / Vnd die Hühel sind vmbher lüstig.
  13. Die anger sind vol Schafen / vnd die awen stehen dick mit Korn / Das man iauchzet vnd singet.

LXVI.

Ein Psalmlied / vor zu singen.

  1. Iauchzet Gott alle Lande /
  2. Lobsinget zu ehren seinem Namen / rhümet in herrlich.
  3. Sprecht zu Gott / wie wünderlich sind deine Werck? Es wird deinen Feinden feilen fur deiner grossen Macht.
  4. Alle Land bete dich an / vnd lobsinge dir / Lobsinge deinem Namen / Sela.
  5. Kompt her / vnd sehet an die werck Gottes / Der so wünderlich ist mit seim Thun vnter den Menschen kindern.
  6. Er verwandelt das Meer ins trocken / das man zu fussen vber das wasser gehet / des frewen wir vns in im.
  7. Er herrschet mit seiner Gewalt ewiglich / seine Augen schawen auff die Völcker / Die Abtrinnigen werden sich nicht erhöhen künnen / Sela.
  8. Lobet ir Völcker vnsern Gott / Last seinen Rhum weit erschallen.
  9. Der vnser Seelen im Leben behelt / Vnd lesst vnsere füsse nicht gleiten.
  10. Denn Gott du hast vns versucht / Vnd geleutert / wie das Silber geleutert wird.
  11. Du hast vns lassen in den Thurn werffen / Du hast auff vnsere Lenden eine Last gelegt.
  12. Du hast Menschen lassen vber vnser Heubt faren / Wir sind in fewr vnd wasser komen / Aber du hast vns ausgefürt vnd erquicket.
  13. Darumb wil ich mit Brandopffer gehen in dein Haus / Vnd dir meine Gelübde bezalen.
  14. Wie ich meine Lippen hab auffgethan / Vnd mein Mund geredt hat in meiner not.
  15. Ich wil dir feisste Brandopffer thun von gebranten widdern / Ich wil opffern rinder mit bökken / Sela.
  16. Kompt her / höret zu / alle die ir Gott fürchtet / Ich wil erzelen was er an meiner Seelen gethan hat.
  17. Zu im treffe ich mit meinem Munde / Vnd preiset in mit meiner Zungen.
  18. Wo ich vnrechts furhette in meinem hertzen / So würde der HERR nicht hören.
  19. Darumb erhöret mich Gott / Vnd merckt auff mein flehen.
  20. Gelobt sey Gott / der mein Gebet nicht verwirfft / Noch seine Güte von mir wendet.

LXVII.

Ein Psalmlied vor zu singen / auff Seitenspiel.

  1. Gott sey vns gnedig / vnd segene vns / Er las vns sein Andlitz leuchten / Sela.
  2. Das wir auff Erden erkennen seinen Weg / Vnter allen Heiden sein Heil.
  3. Es dancken dir Gott die Völcker / Es dancken dir alle Völcker.
  4. Die Völcker frewen sich vnd iauchzen / Das du die Leute recht richtest / Vnd regierest die Leute auff erden / Sela.
  5. Es dancken dir Gott die Völcker / Es dancken dir alle Völcker.
  6. Das Land gibt sein gewechs / Es segene vns Gott / vnser Gott.
  7. Es segene vns Gott / Vnd alle Welt fürchte in.

LXVIII.

Ein Psalm Lied Dauids vor zu singen.

  1. Es stehe Gott auff / das seine Feinde zurstrewet werden / Vnd die in hassen fur im fliehen.
  2. Vertreibe sie wie der Rauch vertrieben wird / Wie das Wachs zurschmeltzt vom fewr / So müssen vmbkomen die Gottlosen fur Gott.
  3. Die Gerechten aber müssen sich frewen vnd frölich sein fur Gott / Vnd von hertzen sich frewen.
  4. Singet Gott / lobsinget seinem Namen / Macht ban dem der da sanfft her feret / er heist HERR vnd frewet euch fur im.
  5. Der ein Vater ist der Waisen / vnd ein Richter der Widwen / Er ist Gott in seiner heiligen Wonunge.
  6. Ein Gott der den Einsamen das haus vol Kinder gibt / Der die Gefangen ausfüret zu rechter zeit / Vnd lesst die Abtrinnigen bleiben in der dürre.
  7. Gott / da du fur deinem Volck her zogest / Da du einher giengest in der wüsten / Sela.
  8. Da bebet die Erde / vnd die Himel troffen / fur diesem Gott in Sinai / Fur dem Gott der Israels Gott ist.
  9. Nu aber gibstu Gott einen gnedigen Regen / Vnd dein Erbe / das dürre ist / erquickestu.
  10. Das deine Thier drinnen wonen können / Gott du labest die Elenden mit deinen Gütern.
  11. Der HERR gibt das Wort / Mit grossen scharen Euangelisten.
  12. Die Könige der Herrscharen sind vnternander freunde / Vnd die Hausehre teilet den Raub aus.
  13. Wenn ir zu Felde ligt / so glentzets als der Tauben flügel / Die wie silber vnd gold schimmern.
  14. Wenn der Allmechtige hin vnd wider vnter inen Könige setzt / So wird es helle / wo es tunckel ist.
  15. Der berg Gottes ist ein fruchtbar Berg / Ein gros vnd fruchtbar Gebirge.
  16. Was hüpffet ir grosse Gebirge? Gott hat lust auff diesem Berge zu wonen / Vnd der HERR bleibt auch imer daselbst.
  17. Der wagen Gottes ist viel tausent mal tausent / Der HERR ist vnter inen im Heiligen Sinai.
  18. Du bist in die höhe gefaren / vnd hast das Gefengnis gefangen / Du hast Gaben empfangen fur die Menschen / Auch die Abtrinnigen / das Gott der HERR dennoch daselbs bleiben wird.
  19. Gelobet sey der HERR teglich / Gott legt vns eine Last auff / Aber er hilfft vns auch / Sela.
  20. Wir haben einen Gott der da hilfft / Vnd den HERRN HERRN / der vom Tode errettet.
  21. Aber Gott wird den Kopff seiner Feinde zuschmeissen sampt irem Harscheddel / Die da fort fahren in irer Sünde.
  22. Doch spricht der HERR / Ich wil vnter den Fetten etliche holen / Aus der Tieffe des meers wil ich etliche holen.
  23. Darumb wird dein fus in der Feinde blut geferbet werden / Vnd deine Hunde werdens lecken.
  24. Man sihet Gott wie du einher zeuchst / Wie du mein Gott vnd König einher zeuchst im Heiligthum.
  25. Die Senger gehen vorher / Darnach die Spielleute vnter den Megden die da paucken.
  26. Lobet Gott den HERRN in den versamlungen / Fur den Brun Israel.
  27. Da herrschet vnter inen der kleine BenIamin / Die fürsten Iuda mit iren hauffen / Die fürsten Sebulon / Die fürsten Naphthali.
  28. Dein Gott hat dein Reich auffgerichtet / Das selbe woltestu Gott vns stercken / Denn es ist dein Werck.
  29. Vmb deines Tempels willen zu Ierusalem / Werden dir die Könige Geschencke zu füren.
  30. Schilt das Thier im Rhor / Die Rotte der ochsen vnter iren kelbern / Die da zutretten vmb Gelts willen / Er zerstrewet die Völcker die da gern kriegen.
  31. Die Fürsten aus Egypten werden komen / Morenland wird seine hende ausstrecken zu Gott.
  32. Ir Königreiche auff Erden singet Gott / Lobsinget dem HERRN / Sela.
  33. Dem der da feret im Himel allenthalben von anbegin / Sihe / er wird seinem Donner krafft geben.
  34. Gebt Gott die Macht / seine Herrligkeit ist in Israel / Vnd seine Macht in den wolcken.
  35. Gott ist wundersam in seinem Heiligthum / Er ist Gott Israel / Er wird dem volck macht vnd krafft geben / Gelobt sey Gott.

LXIX.

Ein Psalm Dauids / von den Rosen / vor zu singen.

  1. Gott hilff mir / Denn das Wasser gehet mir bis an die Seele.
  2. Ich versincke in tieffem Schlam / da kein grund ist / Ich bin im tieffen Wasser / vnd die Flut wil mich erseuffen.
  3. Ich habe mich müde geschrien / mein Halss ist heisch / Das Gesicht vergehet mir / das ich so lange mus harren auff meinen Gott.
  4. Die mich on vrsach hassen / Der ist mehr / denn ich Har auff dem heubt habe. Die mir vnbillich feind sind vnd mich verderben / sind mechtig / Ich mus bezalen das ich nicht geraubt habe.
  5. Gott du weissest meine torheit / Vnd meine Schulde sind dir nicht verborgen.
  6. Las nicht zu schanden werden an mir die dein harren / HERR HERR Zebaoth / Las nicht schamrot werden an mir / die dich suchen Gott Israel.
  7. Denn vmb deinen willen trage ich schmach / Mein Angesicht ist voller schande.
  8. Ich bin frembd worden meinen brüdern / Vnd vnbekand meiner Mutter kindern.
  9. Denn ich eiuere mich schier zu tod vmb dein Haus / Vnd die schmach dere / die dich schmehen / fallen auff mich.
  10. Vnd ich weine vnd faste bitterlich / Vnd man spottet mein dazu.
  11. Ich hab einen Sack angezogen / Aber sie treiben das gespött draus.
  12. Die im Thor sitzen / wasschen von mir / Vnd in den Zechen singet man von mir.
  13. Ich aber bete HERR zu dir / zur angenemen zeit / Gott durch deine grosse Güte / erhöre mich mit deiner trewen Hülffe.
  14. Errette mich aus dem Kot / das ich nicht versincke / Das ich errettet werde von meinen Hassern / vnd aus dem tieffen Wasser.
  15. Das mich die Wasserflut nicht erseuffe / vnd die Tieffe nicht verschlinge / Vnd das Loch der gruben nicht vber mir zusamen gehe.
  16. Erhöre mich HERR / denn deine Güte ist tröstlich / Wende dich zu mir / nach deiner grossen Barmhertzigkeit.
  17. Vnd verbirge dein Angesicht nicht fur deinem Knechte / Denn mir ist angst / Erhöre mich eilend.
  18. Mach dich zu meiner Seele vnd erlöse sie / Erlöse mich vmb meiner Feinde willen.
  19. Du weissest meine schmach / schande vnd scham / Meine Widersacher sind alle fur dir.
  20. Die schmach bricht mir mein Hertz vnd krencket mich / Ich warte obs iemand iamerte / Aber da ist niemand / Vnd auff Tröster / Aber ich finde keine.
  21. Vnd sie geben mir. Gallen zu essen / Vnd Essig zu trincken / in meinem grossen Durst.
  22. Ir Tisch müsse fur inen zum Strick werden / Zur vergeltung vnd zu einer Falle.
  23. Ire Augen müssen finster werden / das sie nicht sehen / Vnd ire Lenden las imer wancken.
  24. Geus deine Vngnade auff sie / Vnd dein grimmiger Zorn ergreiffe sie.
  25. Ir wonunge müsse wüste werden / Vnd sey niemand der in iren Hütten wone.
  26. Denn sie verfolgen den du geschlagen hast / Vnd rhümen / das du sie deinen vbel schlahest.
  27. Las sie in eine sünde vber die andern fallen / Das sie nicht komen zu deiner Gerechtigkeit.
  28. Tilge sie aus dem Buch der Lebendigen / Das sie mit den Gerechten nicht angeschrieben werden.
  29. Ich aber bin Elend / vnd mir ist wehe / Gott deine Hülffe schütze mich.
  30. Ich wil den Namen Gottes loben mit eim Lied / Vnd wil in hoch ehren mit Danck.
  31. Das wird dem HERRN bas gefallen / denn ein Farr / Der hörner vnd klawen hat.
  32. Die Elenden sehen vnd frewen sich / Vnd die Gott suchen / den wird das Hertz leben.
  33. Denn der HERR höret die Armen / Vnd verachtet seine Gefangene nicht.
  34. Es lobe in Himel / Erden vnd Meer / Vnd alles das sich drinnen reget.
  35. Denn Gott wird Zion helffen / Vnd die stedte Iuda bawen / Das man daselbs wone vnd sie besitze.
  36. Vnd der Same seiner Knechte werden sie ererben / Vnd die seinen Namen lieben / werden drinnen bleiben.

LXX.

Ein Psalm Dauids / vor zu singen / zum Gedechtnis.

  1. Eile Gott mich zu erretten / HERR mir zu helffen. Es müssen sich schemen vnd zu schanden werden / Die nach meiner Seelen stehen.
  2. Sie müssen zu rück keren vnd gehönet werden / Die mir vbels wündschen.
  3. Das sie müssen widerumb zuschanden werden / Die da vber mich schreien / Da / da.
  4. Frewen vnd frölich müssen sein an dir / die nach dir fragen / Vnd die dein Heil lieben / imer sagen / Hoch gelobt sey Gott.
  5. Ich aber bin elend vnd arm / Gott eile zu mir / Denn du bist mein Helffer vnd Erretter / mein Gott verzeuch nicht.

LXXI.

  1. HERR ich trawe auff dich / Las mich nimer mehr zu schanden werden.
  2. Errette mich durch deine Gerechtigkeit / vnd hilff mir aus / Neige deine Ohren zu mir / vnd hilff mir.
  3. Sey mir ein starcker Hort / da hin ich imer fliehen müge / Der du zugesagt hast mir zu helffen / Denn du bist mein Fels vnd meine Burg.
  4. Mein Gott hilff mir aus der hand des Gottlosen / Aus der hand des Vnrechten vnd Tyrannen.
  5. Denn du bist meine Zuuersicht / HERR HERR / meine Hoffnung von meiner Iugent an.
  6. Auff dich hab ich mich verlassen von Mutter leibe an / Du hast mich aus meiner Mutter leibe gezogen / Mein rhum ist imer von dir.
  7. Ich bin fur vielen wie ein Wunder / Aber du bist meine starcke Zuuersicht.
  8. Las meinen mund deines rhumes / Vnd deines preises vol sein teglich.
  9. Verwirff mich nicht in meinem Alter / Verlas mich nicht wenn ich schwach werde.
  10. Denn meine Feinde reden wider mich / Vnd die auff meine Seele halten / beraten sich mit einander.
  11. Vnd sprechen / Gott hat in verlassen / Iaget nach vnd ergreifft in / Denn da ist kein Erretter.
  12. Gott sey nicht ferne von mir / Mein Gott eile mir zu helffen.
  13. Schemen müssen sich vnd vmbkomen / die meiner Seele wider sind / Mit schand vnd hohn müssen sie vberschüttet werden / die mein Vnglück suchen.
  14. Ich aber wil imer harren / Vnd wil imer deines Rhumes mehr machen.
  15. Mein mund sol verkündigen deine Gerechtigkeit / Teglich dein Heil / die ich nicht alle zelen kan.
  16. Ich gehe ein her in der Krafft des HERRN HERRN / Ich preise deine Gerechtigkeit allein.
  17. Gott du hast mich von Iugent auff geleret / Darumb verkündige ich deine Wunder.
  18. Auch verlas mich nicht Gott im Alter / wenn ich graw werde / Bis ich deinen Arm verkündige Kinds kindern / vnd deine Krafft allen die noch komen sollen.
  19. Gott deine Gerechtigkeit ist hoch / der du grosse ding thust / Gott wer ist dir gleich?
  20. Denn du lessest mich erfaren viel vnd grosse Angst / Vnd machst mich wider lebendig / Vnd holest mich wider aus der tieffe der Erden erauff.
  21. Du machest mich seer gros / Vnd tröstest mich wider.
  22. So dancke ich auch dir mit Psalterspiel fur deine Trewe / mein Gott / Ich lobsinge dir auff der Harffen du Heiliger in Israel.
  23. Meine Lippen vnd meine Seele / die du erlöset hast / Sind frölich / vnd lobsingen dir.
  24. Auch tichet meine Zunge teglich von deiner Gerechtigkeit / Denn schemen müssen sich vnd zu schanden werden / die mein Vnglück suchen.

LXXII.

Des Salomo.

  1. Gott gib dein Gericht dem Könige / Vnd deine Gerechtigkeit des Königes Sone.
  2. Das er dein Volck bringe zur Gerechtigkeit / Vnd deine Elenden rette.
  3. Las die Berge den Frieden bringen vnter das Volck / Vnd die Hügel die Gerechtigkeit.
  4. Er wird das elende Volck bey Recht erhalten / vnd den Armen helffen / Vnd die Lesterer zeschmeissen.
  5. Man wird dich fürchten / so lange die Sonne vnd der Mond weret / Von Kind zu kindes kinden.
  6. Er wird herab faren wie der Regen auff das fell / Wie die tropffen / die das Land feuchten.
  7. Zu seinen zeiten wird blühen der Gerechte / vnd grosser Friede / Bis das der Mond nimer sey.
  8. Er wird herrschen von eim Meer bis ans ander / Vnd von dem Wasser an bis zur Welt ende.
  9. Fur im werden sich neigen die in der Wüsten / Vnd seine Feinde werden staub lecken.
  10. Die Könige am Meer vnd in den Insulen werden Geschencke bringen / Die Könige aus Reicharabien vnd Seba werden Gaben zufüren.
  11. Alle Könige werden in anbeten / Alle Heiden werden im dienen.
  12. Denn er wird den Armen erretten der da schreiet / Vnd den Elenden der keinen Helffer hat.
  13. Er wird gnedig sein den geringen vnd armen / Vnd den Seelen der armen wird er helffen.
  14. Er wird ire Seele aus dem Trug vnd Freuel erlösen / Vnd ir Blut wird thewr geacht werden fur im.
  15. Er wird leben / vnd man wird im vom Gold aus Reicharabien geben / Vnd man wird imerdar fur im beten / Teglich wird man in loben.
  16. Auff Erden oben auff den Bergen wird das Getreide dick stehen / Seine frucht wird beben wie Libanon / Vnd wird grünen in den Stedten / wie gras auff Erden.
  17. Sein Name wird ewiglich bleiben / so lange die Sonne weret wird sein Name auff die Nachkomen reichen / Vnd werden durch denselben gesegenet sein / Alle Heiden werden in preisen.
  18. Gelobet sey Gott der HERR der Gott Israel / Der alleine Wunder thut.
  19. Vnd gelobet sey sein herrlicher Name ewiglich / Vnd alle Land müssen seiner Ehre vol werden / Amen / Amen.
  20. Ein ende haben die Gebet Dauids / des sons Isai.

LXXIII.

Ein Psalm Assaph.

  1. Israel hat dennoch Gott zum trost / Wer nur reines hertzen ist.
  2. Ich aber hette schier gestrauchelt mit meinen füssen / Mein tritt hette viel nahe geglitten.
  3. Denn es verdros mich auff die Rhumrettigen / Da ich sahe / das den Gottlosen so wol gieng.
  4. Denn sie sind in keiner fahr des Todes / Sondern stehen fest wie ein Pallast.
  5. Sie sind nicht in vnglück wie andere Leute / Vnd werden nicht wie ander Menschen geplagt.
  6. Darumb mus ir trotzen köstlich ding sein / Vnd ir freuel mus wol gethan heissen.
  7. Ir Person brüstet sich wie ein fetter wanst / Sie thun was sie nur gedencken.
  8. Sie vernichten alles / vnd reden vbel dauon / Vnd reden vnd lestern hoch her.
  9. Was sie reden / das mus vom Himel her ab geredt sein / Was sie sagen / das mus gelten auff Erden.
  10. Darumb fellet inen ir Pöbel zu / Vnd lauffen inen zu mit hauffen / wie wasser.
  11. Vnd sprechen / Was solt Gott nach ienen fragen / Was solt der Höhest ir achten?
  12. Sihe / das sind die Gottlosen / Die sind glückselig in der Welt / vnd werden Reich.
  13. Sols denn vmb sonst sein / das mein Hertz vnstrefflich lebt / Vnd ich meine Hende in vnschuld wassche?
  14. Vnd bin geplagt teglich / Vnd meine straffe ist alle morgen da?
  15. Ich hatte auch schier so gesaget / wie sie / Aber sihe / da mit hette ich verdampt alle deine Kinder / die ie gewesen sind.
  16. Ich gedacht im nach / das ichs begreiffen möchte / Aber es war mir zu schweer.
  17. Bis das ich gieng in das Heiligthum Gottes / Vnd mercket auff ir ende.
  18. Aber du setzest sie auffs schlipfferige / Vnd störtzest sie zu boden.
  19. Wie werden sie so plötzlich zu nichte / Sie gehen vnter / vnd nemen ein ende mit schrecken.
  20. Wie ein Trawm / wenn einer erwacht / So machstu HERR ir Bilde in der Stad verschmecht.
  21. Aber es thut mir wehe im Hertzen / Vnd sticht mich in meinen Nieren.
  22. Das ich mus ein Narr sein / vnd nichts wissen / Vnd mus wie ein Thier sein fur dir.
  23. Dennoch bleibe ich stets an dir / Denn du heltest mich bey meiner rechten Hand.
  24. Du leitest mich nach deinem Rat / Vnd nimpst mich endlich mit ehren an.
  25. Wenn ich nur dich habe / so frage ich nichts nach Himel vnd Erden.
  26. Wenn mir gleich Leib vnd Seele verschmacht / So bistu doch Gott alle zeit meines hertzen Trost / vnd mein Teil.
  27. Denn sihe / Die von dir weichen / werden vmbkomen / Du bringest vmb alle die wider dich huren.
  28. Aber das ist meine Freude / das ich mich zu Gott halte / vnd meine zuuersicht setze auff den HERRN HERRN / Das ich verkündige allein dein Thun.

LXXIV.

Ein Vnterweisung Assaph.

  1. Gott warumb verstössestu vns so gar? Vnd bist so grimmig zornig vber die Schafe deiner Weide?
  2. Gedenck an deine Gemeine die du vor alters erworben / vnd dir zum Erbteil erlöset hast / An den berg Zion / da du auff wonest.
  3. Tritt auff sie mit füssen / vnd stos sie gar zu boden / Der Feind hat alles verderbet im Heiligthum.
  4. Deine Widerwertigen brüllen in deinen Heusern / Vnd setzen ire Götzen drein.
  5. Man sihet die Exte oben her blicken / Wie man in einen Wald hawet.
  6. Vnd zuhawen alle seine Tafelwerck / Mit beil vnd barten.
  7. Sie verbrennen dein Heiligthum / Sie entweihen die Wonunge deines Namens zu boden.
  8. Sie sprechen in irem hertzen / lasst vns sie plündern / Sie verbrennen alle heuser Gottes im Lande.
  9. Vnsere Zeichen sehen wir nicht / vnd kein Prophet prediget mehr / Vnd kein Lerer leret vns mehr.
  10. Ah Gott / wie lange sol der Widerwertige schmehen / Vnd der Feind deinen Namen so gar verlestern?
  11. Warumb wendestu deine Hand ab / Vnd deine Rechten von deinem Schos so gar?
  12. Aber Gott ist mein König von alters her / Der alle Hülffe thut / so auff Erden geschicht.
  13. Du zutrennest das Meer durch deine Krafft / Vnd zubrichst die Köpffe der Drachen im wasser.
  14. Du zuschlegst die Köpffe der Walfische / Vnd gibst sie zur speise dem Volck in der einöde.
  15. Du lessest quellen Brunnen vnd Beche / Du lessest versiegen starcke Ströme.
  16. Tag vnd Nacht ist dein / Du machest / das beide Sonn vnd Gestirn iren gewissen lauff haben.
  17. Du setzest eim iglichen Lande seine grentze / Sommer vnd Winter machestu.
  18. So gedenck doch des / das der Feind den HERRN schmehet / Vnd ein töricht Volck lestert deinen Namen.
  19. Du woltest nicht dem Thier geben die Seele deiner Dorteltauben / Vnd deine elende Thier nicht so gar vergessen.
  20. Gedenck an den Bund / Denn das Land ist allenthalben iemerlich verheret / Vnd die heuser sind zurissen.
  21. Las den Geringen nicht mit schanden dauon gehen / Denn die Armen vnd Elenden / rhümen deinen Namen.
  22. Mach dich auff Gott vnd füre aus deine Sache / Gedenck an die schmach die Dir teglich von den Thoren widerferet.
  23. Vergis nicht des geschreies deiner Feinde / Das toben deiner Widerwertigen wird ie lenger ie grösser.

LXXV.

Ein Psalm vnd Lied Assaph / Das er nicht vmbkeme / vor zu singen.

  1. Wir dancken dir Gott / wir dancken dir / Vnd verkündigen deine Wunder / das dein Name so nahe ist.
  2. Denn zu seiner zeit / So werde ich recht richten.
  3. Das Land zittert / vnd alle die drinnen wonen / Aber ich halte seine Seulen feste / Sela.
  4. Ich sprach zu den Rhumrettigen / Rhümet nicht so / Vnd zu den Gottlosen / Pochet nicht auff gewalt.
  5. Pochet nicht so hoch auff ewer gewalt / Redet nicht halsstarrig.
  6. Es habe kein not / weder von auffgang / noch von nidergang / Noch von dem gebirge in der Wüsten.
  7. Denn Gott ist Richter / Der diesen nidriget / vnd inen erhöhet.
  8. Denn der HERR hat einen Becher in der Hand / vnd mit starcken Wein vol eingeschenckt / vnd schenckt aus dem selben / Aber die Gottlosen müssen alle trincken / vnd die Hefen aussauffen.
  9. Ich aber wil verkündigen ewiglich / Vnd lobsingen dem Gott Iacob.
  10. Vnd wil alle gewalt der Gottlosen zubrechen / Das die gewalt des Gerechten erhöhet werde.

LXXVI.

Ein Psalmlied Assaph / auff Seitenspiel / vor zu singen.

  1. Gott ist in Iuda bekand / In Israel isi sein Name herrlich.
  2. Zu Salem ist sein Gezelt / Vnd seine Wonunge zu Zion.
  3. Daselbst zubricht er die pfeile des bogens / Schild / schwert vnd streit / Sela.
  4. Du bist herrlicher vnd mechtiger / Denn die Raubeberge.
  5. Die Stoltzen müssen beraubet werden vnd entschlaffen / Vnd alle Krieger müssen die Hand lassen sincken.
  6. Von deinem schelten Gott Iacob / Sinckt in schlaff beide Ross vnd Wagen.
  7. Du bist erschrecklich / Wer kan fur dir stehen / wenn du zürnest?
  8. Wenn du das Vrteil lessest hören vom Himel / So erschrickt das Erdreich vnd wird still.
  9. Wenn Gott sich auffmacht zurichten / Das er Helffe allen Elenden auff Erden / Sela.
  10. Wenn Menschen wider dich wüeten / so legestu Ehre ein / Vnd wenn sie noch mehr wüeten / bistu auch noch gerüst.
  11. Gelobet vnd haltet dem HERRN ewrem Gott / alle die ir vmb in her seid / Brenget Geschenck dem Schrecklichen.
  12. Der den Fürsten den mut nimpt / Vnd schrecklich ist vnter den Königen auff Erden.

LXXVII.

Ein Psalm Assaph / fur Ieduthun / vor zu singen.

  1. Ich schreie mit meiner stim / zu Gott / Zu Gott schreie ich / vnd er erhöret mich.
  2. In der zeit meiner Not suche ich den HERRN / Meine hand ist des nachts ausgereckt / vnd lesst nicht ab / Denn meine Seele wil sich nicht trösten lassen.
  3. Wenn ich betrübt bin / so dencke ich an Gott / Wenn mein Hertz in engsten ist / so rede ich / Sela.
  4. Meine augen heltestu / das sie wachen / Ich bin so onmechtig / das ich nicht reden kan.
  5. Ich dencke der alten zeit / Der vorigen iare.
  6. Ich dencke des nachts an mein Seitenspiel / vnd rede mit meinem hertzen / Mein geist mus forschen.
  7. Wird denn der HERR ewiglich verstossen / Vnd keine Gnade mehr erzeigen?
  8. Ists denn gantz vnd gar aus mit seiner Güte? Vnd hat die Verheissunge eine ende?
  9. Hat denn Gott vergessen gnedig zu sein / Vnd seine Barmhertzigkeit fur Zorn veschlossen? Sela.
  10. Aber doch sprach ich / Ich mus das leiden / Die rechte Hand des Höhesten kan alles endern.
  11. Darumb gedenck ich an die Thatten des HERRN / Ia ich gedencke an deine vorige Wunder.
  12. Vnd rede von allen deinen Wercken / Vnd sage von deinem Thun.
  13. Gott dein weg ist heilig / Wo ist so ein mechtiger Gott / als du Gott bist?
  14. Du bist der Gott der Wunder thut / Du hast deine Macht beweiset vnter den Völckern.
  15. Du hast dein Volck erlöset gewaltiglich / Die kinder Iacob vnd Ioseph / Sela.
  16. Die wasser sahen dich Gott / die wasser sahen dich / vnd engsteten sich / Vnd die Tieffen tobeten.
  17. Die dicke Wolcken gossen wasser / die Wolcken donnerten / Vnd die Stralen furen da her.
  18. Es donnerte im Himel / deine Blitze leuchteten auff dem Erdboden / Das Erdreich regete sich vnd bebete dauon.
  19. Dein weg war im Meer / vnd dein Pfad in grossen wassern / Vnd man spüret doch deinen Fus nicht.
  20. Du füretest dein Volck / wie ein Herd schafe / Durch Mosen vnd Aaron.

LXXVIII.

Ein Vnterweisung Assaph.

  1. Höre mein Volck mein Gesetze / Neiget ewre ohren zu der rede meines mundes.
  2. Ich wil meinen mund auffthun zu Sprüchen / Vnd alte Geschichte aussprechen.
  3. Die wir gehört haben vnd wissen / Vnd vnser Veter vns erzelet haben.
  4. Das wirs nicht verhalten sollen iren Kindern / die hernach komen / Vnd verkündigeten den Rhum des HERRN / vnd seine Macht vnd Wunder / die er gethan hat.
  5. Er richtet ein Zeugnis auff in Iacob / vnd gab ein Gesetz in Israel / Das er vnsern Vetern gebot zu leren ire Kinder.
  6. Auff das die Nachkomen lerneten / Vnd die Kinder die noch solten geborn werden.
  7. Wenn sie auffkemen / Das sie es auch iren Kindern verkündigeten. Das sie setzten auff Gott ire hoffnung / Vnd nicht vergessen der thatten Gottes / vnd seine Gebot hielten.
  8. Vnd nicht würden wie ire Veter / ein abtrünnige vnd vngehorsame Art / Welchen ir Hertz nicht fest war / vnd ir Geist nicht trewlich hielt an Gott.
  9. Wie die kinder Ephraim so geharnischt den Bogen füreten / Abfielen zur zeit des streits.
  10. Sie hielten den bund Gottes nicht / Vnd wolten nicht in seinem Gesetz wandeln.
  11. Vnd vergassen seiner Thatten / Vnd seiner Wunder / die er inen erzeiget hatte.
  12. Fvr iren Vetern thet er Wunder in Egyptenland / Im felde Zoan.
  13. Er zurteilet das Meer / vnd lies sie durch hin gehen / Vnd stellet das Wasser / wie eine Maur.
  14. Er leitet sie des tages mit einer Wolcken / Vnd des nachts mit einem hellen Fewr.
  15. Er reis die Felsen in der Wüsten / Vnd trencket sie mit Wasser die fülle.
  16. Vnd lies Beche aus den felsen fliessen / Das sie hin ab flossen wie Wasserströme.
  17. Noch sündigeten sie weiter wider in / Vnd erzüneten den Höhesten in der Wüsten.
  18. Vnd versuchten Gott in irem hertzen / Das sie Speise fodderten fur ire Seelen.
  19. Vnd redten wider Gott vnd sprachen / Ia Gott solt wol können einen Tisch bereiten in der Wüsten?
  20. Sihe / er hat wol den Felsen geschlagen / das Wasser flossen / Vnd beche sich ergossen. Aber wie kan er Brot geben / Vnd seinem volck Fleisch verschaffen?
  21. Da nu das der HERR höret / entbrand er / Vnd Fewr gieng an in Iacob / vnd zorn kam vber Israel.
  22. Das sie nicht gleubten an Gott / Vnd hoffeten nicht auff seine Hülffe.
  23. Vnd er gebot den Wolcken droben / Vnd thet auff die thüre des Himels.
  24. Vnd lies das Man auff sie regenen / zu essen / Vnd gab inen Himelbrot.
  25. Sie assen Engelbrot / Er sandte inen Speise die fülle.
  26. Er lies weben den Ostwind vnter dem Himel / Vnd erregt durch seine stercke den Sudwind.
  27. Vnd lies Fleisch auff sie regenen wie staub / Vnd Vogel wie sand am Meer.
  28. Vnd lies sie fallen vnter ir Lager allenthalben / Da sie woneten.
  29. Da assen sie vnd wurden all zusat / Er lies sie iren Lust büssen.
  30. Da sie nu iren lust gebüsset hatten / Vnd sie noch dauon assen.
  31. Da kam der zorn Gottes vber sie / vnd erwürget die Fürnemesten vnter inen / Vnd schlug darnider die Besten in Israel.
  32. Aber vber das alles sündigeten sie noch mehr / Vnd gleubten nicht an seine Wunder.
  33. Darumb lies er sie da hin sterben / das sie nichts erlangeten / Vnd musten ir lebenlang geplaget sein.
  34. Wenn er sie erwürget / suchten sie in / Vnd kereren sich früe zu Gott.
  35. Vnd gedachten / das Gott ir Hort ist / Vnd Gott der Höhest ir Erlöser ist.
  36. Vnd heuchelten im mit irem munde / vnd logen im mit irer zungen /
  37. Aber ir hertz war nicht feste an im / vnd hielten nicht trewlich an seinem Bunde.
  38. Er aber war Barmhertzig / vnd vergab die Missethat / vnd vertilget sie nicht / Vnd wendet offt seinen Zorn ab / vnd lies nicht seinen gantzen zorn gehen.
  39. Denn er gedacht / das sie Fleisch sind / Ein wind der da hin feret / vnd nicht wider kompt.
  40. Sie erzürneten in gar offt in der Wüsten / Vnd entrüsteten in in der Einöde.
  41. Sie versuchten Gott imer wider / Vnd meisterten den Heiligen in Israel.
  42. Sie dachten nicht an seine Hand / Des tages da er sie erlösete von den Feinden.
  43. Wie er denn seine Zeichen in Egypten gethan hatte / Vnd seine Wunder im lande Zoan.
  44. Da er ir wasser in Blut wandelt / Das sie ire Beche nicht trincken kundten.
  45. Da er Vnzifer vnter sie schickt / die sie frassen / Vnd Kröten die sie verderbeten.
  46. Vnd gab ire gewechse den Raupen / Vnd ire saat den Hewschrecken.
  47. Da er ire Weinstöcke mit Hagel schlug / Vnd ire Maulberbewme mit Schlosen.
  48. Da er ir Vieh schlug mit Hagel / Vnd ire Herde mit Stralen.
  49. Da er böse Engel vnter sie sandte / in seinem grimmigem zorn / Vnd lies sie toben vnd wüten / vnd leide thun.
  50. Da er seinen zorn lies fortgehen / vnd irer Seelen fur dem Tode nicht verschonet / Vnd lies ir Vieh an der Pestilentz sterben.
  51. Da er alle Erstegeburt in Egypten schlug / Die ersten Erben in den hütten Ham.
  52. Vnd lies sein Volck ausziehen wie Schafe / Vnd füret sie wie eine Herde in der Wüsten.
  53. Vnd er leitet sie sicher / das sie sich nicht furchten / Aber ire Feinde bedeckt das Meer.
  54. Vnd bracht sie in seine heilige Grentze / Zu diesem Berge / den seine Rechte erworben hat.
  55. Vnd vertreib fur inen her die Völcker / Vnd lies inen das Erbe austeilen / Vnd lies in iener Hütten die stemme Israel wonen.
  56. Aber sie versuchten vnd erzürneten Gott den Höhesten / Vnd hielten seine Zeugnis nicht.
  57. Vnd fielen zu rück / vnd verachteten alles / wie ire Veter / Vnd hielten nicht / Gleich wie ein loser Bogen.
  58. Vnd erzürneten in mit iren Höhen / Vnd reitzeten in mit iren Götzen.
  59. Vnd da das Gott höret / entbrand er / Vnd verwarff Israel seer.
  60. Das er seine Wonunge zu Silo lies faren / Die Hütten da er vnter Menschen wonet.
  61. Vnd gab ire Macht ins Gefengnis / Vnd ire Herrligkeit in die hand des Feindes.
  62. Vnd vbergab sein Volck ins schwert / Vnd entbrand vber sein Erbe.
  63. Ire iunge Manschafft fras das Fewr / Vnd ire Iungfrawen musten vngefreiet bleiben.
  64. Ire Priester fielen durchs Schwert / Vnd waren keine Widwen / die da weinen solten.
  65. Vnd der HERR erwachet wie ein Schlaffender / Wie ein Starcker iauchzet / der vom wein kompt.
  66. Vnd schlug seine Feinde im Hindern / Vnd henget inen eine ewige Schande an.
  67. Vnd verwarff die hütten Ioseph / Vnd erwelet nicht den stam Ephraim.
  68. Sondern erwelet den stam Iuda / Den berg Zion / welchen er liebet.
  69. Vnd bawet sein Heiligthum hoch / Wie ein Land / das ewiglich fest stehen sol.
  70. Vnd erwelet seinen knecht Dauid / Vnd nam in von den Schafstellen.
  71. Von den saugenden Schafen holet er in / Das er sein volck Iacob weiden solt / vnd sein Erbe Israel.
  72. Vnd er weidet sie auch mit aller trew / Vnd regiert sie mit allem vleis.

LXXIX.

Ein Psalm Assaph.

  1. HERR / Es sind Heiden in dein Erbe gefallen / Die haben deinen heiligen Tempel verunreiniget / vnd aus Ierusalem Steinhauffen gemacht.
  2. Sie haben die Leichnam deiner Knechte den Vogeln vnter dem Himel zu fressen gegeben / Vnd das Fleisch deiner Heiligen den Thieren im Lande.
  3. Sie haben Blut vergossen vmb Ierusalem her / wie wasser / Vnd war niemand der begrub.
  4. Wir sind vnsern Nachbarn eine schmach worden / Ein spott vnd hohn denen / die vmb vns sind.
  5. HERR / Wie lange wiltu so gar zürnen? Vnd deinen Eiuer wie fewr brennen lassen?
  6. Schütte deinen grim auff die Heiden die dich nicht kennen / Vnd auff die Königreiche die deinen Namen nicht anruffen.
  7. Denn sie haben Iacob auffgefressen / Vnd seine Heuser verwüstet.
  8. Gedenck nicht vnser vorigen Missethat / Erbarm dich vnser bald / Denn wir sind fast dünne worden.
  9. Hilff du vns Gott vnser Helffer / vmb deines Namens Ehre willen / Errette vns vnd vergib vns vnser Sünde / vmb deines Namens willen.
  10. Warumb lessestu die Heiden sagen / Wo ist nu ir Gott? Las vnter den Heiden fur vnsern augen kund werden die Rache des bluts deiner Knechte / das vergossen ist.
  11. Las fur dich komen das seufftzen der Gefangenen / Nach deinem grossen Arm behalt die Kinder des todes.
  12. Vnd vergilt vnsern Nachbarn siebenfeltig in irem bosem / Ire schmach da mit sie dich HERR geschmecht haben.
  13. Wir aber dein Volck vnd Schafe deiner Weiden dancken dir ewiglich / vnd verkündigen deinen Rhum fur vnd fur.

LXXX.

Ein Psalm Assaph / von den Spanrosen / vor zu singen.

  1. Du Hirte Israel höre / der du Ioseph hüttest wie der Schafe / Erscheine / der du sitzest vber Cherubim.
  2. Erwecke deine Gewalt / der du fur Ephraim / BenIamin vnd Manasse bist / Vnd kome vns zu hülffe.
  3. Gott tröste vns / vnd las leuchten dein Andlitz / So genesen wir.
  4. HERR Gott Zebaoth / Wie lange wiltu zürnen vber dem Gebet deines Volcks?
  5. Du speisest sie mit Threnen brot / Vnd trenckest sie mit grossem mas vol threnen.
  6. Du setzest vns vnsern Nachbarn zum zanck / Vnd vnser Feinde spotten vnser.
  7. Gott Zebaoth tröste vns / Las leuchten dein Andlitz / so genesen wir.
  8. Du hast einen Weinstock aus Egypten geholet / vnd hast vertrieben die Heiden / vnd denselben gepflantzet.
  9. Du hast fur im die ban gemacht / Vnd hast in lassen einwurtzeln / das er das Land erfüllet hat.
  10. Berge sind mit seinem Schatten bedeckt / Vnd mit seinen Reben die cedern Gottes.
  11. Du hast sein Gewechs ausgebreitet bis ans Meer / Vnd seine Zweige bis ans Wasser.
  12. Warumb hastu denn seinen Zaun zubrochen / Das in zureisset alles das fur vber gehet?
  13. Es haben in zuwület die wilden Sewen / Vnd die wilden Thier haben in verderbet.
  14. Gott Zebaoth wende dich doch / Schaw vom Himel / vnd sihe an vnd suche heim diesen Weinstock.
  15. Vnd halt in im baw / den deine Rechte gepflantzt hat / Vnd den du dir festiglich erwelet hast.
  16. Sihe drein vnd schilt / Das des brennens vnd reissens ein ende werde.
  17. Deine Hand schütze das Volck deiner Rechten / Vnd die Leute die du dir festiglich erwelet hast.
  18. So wöllen wir nicht von dir weichen / Las vns leben / so wöllen wir deinen Namen anruffen.
  19. HERR Gott Zebaoth tröste vns / Las dein Andlitz leuchten / so genesen wir.

LXXXI.

Auff der Githith / vor zu singen / Assaph.

  1. Singet frölich Gotte / der vnser Stercke ist / Iauchzet dem Gott Iacob.
  2. Nemet die Psalmen / vnd gebet her die Paucken / Lieblich Harffen mit Psaltern.
  3. Blaset im Newmonden die Posaunen / In vnserm Feste der Laubrust.
  4. Denn solchs ist eine Weise in Israel / Vnd ein Recht des Gottes Iacob.
  5. Solchs hat er zum Zeugnis gesetzt vnter Ioseph / da sie aus Egyptenland zogen / Vnd frembde Sprache gehört hatten.
  6. Da ich ire Schulder von der last entlediget hatte / Vnd ire Hende der töpffen los wurden.
  7. Da du mich in der Not anrieffest / halff ich dir aus / Vnd erhöret dich / da dich das Wetter vberfiel / Vnd versuchte dich am Hadderwasser / Sela.
  8. Hore mein Volck / Ich wil vnter dir zeugen / Israel du solt mich hören.
  9. Das vnter dir kein ander Gott sey / Vnd du keinen frembden Gott anbetest.
  10. ich bin der HERR dein Gott / der dich aus Egyptenland gefüret hat / Thu deinen mund weit auff / las mich in füllen.
  11. Aber mein Volck gehorchet nicht meiner stimme / Vnd Israel wil mein nicht.
  12. So hab ich sie gelassen in ires hertzen dünckel / Das sie wandeln nach irem Rat.
  13. Wolte mein Volck mir gehorsam sein / Vnd Israel auff meinem Wege gehen.
  14. So wolt ich ire Feinde bald dempffen / Vnd meine Hand vber ire Widerwertige wenden.
  15. Vnd die den HERRN hassen / Müsten an im feilen / Ire zeit aber würde ewiglich wehren.
  16. Vnd ich würde sie mit dem besten weitzen speisen / Vnd mit honig aus dem Felsen settigen.

LXXXII.

Ein Psalm Assaph.

  1. Gott stehet in der gemeine Gottes / Vnd ist Richter vnter den Göttern.
  2. Wie lange wolt ir vnrecht richten / Vnd die Person der Gottlosen furziehen? Sela.
  3. Schaffet Recht dem Armen vnd dem Waisen / Vnd helffet dem Elenden vnd Dürfftigen zum Recht.
  4. Errettet den Geringen vnd Armen / Vnd erlöset in aus der Gottlosen gewalt.
  5. Aber sie lassen inen nicht sagen / vnd achtens nicht / Sie gehen imer hin im finstern / Darumb müssen alle Grundfeste des Landes fallen.
  6. Ich hab wol gesagt / Ir seid Götter / vnd all zumal Kinder des Höhesten.
  7. Aber ir werdet sterben wie Menschen / Vnd wie ein Tyran / zu grund gehen.
  8. Gott mache dich auff / vnd richte das Land / Denn du bist Erbherr vber alle Heiden.

LXXXIII.

Ein Psalmlied Assaph.

  1. Gott schweige doch nicht also / Vnd sey doch nicht so still / Gott halt doch nicht so inne.
  2. Denn sihe / deine Feinde toben / Vnd die dich hassen / richten den Kopff auff.
  3. Sie machen listige anschlege wider dein Volck / Vnd ratschlahen wider deine Verborgene.
  4. Wol her / sprechen sie / Lasst vns sie ausrotten / das sie kein Volck seien / Das des namens Israel nicht mehr gedacht werde.
  5. Denn sie haben sich mit einander vereiniget / Vnd einen Bund wider dich gemacht.
  6. Die hütten der Edomiter vnd Ismaeliter / Der Moabiter vnd Hagariter.
  7. Der Gebaliter / Ammoniter vnd Amalekiter / Die Philister sampt denen zu Tyro.
  8. Assur hat sich auch zu inen geschlagen / Vnd helffen den kindern Lot / Sela.
  9. Thu inen wie den Midianitern / Wie Sissera / wie Iabin am bach Kison.
  10. Die vertilget wurden bey Endor / Vnd wurden zu kot auff Erden.
  11. Mache ire Fürsten wie Oreb vnd Seeb / Alle ire Obersten / wie Sebah vnd Zalmuna.
  12. Die da sagen / Wir wöllen die heuser Gottes einemen.
  13. Gott mache sie wie einen Wirbel / Wie stoppel fur den Winde.
  14. Wie ein Fewr den Wald verbrent / Vnd wie eine flamme die Berge anzündet.
  15. Also verfolge sie mit deinem Wetter / Vnd erschrecke sie mit deinem Vngewitter.
  16. Mache ir angesicht vol schande / Das sie nach deinem Namen fragen müssen.
  17. Schemen müssen sie sich vnd erschrecken imer mehr vnd mehr / Vnd zu schanden werden vnd vmbkomen.
  18. So werden sie erkennen / das du mit deinem Namen heissest HERR alleine / Vnd der Höhest in aller Welt.

LXXXIV.

Ein Psalm der kinder Korah / Auff der Githith / vor zu singen.

  1. Wie lieblich sind deine Wonunge / HERR Zebaoth.
  2. Meine Seele verlanget vnd sehnet sich nach den Vorhöfen des HERRN / Mein leib vnd seele frewen sich in dem lebendigen Gott.
  3. Denn der Vogel hat ein haus funden / Vnd die Schwalbe ir nest / da sie Iungen hecken / nemlich / Deine altar HERR Zebaoth / mein König vnd mein Gott.
  4. Wol denen die in deinem Hause wonen / Die loben dich imerdar / Sela.
  5. Wol den Menschen / die dich fur ire Stercke halten / Vnd von hertzen dir nach wandeln.
  6. Die durch das Iamertal gehen / vnd machen daselbs Brunnen / Vnd die Lerer werden mit viel Segen geschmückt.
  7. Sie erhalten einen Sieg nach dem andern / Das man sehen mus / der rechte Gott sey zu Zion.
  8. HERR Gott Zebaoth höre mein Gebet / Vernims Gott Iacob / Sela.
  9. Gott vnser Schild schawe doch / Sihe an das Reich deines Gesalbeten.
  10. Denn ein tag in deinen Vorhöfen ist besser denn sonst tausent / Ich wil lieber der Thür hüten in meines Gottes hause / denn lange wonen in der Gottlosen Hütten.
  11. Denn Gott der HERR ist Sonn vnd Schild / der HERR gibt Gnade vnd Ehre / Er wird kein guts mangeln lassen den Fromen.
  12. HERR Zebaoth / Wol dem Menschen / der sich auff dich verlesst.

LXXXV.

Ein Psalm der kinder Korah / vor zu singen.

  1. HERR / der du bist vormals gnedig gewest deinem Lande / Vnd hast die Gefangenen Iacob erlöset.
  2. Der du die Missethat vormals vergeben hast deinem Volck / Vnd alle ire Sünde bedeckt / Sela.
  3. Der du vormals hast alle deinen Zorn auffgehaben / Vnd dich gewendet von dem grim deines zorns.
  4. Tröste vns Gott vnser Heiland / Vnd las ab von deiner Vngnade vber vns.
  5. Wiltu denn ewiglich vber vns zürnen? Vnd deinen zorn gehen lassen imer fur vnd fur?
  6. Wiltu vns denn nicht wider erquicken? Das sich dein Volck vber dir frewen möge.
  7. HERR / erzeige vns deine Gnade / Vnd hilff vns.
  8. Ah das ich hören solt / das Gott der HERR redet / Das er friede zusagte seinem Volck vnd seinen Heiligen / Auff das sie nicht auff eine Torheit geraten.
  9. Doch ist ia seine Hülffe nahe denen / die in fürchten / Das in vnserm Lande Ehre wone.
  10. Das Güte vnd Trewe einander begegen / Gerechtigkeit vnd Friede sich küssen.
  11. Das Trewe auff der Erden wachse / Vnd Gerechtigkeit vom Himel schawe.
  12. Das vns auch der HERR guts thue / Da mit vnser Land sein Gewechs gebe.
  13. Das Gerechtigkeit dennoch fur im bleibe / Vnd im schwang gehe.

LXXXVI.

Ein Gebet Dauids.

  1. HERR neige deine Ohren vnd erhöre mich / Denn ich bin elend vnd arm.
  2. Beware meine Seele / denn ich bin Heilig / Hilff du mein Gott deinem Knechte / der sich verlesst auf dich.
  3. HERR sey mir gnedig / Denn ich ruffe teglich zu dir.
  4. Erfrewe die Seele deines Knechts / Denn nach dir HERR verlanget mich.
  5. Denn du HERR bist Gut vnd Gnedig / Von grosser Güte / allen die dich anruffen.
  6. Vernim HERR mein gebet / Vnd mercke auff die stimme meines flehens.
  7. In der Not ruffe ich dich an / Du wöllest mich erhören.
  8. HERR / es ist dir kein gleiche vnter den Göttern / Vnd ist niemand der thun kan wie du.
  9. Alle Heiden die du gemacht hast / werden komen vnd fur dir anbeten HERR / Vnd deinen Namen ehren.
  10. Das du so gros bist / vnd Wunder thust / Vnd alleine Gott bist.
  11. Weise mir HERR deinen weg / das ich wandele in deiner Warheit / Erhalte mein Hertz bey dem Einigen / das ich deinen Namen fürchte.
  12. Ich dancke dir HERR mein Gott von gantzem hertzen / Vnd ehre deinen Namen ewiglich.
  13. Denn deine Güte ist gros vber mich / Vnd hast meine Seele errettet aus der tieffen Helle.
  14. Gott / Es setzen sich die Stoltzen wider mich / vnd der hauffe der Tyrannen stehet mir nach meiner seele / Vnd haben dich nicht fur augen.
  15. Du aber HERR Gott bist barmhertzig vnd gnedig / Gedultig / vnd grosser güte vnd trewe.
  16. Wende dich zu mir / sey mir gnedig / Stercke deinen Knecht mit deiner Macht / vnd hilff dem Son deiner magd.
  17. Thu ein Zeichen an mir / das mirs wol gehe / Das es sehen die mich hassen / vnd sich schemen müssen / Das du mir beystehest / HERR / vnd tröstest mich.

LXXXVII.

Ein Psalmlied der Kinder Korah.

  1. Sie ist fest gegründet auff den heiligen Bergen /
  2. Der HERR liebet die thor Zion / vber alle wonunge Iacob.
  3. HERRliche ding werden in dir gepredigt / Du stad Gottes / Sela.
  4. Ich wil predigen lassen Rahab vnd Babel / das sie mich kennen sollen / Sihe / die Philister vnd Tyrer sampt dem Moren werden daselbs geborn.
  5. Man wird zu Zion sagen / Das allerley Leute drinnen geborn werden / Vnd das Er der Höheste sie bawe.
  6. Der HERR wird predigen lassen in allerley Sprachen / Das der etliche auch daselbs geborn werden / Sela.
  7. Vnd die Senger wie am Reigen / Werden alle in dir singen eins vmbs ander.

LXXXVIII.

Ein Psalmlied der Kinder Korah / vor zu singen / Von der schwachheit der Elenden. Ein vnterweisunge Heman des Esrahiten.

  1. HERR Gott mein Heiland / Ich schreie tag vnd nacht fur dir.
  2. Las mein gebet fur dich komen / Neige deine Ohren zu meinem geschrey.
  3. Denn meine Seele ist vol iamers / Vnd mein Leben ist nahe bey der Helle.
  4. Ich bin geacht gleich denen / die zur Helle fahren / Ich bin ein Man der keine hülffe hat.
  5. Ich lige vnter den Todten verlassen / wie die Erschlagene / die im Grabe ligen / Der du nicht mehr gedenckest vnd sie von deiner Hand abgesondert sind.
  6. Du hast mich in die Gruben hinunter gelegt / Ins finsternis vnd in die tieffe.
  7. Dein grim drücket mich / Vnd drengest mich mit allen deinen Fluten / Sela.
  8. Meine Freunde hastu ferne von mir gethan / Du hast mich inen zum Grewel gemacht / Ich lige gefangen / vnd kan nicht auskomen.
  9. Meine gestalt ist iemerlich fur Elende / HERR ich ruffe dich an teglich / Ich breite meine Hende aus zu dir.
  10. Wirstu denn vnter den Todten Wunder thun? Oder werden die Verstorbene auffstehen / vnd dir dancken? Sela.
  11. Wird man in Grebern erzelen deine Güte? Vnd deine Trewe im verderben?
  12. Mügen denn deine Wunder im finsternis erkand werden? Oder deine Gerechtigkeit im Lande da man nichts gedencket?
  13. Aber ich schrey zu dir HERR / Vnd mein gebet kompt früe fur dich.
  14. Warumb verstossestu HERR meine Seele / Vnd verbirgest dein Andlitz fur mir?
  15. Ich bin elend vnd ammechtig / das ich so verstossen bin / Ich leide dein schrecken / Das ich schier verzage.
  16. Dein Grim gehet vber mich / Dein schrecken drücket mich.
  17. Sie vmbgeben mich teglich wie wasser / Vnd vmbringen mich mit einander.
  18. Du machest das meine Freunde vnd Nehesten / vnd meine Verwandten sich ferne von mir thun / Vmb solches elends willen.

LXXXIX.

Ein Vnterweisung Ethan / des Esrahiten.

  1. Ich wil singen von der Gnade des HERRN ewiglich / Vnd seine Warheit verkündigen mit meinem munde fur vnd fur.
  2. Vnd sage also / Das ein ewige Gnade wird auffgehen / Vnd du wirst deine Warheit trewlich halten im Himel.
  3. Ich habe einen Bund gemacht mit meinem Ausserweleten / Ich habe Dauid meinem knechte geschworen.
  4. Ich wil dir ewiglich Samen verschaffen / Vnd deinen Stuel bawen fur vnd fur / Sela.
  5. Vnd die Himel werden HERR deine Wunder preisen / Vnd deine Warheit in der gemeine der Heiligen.
  6. Denn wer mag in den Wolcken dem HERRN gleich gelten? Vnd gleich sein vnter den Kindern der Götter dem HERRN?
  7. Gott ist fast mechtig in der samlunge der Heiligen / Vnd Wunderbarlich vber alle die vmb in sind.
  8. HERR Gott Zebaoth / Wer ist wie du / ein mechtiger Gott? Vnd deine Warheit ist vmb dich her.
  9. Du herrschest vber das vngestüme Meer / Du stillest seine Wellen / wenn sie sich erheben.
  10. Du schlehest Rahab zu tod / Du zurstrewest deine Feinde mit deinem starcken Arm.
  11. Himel vnd Erden ist dein / Du hast gegründet den Erdboden / vnd was drinnen ist.
  12. Mitternacht vnd Mittag hastu geschaffen / Thabor vnd Hermon iauchzen in deinem Namen.
  13. Du hast einen gewaltigen Arm / Starck ist deine Hand / Vnd hoch ist deine Rechte.
  14. Gerechtigkeit vnd Gericht ist deines Stuels festung / Gnade vnd Warheit sind fur deinem Angesichte.
  15. Wol dem Volck / das iauchzen kan / HERR sie werden im Liecht deines Andlitz wandeln.
  16. Sie werden vber deinem Namen teglich frölich sein / Vnd in deiner Gerechtigkeit herrlich sein.
  17. Denn du bist der Rhum irer stercke / Vnd durch deine Gnade wirstu vnser Horn erhöhen.
  18. Denn der HERR ist vnser Schild / Vnd der Heilige in Israel ist vnser König.
  19. Da zumal redestu im Gesichte zu deinem Heiligen / vnd sprachest / Ich habe einen Helt erweckt der helffen sol / Ich habe erhöhet einen Ausserweleten aus dem volck.
  20. Ich habe funden meinen knecht Dauid / Ich hab in gesalbet mit meinem heiligen Ole.
  21. Meine Hand sol in erhalten / Vnd mein Arm sol in stercken.
  22. Die Feinde sollen in nicht vberweldigen / Vnd die Vngerechten sollen in nicht dempffen.
  23. Sondern ich wil seine Widersacher schlahen fur im her / Vnd die in hassen / wil ich plagen.
  24. Aber meine Warheit vnd Gnade sol bey im sein / Vnd sein Horn sol in meinem Namen erhaben werden.
  25. Ich wil seine Hand ins Meer stellen / Vnd seine Rechte in die Wasser.
  26. Er wird mich nennen also / Du bist mein Vater / Mein Gott vnd Hort der mir hilfft.
  27. Vnd ich wil in zum ersten Son machen / Allerhöhest vnter den Königen auff Erden.
  28. Ich wil im ewiglich behalten meine Gnade / Vnd mein Bund sol im feste bleiben.
  29. Ich wil im ewiglich Samen geben / Vnd seinen Stuel / so lange der Himel wehret / erhalten.
  30. Wo aber seine Kinder mein Gesetze verlassen / Vnd in meinen Rechten nicht wandeln.
  31. So sie meine Ordenung entheiligen / Vnd meine Gebot nicht halten.
  32. So wil ich ire Sünde mit der Ruten heimsuchen / Vnd ire Missethat mit plagen.
  33. Aber meine Gnade wil ich nicht von im wenden / Vnd meine Warheit nicht lassen feilen.
  34. Ich wil meinen Bund nicht entheiligen / Vnd nicht endern / was aus meinem Munde gangen ist.
  35. Ich habe einst geschworen bey meiner Heiligkeit / Ich wil Dauid nicht liegen.
  36. Sein Same sol ewig sein / Vnd sein Stuel fur mir / wie die Sonne.
  37. Wie der Mond sol er ewiglich erhalten sein / Vnd gleich wie der Zeuge in wolcken gewis sein / Sela.
  38. Aber nu verstössestu vnd verwirffest / Vnd zürnest mit deinem Gesalbeten.
  39. Du verstörest den Bund deines Knechtes / Vnd trittest seine Krone zu boden.
  40. Du zureissest alle seine Mauren / Vnd lessest seine Festen zubrechen.
  41. Es rauben in Alle die fur vber gehen / Er ist seinen Nachbarn ein spot worden.
  42. Du erhöhest die Rechte seiner Widerwertigen / Vnd erfrewest alle seine Feinde.
  43. Auch hastu die Krafft seines schwerts weggenomen / Vnd lessest in nicht siegen im streit.
  44. Du zustörest seine Reinigkeit / Vnd wirffest seinen Stuel zu boden.
  45. Du verkürtzest die zeit seiner Iugent / Vnd bedeckest in mit Hohn / Sela.
  46. HERR / Wie lange wiltu dich so gar verbergen / Vnd deinen Grim / wie fewr / brennen lassen?
  47. Gedencke / wie kurtz mein Leben ist / Warumb wiltu alle Menschen vmb sonst geschaffen?
  48. Wo ist iemand der da lebet / vnd den Tod nicht sehe? Der seine Seele errette aus der Hellen hand? Sela.
  49. HERR / wo ist deine vorige Gnade? Die du Dauid geschworen hast in deiner Warheit.
  50. Gedencke HERR an die Schmache deiner Knechte / Die ich trage in meinem schos / von so vielen Völckern allen.
  51. Da mit dich HERR deine Feinde schmehen / Da mit sie schmehen die Fusstapffen deines Gesalbeten.
  52. Gelobet sey der HERR ewiglich / Amen / Amen.

XC.

Ein Gebet Mose / des mans Gottes.

  1. HERR Gott / du bist vnser Zuflucht / Fur vnd fur.
  2. Ehe denn die Berge worden / vnd die Erde / vnd die Welt geschaffen wurden / Bistu Gott von ewigkeit in ewigkeit.
  3. Der du die Menschen lessest sterben / vnd sprichst / Kompt wider Menschen kinder.
  4. Denn tausent iar sind fur dir / wie der Tag der gestern vergangen ist / Vnd wie eine Nachtwache.
  5. Du lessest sie da hin faren wie einen Strom / Vnd sind wie ein Schlaff / Gleich wie ein Gras / das doch bald welck wird.
  6. Das da früe blüet / vnd bald welck wird / Vnd des abends abgehawen wird vnd verdorret.
  7. Das machet dein Zorn / das wir so vergehen / Vnd dein Grim / das wir so plötzlich da hin müssen.
  8. Denn vnser Missethat stellestu fur dich / Vnser vnerkandte Sünde ins liecht fur deinem Angesichte.
  9. Darumb faren alle vnser Tage da hin durch deinen zorn / Wir bringen vnser Iare zu / wie ein Geschwetz.
  10. Vnser Leben wehret siebenzig Iar / wens hoch kompt so sinds achtzig iar / Vnd wens köstlich gewesen ist / so ists Mühe vnd Erbeit gewesen / Denn es feret schnell da hin / als flögen wir dauon.
  11. Wer gleubts aber / das du so seer zörnest (3)? Vnd wer furcht sich fur solchem deinem Grim?
  12. Lere vns bedencken / das wir sterben müssen / Auff das wir klug werden.
  13. HERR kere dich doch wider zu vns / Vnd sey deinen Knechten gnedig.
  14. Fülle vns früe mit deiner Gnade / So wöllen wir rhümen vnd frölich sein vnser Leben lang.
  15. Erfrewe vns nu wider / nach dem du vns so lange plagest / Nach dem wir so lange vnglück leiden.
  16. Zeige deinen Knechten deine Wercke / Vnd deine Ehre iren Kindern.
  17. Vnd der HERR vnser Gott sey vns freundlich / Vnd fordere das werck vnser hende bey vns / Ia das werck vnser hende wolt er fordern.

XCI.

  1. Wer vnter den Schirm des Höhesten sitzt / Vnd vnter dem schatten des Allmechtigen bleibt.
  2. Der spricht zu dem HERRN / meine Zuuersicht / vnd meine Burg / Mein Gott / auff den ich hoffe.
  3. Denn er errettet mich vom strick des Iegers / Vnd von der schedlichen Pestilentz.
  4. Er wird dich mit seinen Fittichen decken / vnd deine Zuuersicht wird sein vnter seinen Flügeln / Seine Warheit ist Schirm vnd Schild.
  5. Das du nicht erschrecken müssest fur dem grawen des Nachts / Fur den Pfeilen die des tages fliegen.
  6. Fur der Pestilentz die im finstern schleicht / Fur der Seuche die im mittage verderbet.
  7. Ob tausent fallen zu deiner Seiten / Vnd zehen tausent zu deiner Rechten / So wird es doch dich nicht treffen.
  8. Ia du wirst mit deinen augen deine lust sehen / Vnd schawen / wie es den Gottlosen vergolten wird.
  9. Denn der HERR ist deine Zuuersicht / Der Höhest ist deine Zuflucht.
  10. Es wird dir kein Vbels begegen / Vnd keine Plage wird zu deiner Hütten sich nahen.
  11. Denn er hat seinen Engeln befolhen vber dir / Das sie dich behüten auff alle deinen wegen.
  12. Das sie dich auff den henden tragen / Vnd du deinen fus nicht an einen stein stössest.
  13. Auff dem Lewen vnd Ottern wirstu gehen / Vnd tretten auff den Iungenlewen vnd Drachen.
  14. Er begert mein / so wil ich im aushelffen / Er kennet meinen Namen / darumb wil ich in schützen.
  15. Er rüffet mich an / so wil ich in erhören / Ich bin bey im in der Not / Ich wil in er aus reissen / vnd zu Ehren machen.
  16. Ich wil in settigen mit langem Leben / Vnd wil im zeigen mein Heil.

XCII.

Ein Psalmlied auff den Sabbath tag.

  1. Das ist ein köstlich ding / dem HERRN dancken / Vnd lobsingen deinem Namen du Höhester.
  2. Des morgens deine Gnade / Vnd des nachts deine Warheit verkündigen.
  3. Auff den zehen Seiten vnd Psalter / Mit spielen auff der Harffen.
  4. Denn HERR du lessest mich frölich singen von deinen Wercken / Vnd ich rhüme die gescheffte deiner Hende.
  5. HERR / wie sind deine Werck so gros? Deine gedancken sind so seer tieff.
  6. Ein Törichter gleubt das nicht / Vnd ein Narr achtet solchs nicht.
  7. Die Gottlosen grünen wie das gras / Vnd die Vbelthetter blühen alle / Bis sie vertilget werden imer vnd ewiglich.
  8. Aber du HERR bist der Höhest / Vnd bleibest ewiglich.
  9. Denn sihe / deine Feinde / HERR / sihe / deine Feinde werden vmbkomen / Vnd alle Vbelthetter müssen zustrewet werden.
  10. Aber mein Horn wird erhöhet werden / wie eines Einhorns / Vnd werde gesalbet mit frischem Ole.
  11. Vnd meine auge wird sein lust sehen an meinen Feinden / Vnd mein ohre wird seine lust hören an den Boshafftigen / die sich wider mich setzen.
  12. Der Gerechte wird grunen wie ein Palmbawm / Er wird wachssen wie ein Ceder auff Libanon.
  13. Die gepflantzt sind in dem Hause des HERRN / Werden in den Vorhöfen vnsers Gottes grünen.
  14. Vnd wenn sie gleich alt werden / Werden sie dennoch blühen / fruchtbar vnd frisch sein.
  15. Das sie verkündigen das der HERR so from ist / Mein Hort / vnd ist kein vnrecht an im.

XCIII.

  1. Der HERR ist König / vnd herrlich geschmuckt / Der HERR ist geschmuckt / vnd hat ein Reich angefangen / so weit die Welt ist / Vnd zugericht / das es bleiben sol.
  2. Von dem an stehet dein Stuel fest / Du bist ewig.
  3. HERR / Die Wasserströme erheben sich / die wasserströme erheben ir brausen / Die wasserströme heben empor die wellen.
  4. Die wasserwogen im Meer sind gros / Vnd brausen grewlich / Der HERR aber ist noch grösser in der Höhe.
  5. Dein wort ist eine rechte Lere / Heiligkeit ist die zierde deines Hauses ewiglich.

XCIV.

  1. HERR Gott des die Rache ist / Gott / des die Rache ist / erscheine.
  2. Erhebe dich du Richter der Welt / Vergilt den Hoffertigen was sie verdienen.
  3. HERR / wie lange sollen die Gottlosen / Wie lange sollen die Gottlosen pralen (2)?
  4. Vnd so trötzlich reden / Vnd alle Vbeltheter sich so rhümen?
  5. HERR / Sie zuschlagen dein Volck / Vnd plagen dein Erbe.
  6. Widwen vnd Frembdlinge erwürgen sie / Vnd tödten die Waisen.
  7. Vnd sagen / Der HERR sihets nicht / Vnd der Gott Iacob achtets nicht.
  8. Merckt doch ir Narren vnter dem Volck? Vnd ir Thoren / wenn wolt ir klug werden?
  9. Der das Ohre gepflantzt hat / solt der nicht hören? Der das Auge gemacht hat / solt der nicht sehen?
  10. Der die Heiden züchtiget / solt der nicht straffen? Der die Menschen leret was sie wissen?
  11. Aber der HERR weis die gedancken der Menschen / Das sie eitel sind.
  12. Wol dem den du HERR züchtigest / Vnd lerest in durch dein Gesetze.
  13. Das er Gedult habe / wens vbel gehet / Bis dem Gottlosen die Grube bereitet werde.
  14. Denn der HERR wird sein Volck nicht verstossen / Noch sein Erbe verlassen.
  15. Denn Recht mus doch recht bleiben / Vnd dem werden alle frome Hertzen zufallen.
  16. Wer stehet bey mir / wider die Boshafftigen? Wer tritt zu mir / wider die Vbelthetter?
  17. Wo der HERR mir nicht hülffe / So lege meine Seele schier in der Stille.
  18. Ich sprach / Mein fus hat gestrauchelt / Aber deine Gnade HERR hielt mich.
  19. Ich hatte viel Bekümmernisse in meinem hertzen / Aber deine Tröstung ergetzeten meine Seele.
  20. Du wirst ia nimer eins mit dem schedlichen Stuel / Der das Gesetz vbel deutet.
  21. Sie rüsten sich wider die Seele des Gerechten / Vnd verdamnen vnschuldig Blut.
  22. Aber der HERR ist mein Schutz / Mein Gott ist der Hort meiner zuuersicht.
  23. Vnd er wird inen ir vnrecht vergelten / Vnd wird sie vmb ire Bosheit vertilgen / Der HERR vnser Gott wird sie vertilgen.

XCV.

  1. Kompt her zu / Lasst vns dem HERRN frolocken / Vnd iauchzen dem Hort vnsers Heils.
  2. Lasset vns mit dancken fur sein Angesichte komen / Vnd mit Psalmen im iauchzen.
  3. Denn der HERR ist ein grosser Gott / Vnd ein grosser König vber alle Götter.
  4. Denn in seiner Hand ist / was die Erde bringet / Vnd die höhe der Berge sind auch sein.
  5. Denn sein ist das Meer / vnd er hats gemacht / Vnd seine Hende haben das Trocken bereit.
  6. Kompt / Lasst vns anbeten vnd knien / Vnd niderfallen fur dem HERRN / der vns gemacht hat.
  7. Denn er ist vnser Gott / vnd wir das Volck seiner weide / vnd Schafe seiner Hende.
  8. Heute / so ir seine Stimme höret / 8so verstocket ewer Hertz nicht / Wie zu Meriba geschach / Wie zu Massa in der wüsten.
  9. Da mich ewer Veter versuchten / Fületen vnd sahen meine Werck.
  10. Das ich vierzig Iar mühe hatte mit diesem Volck / vnd sprach / Es sind Leute / der Hertz imer den Irreweg wil / Vnd die meine Wege nicht lernen wöllen.
  11. Das ich schwur in meinem zorn / Sie sollen nicht zu meiner Ruge komen.

XCVI.

  1. Singet dem HERRN ein newes Lied / Singet dem HERRN alle Welt.
  2. Singet dem HERRN vnd lobet seinen Namen / Prediget einen tag am andern sein Heil.
  3. Erzelet vnter den Heiden seine Ehre / Vnter allen Völckern seine Wunder.
  4. Denn der HERR ist gros vnd hoch zu loben / Wunderbarlich vber alle Götter.
  5. Denn alle Götter der Völcker sind Götzen / Aber der HERR hat den Himel gemacht.
  6. Es stehet herrlich vnd prechtig fur im / Vnd gehet gewaltiglich vnd löblich zu in seinem Heiligthum.
  7. Ir Völcker bringet her dem HERRN / Bringet her dem HERRN Ehre vnd Macht.
  8. Bringet her dem HERRN die Ehre seinem Namen / Bringet Geschencke / vnd kompt in seine Vorhöfe.
  9. Betet an den HERRN in heiligem Schmuck / Es fürchte in alle Welt.
  10. Sagt vnter den Heiden / das der HERR König sey / Vnd habe sein Reich / so weit die Welt ist / bereit / das es bleiben sol / Vnd richtet die Völcker recht.
  11. Himel frewe sich / vnd Erde sey frölich / Das Meer brause / vnd was drinnen ist.
  12. Das Feld sey frölich / vnd alles was drauff ist / Vnd lasset rhümen alle Bewme im walde.
  13. Fur dem HERRN / denn er kompt / Denn er kompt zu richten das Erdreich.
  14. Er wird den Erdboden richten mit Gerechtigkeit / Vnd die Völcker mit seiner Warheit.

XCVII.

  1. Der HERR ist König / des frewe sich das Erdreich / Vnd seien frölich die Insulen / so viel ir ist.
  2. Wolcken vnd Tunckel ist vmb in her / Gerechtigkeit vnd Gericht ist seines Stuels festung.
  3. Fewr gehet fur im her / Vnd zündet an vmb her seine Feinde.
  4. Seine Blitzen leuchten auff den Erdboden / Das Erdreich sihet vnd erschrickt.
  5. Berge zuschmeltzen wie wachs fur dem HERRN / Fur dem Herrscher des gantzen Erdboden.
  6. Die Himel verkündigen seine Gerechtigkeit / Vnd alle Völcker sehen seine Ehre.
  7. Schemen müssen sich alle die den Bilden dienen / vnd sich der Götzen rhümen / Betet in an alle Götter.
  8. Zion hörets vnd ist fro / Vnd die Töchter Iuda sind frölich / HERR vber deinem Regiment.
  9. Denn du HERR bist der Höhest in allen Landen / Du bist seer erhöhet vber alle Götter.
  10. Die ir den HERRN liebet / hasset das arge / Der HERR bewaret die seelen seiner Heiligen / Von der Gottlosen hand wird er sie erretten.
  11. Dem Gerechten mus das Liecht imer wider auffgehen / Vnd freude den Fromen hertzen.
  12. Ir Gerechten frewet euch des HERRN / Vnd dancket im vnd preiset seine Heiligkeit.

XCVIII.

Ein Psalm.

  1. Singet dem HERRN ein newes Lied / Denn er thut Wunder. Er sieget mit seiner Rechten / vnd mit seinem heiligen Arm.
  2. Der HERR lesst sein Heil verkündigen / Fur den Völckern lesst er seine Gerechtigkeit offenbaren.
  3. Er gedencket an seine Gnade vnd Warheit / dem hause Israel / Aller welt ende sehen das Heil vnsers Gottes.
  4. Iauchzet dem HERRN alle Welt / Singet / rhümet vnd lobet.
  5. Lobet den HERRN mit Harffen / Mit Harffen vnd Psalmen.
  6. Mit Drometen vnd Posaunen / Iauchzet fur dem HERRN dem Könige.
  7. Das Meer brause vnd was drinnen ist / Der Erdboden vnd die drauff wonen.
  8. Die Wasserströme frolocken / Vnd alle Berge seien frölich.
  9. Fur dem HERRN / denn er kompt das Erdreich zu richten / Er wird den Erdboden richten mit Gerechtigkeit / vnd die Völcker mit Recht.

XCIX.

  1. Der HERR ist König / Darumb toben die Völcker / Er sitzet auff Cherubim / Darumb reget sich die Welt.
  2. Der HERR ist gros zu Zion / Vnd hoch vber alle Völcker.
  3. Man dancke deinem grossen vnd wunderbarlichem Namen / Der da heilig ist.
  4. Im Reich dieses Königs hat man das Recht lieb / Du gibst frömkeit / Du schaffest Gericht vnd Gerechtigkeit in Iacob.
  5. Erhebet den HERRN vnsern Gott / Betet an zu seinem fusschemel / Denn er ist heilig.
  6. Mose vnd Aaron vnter seinen Priestern / Vnd Samuel vnter denen die seinen Namen anruffen / Sie rieffen an den HERRN / Vnd er erhöret sie.
  7. Er redet mit inen durch eine Wolckenseulen / Sie hielten seine Zeugnis vnd Gebot / die er inen gab.
  8. HERR du bist vnser Gott / du erhöretest sie / Du Gott vergabest inen / vnd straffetest ir thun.
  9. Erhöhet den HERRN vnsern Gott / vnd betet an zu seinem heiligen Berge / Denn der HERR vnser Gott ist heilig.

C.

Ein Danckpsalm.

  1. Iauchzet dem HERRN alle Welt /
  2. Dienet dem HERRN mit freuden / Kompt fur sein Angesicht mit frolocken.
  3. Erkennet das der HERR Gott ist / er hat vns gemacht / vnd nicht wir selbs / zu seinem Volck / vnd zu Schafen seiner weide.
  4. Gehet zu seinen Thoren ein mit dancken / zu seinen Vorhöfen mit loben / Dancket im / lobet seinen Namen.
  5. Denn der HERR ist freundlich / Vnd seine Gnade weret ewig / vnd seine Warheit fur vnd fur.

CI.

Ein Psalm Dauids.

  1. Von Gnade vnd Recht wil ich singen / Vnd dir HERR lobsagen.
  2. Ich handel fursichtig vnd redlich bey denen die mir zugehören / Vnd wandel trewlich in meinem Hause.
  3. Ich neme mir keine böse Sache fur / Ich hasse den Vbertretter / vnd lasse in nicht bey mir bleiben.
  4. Ein verkeret Hertz mus von mir weichen / Den Bösen leide ich nicht.
  5. Der seinen Nehesten heimlich verleumbdet / den vertilge ich / Ich mag des nicht / der stoltz geberde vnd hohen mut hat.
  6. Meine augen sehen nach den Trewen im Lande / das sie bey mir wonen / Vnd hab gerne frome Diener.
  7. Falsche Leute halte ich nicht in meinem Hause / Die Lügener gedeien nicht bey mir.
  8. Früe vertilge ich alle Gottlosen im Lande / Das ich alle Vbelthetter ausrotte / aus der Stad des HERRN.

CII.

Ein Gebet des Elenden / so er betrübt ist / vnd seine Klage fur dem HERRN ausschütt.

  1. HERR höre mein Gebet / Vnd las mein schreien zu dir komen.
  2. Verbirge dein Andlitz nicht fur mir / In der Not neige deine Ohren zu mir / Wenn ich dich anruffe / so erhöre mich bald.
  3. Denn meine Tage sind vergangen wie ein Rauch / Vnd meine Gebeine sind verbrand wie ein Brand.
  4. Mein Hertz ist geschlagen / vnd verdorret / wie Gras / Das ich auch vergesse mein Brot zu essen.
  5. Mein Gebein klebt an meinem fleisch / Fur heulen vnd seuffzen.
  6. Ich bin gleich wie ein Rhordomel in der wüsten / Ich bin gleich wie ein Kützlin in den verstöreten Stedten.
  7. Ich wache / Vnd bin / wie ein einsamer Vogel auff dem dache.
  8. Teglich schmehen mich meine Feinde / Vnd die mich spotten schweren bey mir.
  9. Denn ich esse asschen wie Brot / Vnd missche meinen Tranck mit weinen.
  10. Fur deinem drewen vnd zorn / Das du mich auffgehaben vnd zu boden gestossen hast.
  11. Meine tage sind dahin wie ein schatten / Vnd ich verdorre wie Gras.
  12. Du aber HERR bleibest ewiglich / vnd dein Gedechtnis fur vnd fur.
  13. Du woltest dich auffmachen vnd vber Zion erbarmen / Denn es ist zeit / das du ir gnedig seiest / vnd die stunde ist komen.
  14. Denn deine Knechte wolten gerne / das sie gebawet würde / Vnd sehen gerne / das ire Steine vnd Kalck zugericht würde.
  15. Das die Heiden den Namen des HERRN fürchten / Vnd alle Könige auff Erden deine Ehre.
  16. Das der HERR Zion bawet / Vnd erscheinet in seiner Ehre.
  17. Er wendet sich zum gebet der verlassenen / Vnd verschmehet ir Gebet nicht.
  18. Das werde geschrieben auff die Nachkomenen / Vnd das Volck das geschaffen sol werden / wird den HERRN loben.
  19. Denn er schawet von seiner heiligen Höhe / Vnd der HERR sihet vom Himel auff Erden.
  20. Das er das seuffzen des Gefangenen höre / Vnd los mache die Kinder des Todes.
  21. Auff das sie zu Zion predigen den Namen des HERRN / vnd sein Lob zu Ierusalem.
  22. Wenn die Völcker zusamen komen / Vnd die Königreiche dem HERRN zu dienen.
  23. Er demütigeit auff dem wege meine Krafft / Er verkürtzet meine Tage.
  24. Ich sage / mein Gott / Nim mich nicht weg / in der helfft meiner tage. Deine iare weren fur vnd fur /
  25. Du hast vor hin die Erde gegründet / Vnd die Himel sind deiner Hende werck.
  26. Sie werden vergehen / Aber du bleibest / Sie werden alle veralten / wie ein Gewand / Sie werden verwandelt / wie ein Kleid / wenn du sie verwandeln wirst.
  27. Du aber bleibest wie du bist / Vnd deine iar nemen kein ende.
  28. Die Kinder deiner Knechte werden bleiben / Vnd ir Samen wird fur dir gedeien.

CIII.

Ein Psalm Dauids.

  1. Lobe den HERRN meine Seele / Vnd was in mir ist / seinen heiligen Namen.
  2. Lobe den HERRN meine Seele / Vnd vergiss nicht was er mir Guts gethan hat.
  3. Der dir alle deine Sünde vergib / Vnd heilet alle deine Gebrechen.
  4. Der dein Leben vom verderben erlöset / Der dich krönet mit Gnade vnd Barmhertzigkeit.
  5. Der deinen Mund frölich machet / Vnd du wider Iung wirst / wie ein Adeler.
  6. Der HERR schaffet Gerechtigkeit vnd Gericht / Allen die vnrecht leiden.
  7. Er hat seine wege Mose wissen lassen / Die kinder Israel sein Thun.
  8. Barmhertzig vnd Gnedig ist der HERR / Gedültig vnd von grosser Güte.
  9. Er wird nicht imer haddern / Noch ewiglich zorn halten.
  10. Er handelt nicht mit vns nach vnsern Sünden / Vnd vergilt vns nicht nach vnser Missethat.
  11. Denn so hoch der Himel vber der Erden ist / Lesst er seine Gnade walten vber die so in fürchten.
  12. So ferne der Morgen ist vom Abend / Lesset er vnser Vbertrettung von vns sein.
  13. Wie sich ein Vater vber Kinder erbarmet / So erbarmet sich der HERR vber die / so in fürchten.
  14. Denn er kennet was für ein Gemecht wir sind / Er gedencket daran / das wir Staub sind.
  15. Ein Mensch ist in seinem Leben wie Gras / Er blüet wie eine Blume auff dem felde.
  16. Wenn der Wind darüber gehet / so ist sie nimer da / Vnd ir stete kennet sie nicht mehr.
  17. Die gnade aber des HERRN weret von ewigkeit zu ewigkeit / vber die so in fürchten / Vnd seine Gerechtigkeit auff Kinds kind.
  18. Bey denen die seinen Bund halten / Vnd gedencken an seine Gebot / das sie darnach thun.
  19. Der HERR hat seinen Stuel im Himel bereit / Vnd sein Reich herrschet vber alles.
  20. Lobet den HERRN ir seine Engel / Ir starcken Helde / die ir seine befelh ausrichtet / Das man höre die stimme seines Worts.
  21. Lobet des HERRN alle seine Heerscharen / Seine Diener / die ir seinen willen thut.
  22. Lobet den HERRN alle seine Werck an allen orten seiner Herrschafft / Lobe den HERRN meine Seele.

CIV.

  1. Lobe den HERRN meine Seele / HERR mein Gott / du bist seer herrlich / Du bist schön vnd prechtig geschmückt.
  2. LIecht ist dein Kleid / das du an hast / Du breitest aus den Himel / wie einen Teppich.
  3. Du welbest es oben mit Wasser / Du ferest auff den Wolcken / wie auff eim Wagen / Vnd gehest auff den fittichen des Windes.
  4. Der du machest deine Engel zu winden / Vnd deine Diener zu Fewrflammen.
  5. Der du das Erdreich gründest auff seinen Boden / Das es bleibt imer vnd ewiglich.
  6. Mit der Tieffe deckestu es / wie mit einem Kleid / Vnd Wasser stehen vber den Bergen.
  7. Aber von deinem Schelten fliehen sie / Von deinem Donner fahren sie dahin.
  8. Die Berge gehen hoch erfür / vnd die Breiten setzen sich herunter / Zum Ort den du inen gegründet hast.
  9. Du hast eine Grentze gesetzt / darüber komen sie nicht / Vnd müssen nicht widerumb das Erdreich bedecken.
  10. Du lessest Brünnen quellen in den gründen / Das die Wasser zwisschen den Bergen hin fliessen.
  11. Das alle Thier auff dem felde trincken / Vnd das Wild seinen durst lessche.
  12. An den selben sitzen die Vögel des Himels / Vnd singen vnter den Zweigen.
  13. Du feuchtest die Berge von oben her / Du machest das Land vol früchte die du schaffest.
  14. Du lessest gras wachsen fur das Vieh / vnd saat zu nutz den Menschen / Das du Brot aus der erden bringest.
  15. Vnd das der Wein erfrewe des Menschen hertz / vnd seine gestalt schön werde von Ole / Vnd das Brot des Menschen hertz stercke.
  16. Das die Bewme des HERRN vol saffts stehen / Die cedern Libanon die er gepflantzt hat.
  17. Da selbs nisten die Vogel / Vnd die Reiger wonen auff den Tannen.
  18. Die hohen Berge sind der Gemsen zuflucht / Vnd die Steinklufft der Kaninichen.
  19. Du machest den Monden / das Iar darnach zu teilen / Die Sonne weis iren Nidergang.
  20. Du machst finsternis / das Nacht wird / Da regen sich alle wilde Thier.
  21. Die iungen Lewen / die da brüllen nach dem Raub / Vnd ire Speise suchen von Gott.
  22. Wenn aber die Sonne auffgehet / heben sie sich dauon / Vnd legen sich in ire Löcher.
  23. So gehet denn der Mensch aus an seine erbeit / Vnd an sein Ackerwerck / bis an den abend.
  24. HERR wie sind deine Werck so gros vnd viel? Du hast sie alle weislich geordnet / Vnd die Erde ist vol deiner Güter.
  25. Das Meer das so gros vnd weit ist / da wimmelts on zal / Beide gros vnd kleine Thier.
  26. Daselbs gehen die Schiffe / Da sind Walfische / die du gemacht hast / das sie drinnen schertzen.
  27. Es wartet alles auff dich / Das du inen Speise gebest zu seiner zeit.
  28. Wenn du inen gibst / so samlen sie / Wenn du deine Hand auffthuest so werden sie mit Gut gesettiget.
  29. Verbirgestu dein Angesicht / So erschrecken sie / Du nimpst weg iren odem / So vergehen sie / vnd werden wider zu Staub.
  30. Du lessest aus deinen Odem / so werden sie geschaffen / Vnd vernewest die gestalt der Erden.
  31. Die Ehre des HERRN ist ewig / Der HERR hat wolgefallen an seinen Wercken.
  32. Er schawet die Erden an / so bebet sie / Er rüret die Berge an / so rauchen sie.
  33. Ich wil dem HERRN singen mein leben lang / Vnd meinen Gott loben / so lange ich bin.
  34. Meine Rede müsse im wolgefallen / Ich frewe mich des HERRN.
  35. Der Sünder müsse ein ende werden auff Erden / Vnd die Gottlosen nicht mehr sein. Lobe den HERRN meine Seele / Haleluia.

CV.

  1. Dancket dem HERRN vnd prediget seinen Namen / Verkündiget sein Thun vnter den Völckern.
  2. Singet von im vnd lobet in / Redet von allen seinen Wundern.
  3. Rhümet seinen heiligen Namen / Es frewe sich das Hertz / dere die den HERRN suchen.
  4. Fraget nach dem HERRN vnd nach seiner Macht / Suchet sein Andlitz alle wege.
  5. Gedencket seiner Wunderwerck / die er gethan hat / Seiner Wunder vnd seines Worts.
  6. Ir der samen Abrahams seines Knechts / Ir kinder Iacob seines Ausserweleten.
  7. Er ist der HERR vnser Gott / Er richtet in aller Welt.
  8. Er gedenckt ewiglich an seinen Bund / Des Worts / das er verheissen hat auff viel Tausent fur vnd fur.
  9. Den er gemacht hat mit Abraham / Vnd des Eides mit Isaac.
  10. Vnd stellet dasselbige Iacob zu einem Rechte / Vnd Israel zum ewigen Bunde.
  11. Vnd sprach / Dir wil ich das land Canaan geben / Das los ewers Erbes.
  12. Da sie wenig vnd geringe waren / Vnd Frembdlinge drinnen.
  13. Vnd sie zogen von Volck zu volck / Von einem Königreiche zum andern volck.
  14. Er lies keinen Menschen inen schaden thun / Vnd straffet Könige vmb iren willen.
  15. Tastet meine Gesalbeten nicht an / Vnd thut meinen Propheten kein leid.
  16. Vnd er lies eine Thewrunge ins Land komen / Vnd entzoch allen vorrat des Brots.
  17. Er sandte einen Man fur inen hin / Ioseph ward zum Knecht verkaufft.
  18. Sie zwungen seine Füsse im stock / Sein Leib muste in Eisen ligen.
  19. Bis das sein wort kam / Vnd die Rede des HERRN in durchleutert.
  20. Da sandte der König hin / vnd lies in los geben / Der Herr vber Völcker hies in auslassen.
  21. Er satzt in zum Herrn vber sein Haus / Zum Herrscher vber alle seine Güter.
  22. Das er seine Fürsten vnterweiset nach seiner Weise / Vnd seine Eltesten weisheit lerete.
  23. Vnd Israel zoch in Egypten / Vnd Iacob ward ein Frembdling im lande Ham.
  24. Vnd er lies sein Volck seer wachsen / Vnd machet sie mechtiger denn ire Feinde.
  25. Er verkeret iener hertz / Das sie seinem Volck gram worden / Vnd dachten seine Knechte mit list zu dempffen.
  26. Er sandte seinen knecht Mosen / Aaron den er hatte erwelet.
  27. Die selben theten seine Zeichen vnter inen / Vnd seine Wunder im lande Ham.
  28. Er lies Finsternis komen / vnd machts finster / Vnd waren nicht vngehorsam seinen worten.
  29. Er verwandelt ire Wasser in Blut / Vnd tödtet ire Fische.
  30. Ir Land wimmelte Kröten er aus / In den Kamern irer Könige.
  31. Er sprach / Da kam Vnzifer / Leuse in allen iren grentzen.
  32. Er gab inen Hagel zum Regen / Fewr flammen in irem Lande.
  33. Vnd schlug ire Weinstöcke vnd Feigenbewme / Vnd zubrach die Bewme in iren grentzen.
  34. Er sprach / da kamen Hewschrecken / Vnd Kefer on zal.
  35. Vnd sie frassen alles gras in irem Lande / Vnd frassen die Früchte auff irem Felde.
  36. Vnd schlug alle Erstegeburt in Egypten / Alle ire erste Erben.
  37. Vnd füret sie aus mit silber vnd golde / Vnd war kein Gebrechlicher vnter iren Stemmen.
  38. Egypten ward fro / das sie auszogen / Denn ir furcht war auff sie gefallen.
  39. Er breitet eine Wolcken aus zur decke / Vnd Fewr des nachts zu leuchten.
  40. Sie baten / Da lies er Wachteln komen / Vnd er settiget sie mit Himelbrot.
  41. Er öffenet den Felsen / Da flossen wasser aus / Das Beche lieffen in der dürren wüsten.
  42. Denn er gedacht an sein heiliges Wort / Abraham seinem knechte geredt.
  43. Also füret er sein Volck aus mit freuden / Vnd seine Ausserweleten mit wonne.
  44. Vnd gab inen die Lender der Heiden / Das sie die Güter der Völcker einnamen.
  45. Auff das sie halten sollen seine Rechte / Vnd seine Gesetz bewaren / Haleluia.

CVI.

Haleluia.

  1. Dancket dem HERRN / Denn er ist freundlich / Vnd seine Güte weret ewiglich.
  2. Wer kan die grossen Thatten des HERRN ausreden? Vnd alle seine löbliche Werck preisen?
  3. Wol denen / die das Gebot halten / Vnd thun imerdar recht.
  4. HERR gedenck mein / nach der gnaden / die du deinem Volck verheissen hast / Beweise vns deine Hülffe.
  5. Das wir sehen mügen die Wolfart deiner Aussweleten / vnd vns frewen / das deinem Volck wolgehet / Vnd vns rhümen mit deinem Erbteil.
  6. Wir haben gesündiget sampt vnsern Vetern / Wir haben mishandelt / vnd sind Gottlos gewesen.
  7. Vnser Veter in Egypten wolten deine Wunder nicht verstehen / Sie gedachten nicht an deine grosse Güte vnd waren vngehorsam am Meer / nemlich am Schilffmer.
  8. Er halff inen aber / vmb seines Namens willen / Das er seine Macht beweisete.
  9. Vnd er schalt das Schilffmeer / da wards trocken / Vnd füret sie durch die Tieffen / wie in einer Wüsten.
  10. Vnd halff inen von der Hand des der sie hasset / Vnd erlöset sie / von der hand des Feindes.
  11. Vnd die Wasser erseufften ire Widersacher / Das nicht einer vberbleib.
  12. Da gleubten sie an seine wort / Vnd sungen sein Lob.
  13. Aber sie vergassen bald seiner Werck / Sie warteten nicht seines Rats.
  14. Vnd sie würden lüstern in der Wüsten / Vnd versuchten Gott in der Einöde.
  15. Er aber gab inen ire bitte / vnd sandte inen gnug / Bis inen da fur ekelt.
  16. Vnd sie empöreten sich wider Mosen im Lager / Wider Aaron den heiligen des HERRN.
  17. Die Erde that sich auff / vnd verschlang Dathan / Vnd decket zu die rotte Abiram.
  18. Vnd fewr ward vnter ire Rotte angezündet / Die flamme verbrand die Gottlosen.
  19. Sie machten ein Kalb in Horeb / Vnd beteten an das gegossen Bilde.
  20. Vnd verwandelten ire Ehre / In ein gleichnis eines Ochsen der gras isset.
  21. Sie vergassen Gottes ires Heilands / Der so grosse ding in Egypten gethan hatte.
  22. Wunder im lande Ham / Vnd schreckliche werck am Schilffmeer.
  23. Vnd er sprach / Er wolt sie vertilgen / Wo nicht Mose sein Ausserweleter den Riss auffgehalten hette / seinen grim abzuwenden / Auff das er sie nicht gar verterbete.
  24. Vnd sie verachteten das liebe Land / Sie gleubten seinem wort nicht.
  25. Vnd murreten in iren Hütten / Sie gehorchten der stimme des HERRN nicht.
  26. Vnd er hub auff seine Hand wider sie / das er sie niderschlüge in der Wüsten.
  27. Vnd würffe iren Samen vnter die Heiden / Vnd strewet sie in die Lender.
  28. Vnd sie hiengen sich an den Baal Peor / Vnd assen von den Opffern der todten Götzen.
  29. Vnd erzürneten in mit irem thun / Da reis auch die Plage vnter sie.
  30. Da trat zu Pinehas / vnd schlichtet die sache / Da ward der Plage gestewret.
  31. Vnd ward im gerechnet zur Gerechtigkeit / Fur vnd fur ewiglich.
  32. Vnd sie erzürneten in am Hadderwasser / Vnd sie zuplagten den Mose vbel.
  33. Denn sie betrübten im sein hertz / Das im etliche wort entfuren.
  34. Auch vertilgeten sie die Völcker nicht / Wie sie doch der HERR geheissen hatte.
  35. Sondern sie mengeten sich vnter die Heiden / Vnd lerneten der selben werck.
  36. Vnd dineten iren Götzen / Die gerieten inen zum ergernis.
  37. Vnd sie opfferten ire Söne / Vnd ire Töchter den Teufeln.
  38. Vnd vergossen vnschuldig blut / das blut irer Söne vnd irer Töchter / die sie opfferten den Götzen Canaan / Das das Land mit Blutschulden pefleckt ward.
  39. Vnd verunreinigeten sich mit iren wercken / Vnd hureten mit irem thun.
  40. Da ergrimmet der zorn des HERRN / vber sein Volck / Vnd gewan einen grewel an seinem Erbe.
  41. Vnd gab sie in die hand der Heiden / Das vber sie herrscheten / die inen gram waren.
  42. Vnd ire Feinde engsten sie / Vnd wurden gedemütiget vnter ire hende.
  43. Er errettet sie offtmals / Aber sie erzürneten in mit irem fürnemen / Vnd wurden wenig vmb irer missethat willen.
  44. Vnd er sahe ire not an / Da er ire Klage höret.
  45. Vnd gedacht an seinen Bund mit inen gemacht / Vnd rewete in nach seiner grossen Güte.
  46. Vnd lies sie zur Barmhertzigkeit komen / Fur allen die sie gefangen hatten.
  47. Hilff vns HERR vnser Got / vnd bringe vns zusamen aus den Heiden / Das wir dancken deinem heiligen Namen / vnd rhümen dein Lob.
  48. Gelobet sey der HERR der Gott Israel / von ewigkeit in ewigkeit / Vnd alles Volck spreche / Amen / Haleluia.

CVII.

  1. Dancket dem HERRN / Denn er ist freundlich / Vnd seine Güte weret ewiglich.
  2. Saget / die ir erlöset seid durch den HERRN / Die er aus der Not erlöset hat.
  3. Vnd die er aus den Lendern zusamen bracht hat / Vom Auffgang / vom Nidergang / von Mitternacht / vnd vom Meer.
  4. Die irre giengen in der Wüsten / in vngebentem wege / Vnd funden keine Stad / da sie wonen kundten /
  5. Hungerig vnd durstig / vnd ire Seele verschmachtet.
  6. Vnd sie zum HERRN rieffen in irer Not / Vnd er sie errettet aus iren engsten.
  7. Vnd füret sie einen richtigen weg / Das sie giengen zur Stad / da sie wonen kundten.
  8. Die sollen dem HERRN dancken vmb seine Güte / Vnd vmb seine Wunder / die er an den Menschen kindern thut.
  9. Das er settiget die dürstige Seele / Vnd füllet die hungerige Seele mit gutem.
  10. Die da sitzen musten im finsternis vnd tunckel / Gefangen im zwang vnd eisen.
  11. Darumb das sie Gottes geboten vngehorsam gewest waren / Vnd das Gesetz des Höhesten geschendet hatten.
  12. Darumb muste ir Hertz mit vnglück geplagt werden / Das sie da lagen vnd inen niemand halff.
  13. Vnd sie zum HERRN rieffen in irer Not / Vnd er inen halff aus iren engsten.
  14. Vnd sie aus dem finsternis vnd tunckel fürete / Vnd ir Band zureiss.
  15. Die sollen dem HERRN dancken vmb seine Güte / Vnd vmb seine Wunder / die er an den Menschen kindern thut.
  16. Das er zubricht ehrne Thür / Vnd zuschleget eisene Rigel.
  17. Die Narren so geplagt waren vmb irer vbertrettung willen / Vnd vmb irer Sünde willen.
  18. Das inen ekelt fur aller Speise / Vnd wurden Todkranck.
  19. Vnd sie zum HERRN rieffen in irer Not / Vnd er inen halff aus iren engsten.
  20. Er sandte sein Wort / vnd machte sie gesund / Vnd errettet sie / das sie nicht sturben.
  21. Die sollen dem HERRN dancken vmb seine Güte / Vnd vmb seine Wunder / die er an den Menschen kindern thut.
  22. Vnd Danck opffern / Vnd erzelen seine Werck mit freuden.
  23. Die mit Schiffen auff dem Meer furen / Vnd trieben iren Handel in grossen Wassern.
  24. Die des HERRN werck erfaren haben / Vnd seine Wunder im Meer.
  25. Wenn er sprach / vnd einen Sturmwind erregt / Der die Wellen erhub.
  26. Vnd sie gen Himel furen / vnd in Abgrund furen / Das ire Seele fur angst verzagte.
  27. Das sie daumelten vnd wancketen / wie ein Trunckener / Vnd wusten keinen Rat mehr.
  28. Vnd sie zum HERRN schrien in irer Not / Vnd er sie aus iren engsten füret.
  29. Vnd stillet das vngewitter / Das die Wellen sich legeten.
  30. Vnd sie fro worden / das stille worden war / Vnd er sie zu Land brachte nach irem wundsch.
  31. Die sollen dem HERRN dancken vmb seine Güte / Vnd vmb seine Wunder / die er an den Menschen kindern thut.
  32. Vnd in bey der Gemeine preisen / Vnd bey den Alten rhümen.
  33. Die / welchen ire Beche vertrockent / Vnd die Wasserquelle versiegen waren.
  34. Das ein fruchtbar Land nichts trug / Vmb der Bosheit willen / dere / die drinnen woneten.
  35. Vnd er das Trocken widerumb wasserreich machte / Vnd im dürren Lande Wasserquellen.
  36. Vnd die Hungerigen da hin gesetzt hat / Das sie eine Stad zurichten / da sie wonen kundten.
  37. Vnd Acker beseen / vnd Weinberge pflantzen möchten / Vnd die ierlichen früchte kriegeten.
  38. Vnd er sie segenete / das sie sich fast mehreten / Vnd inen viel Vihes gab.
  39. Die / welche nider gedrückt vnd geschwecht waren / Von dem Bösen / der sie gezwungen vnd gedrungen hatte.
  40. Da verachtung auff die Fürsten geschüttet war / Das alles irrig vnd wüste stund.
  41. Vnd er den Armen schützete fur elende / Vnd sein Geschlecht / wie eine herd mehrete.
  42. Solchs werden die Fromen sehen vnd sich frewen / Vnd aller Bosheit wird das maul gestopfft werden.
  43. Wer ist Weise / vnd behelt dis? So werden sie mercken / wie viel Wolthat der HERR erzeigt.

CVIII.

Ein Psalmlied Dauids.

  1. Gott / Es ist mein rechter ernst / Ich wil singen vnd tichten / meine Ehre auch.
  2. Wol auff Psalter vnd Harffen / Ich wil früe auff sein.
  3. Ich wil dir dancken HERR vnter den Völckern / Ich wil dir Lobe singen vnter den Leuten.
  4. Denn deine Gnade reicht so weit der Himel ist / Vnd deine Warheit so weit die Wolcken gehen.
  5. Erhebe dich Gott vber den Himel / Vnd deine Ehre vber alle Lande.
  6. Auff das deine lieben Freunde erlediget werden / Hilff mit deiner Rechten / vnd erhöre mich.
  7. Gott redet in seinem Heiligthum / des bin ich fro / Vnd wil Sichem teilen / vnd das tal Suchoth abmessen.
  8. Gilead ist mein / Manasse ist auch mein / Vnd Ephraim ist die macht meines Heubts / Iuda ist mein Fürst.
  9. Moab ist mein Wasschtöpffen / Ich wil meinen schuch vber Edom strecken / Vber die Philister wil ich iauchzen.
  10. Wer wil mich füren in eine feste Stad? Wer wird mich leiten in Edom?
  11. Wirstu es nicht thun Gott / der du vns verstössest / Vnd zeuchst nicht aus Gott mit vnserm Heer?
  12. Schaffe vns beystand in der not / Denn menschen Hülffe ist kein nütze.
  13. Mit Gott wöllen wir Thatten thun / Er wird vnser Feinde vntertretten.

CIX.

Ein Psalm Dauids / vor zu singen.

  1. Gott mein Rhum / Schweige nicht.
  2. Denn sie haben ir gottloses vnd falsches Maul wider mich auffgethan / Vnd reden wider mich mit falscher Zungen.
  3. Vnd sie reden gifftig wider mich allenthalben / Vnd streitten wider mich on vrsach.
  4. Da für das ich sie liebe / Sind sie wider mich / Ich aber bete.
  5. Sie beweisen mir Böses vmb guts / Vnd hass vmb liebe.
  6. Setze Gottlosen vber in / Vnd der Satan müsse stehen zu seiner Rechten.
  7. Wer sich den selben leren lesst / des Leben müsse gottlos sein / Vnd sein Gebet müsse sünde sein.
  8. Seiner tage müssen wenig werden / Vnd sein Ampt müsse ein ander empfahen.
  9. Seine Kinder müssen Waisen werden / Vnd sein Weib eine widwin.
  10. Seine Kinder müssen in der irre gehen vnd betteln / Vnd suchen als die verdorben sind.
  11. Es müsse der Wucherer aussaugen alles was er hat / Vnd Frembde müssen seine Güter rauben.
  12. Vnd niemand müsse im Guts thun / Vnd niemand erbarme sich seiner Waisen.
  13. Seine Nachkomen müssen ausgerottet werden / Ir name müsse im andern Gelied vertilget werden.
  14. Seiner Veter missethat müsse gedacht werden fur dem HERRN / Vnd seiner Mutter sünde müsse nicht ausgetilget werden.
  15. Der HERR müsse sie nimer aus den augen lassen / Vnd ire Gedechtnis müsse ausgerottet werden auff Erden.
  16. Darumb / das er so gar keine Barmhertzigkeit hatte / Sondern verfolget den Elenden vnd Armen / vnd den Betrübten / das er in tödtet.
  17. Vnd er wolte den Fluch haben / der wird im auch komen / Er wolt des Segens nicht / so wird er auch ferne von im bleiben.
  18. Vnd zoch an den Fluch / wie sein Hembd / vnd ist in sein inwendiges gangen wie Wasser / Vnd wie öle in sein Gebeine.
  19. So werde er im / wie ein Kleid / das er anhabe / Vnd wie ein Gürtel / da er sich allewege mit gürte.
  20. So geschehe denen vom HERRN die mir wider sind / Vnd reden böses wider meine Seele.
  21. Aber du HERR HERR / sey du mit mir / vmb deines Namens willen / Denn deine Gnade ist mein Trost / errette mich.
  22. Denn ich bin Arm vnd Elend / Mein hertz ist erschlagen in mir.
  23. Ich fare da hin / wie ein Schatte der vertrieben wird / Vnd werde veriaget / wie die Hewschrecken.
  24. Meine Knie sind schwach von fasten / Vnd mein Fleisch ist mager / vnd hat kein fett.
  25. Vnd ich mus ir Spott sein / Wenn sie mich sehen / schütteln sie iren Kopff.
  26. Stehe mir bei / HERR mein Gott / Hilff mir nach deiner Gnade.
  27. Das sie innen werden / das dis sey deine Hand / Das du HERR solchs thust.
  28. Fluchen sie / So segene du / Setzen sie sich wider mich / So müssen sie zu schanden werden / Aber dein Knecht müsse sich frewen.
  29. Meine Widersacher müssen mit schmach angezogen werden / Vnd mit irer schand bekleidet werden / wie mit einem Rock.
  30. Ich wil dem HERRN seer dancken mit meinem munde / Vnd in rhümen vnter vielen.
  31. Denn er stehet dem Armen zur Rechten / Das er im helffe von denen / die sein Leben verurteilen.

CX.

Ein Psalm Dauids.

  1. Der HERR sprach zu meinem HERRN / Setze dich zu meiner Rechten / Bis ich deine Feinde zum schemel deiner Füsse lege.
  2. Der HERR wird das Scepter deines Reichs senden aus Zion / Herrsche vnter deinen Feinden.
  3. Nach deinem Sieg / wird dir dein Volck williglich opffern / in heiligem Schmuck / Deine Kinder werden dir geborn / wie der Thaw aus der Morgenröte.
  4. Der HERR hat geschworen / vnd wird in nicht gerewen / Du bist ein Priester ewiglich / nach der weise Melkisedek.
  5. Der HERR zu deiner Rechten / Wird zeschmeissen die Könige / zur zeit seines zorns.
  6. Er wird richten vnter den Heiden / Er wird grosse Schlacht thun / Er wird zeschmeissen das Heubt vber grosse Lande.
  7. Er wird trincken vom Bache auff dem wege / Darumb wird er das Heubt empor heben.

CXI.

Haleluia.

  1. Ich dancke dem HERRN von gantzem hertzen / Im Rat der fromen / vnd in der Gemeine.
  2. Gros sind die Werck des HERRN / Wer ir achtet / der hat eitel lust dran.
  3. Was er ordnet / das ist löblich vnd herrlich / Vnd seine Gerechtigkeit bleibet ewiglich.
  4. Er hat ein Gedechtnis gestifftet seiner Wunder / Der gnedige vnd barmhertzige HERR.
  5. Er gibt Speise denen so in fürchten / Er gedencket ewiglich an seinen Bund.
  6. Er lesst verkündigen seine gewaltige Thatten seinem Volck / Das er inen gebe das Erbe der Heiden.
  7. Die Werck seiner Hende sind warheit vnd recht / Alle seine Gebot sind rechtschaffen.
  8. Sie werden erhalten imer vnd ewiglich / Vnd geschehen trewlich vnd redlich.
  9. Er sendet eine Erlösung seinem Volck / Er verheisset / das sein Bund ewiglich bleiben sol.
  10. Heilig vnd hehr ist sein Name / Die furcht des HERRN ist der Weisheit anfang. Das ist ein feine klugheit / wer darnach thut / Des lob bleibet ewiglich.

CXII.

Haleluia.

  1. Wol dem / der den HERRN fürchtet / Der grosse lust hat zu seinen Geboten.
  2. Des Same wird gewaltig sein auff Erden / Das Geschlecht der fromen wird gesegenet sein.
  3. Reichthum vnd die fülle wird in irem Hause sein / Vnd ire Gerechtigkeit bleibet ewiglich.
  4. Den Fromen gehet das Liecht auff im finsternis / Von dem gnedigen / barmhertzigen / vnd gerechten.
  5. Wol dem der barmhertzig ist / vnd gerne leihet / Vnd richtet seine Sachen aus / das er niemand vnrecht thue.
  6. Denn er wird ewiglich bleiben / Des Gerechten wird nimer mehr vergessen.
  7. Wenn eine Plage komen wil / so fürcht er sich nicht / Sein hertz hoffet vnuerzagt auff den HERRN.
  8. Sein hertz ist getrost vnd fürcht sich nicht / Bis er seine lust an seinen Feinden sihet.
  9. Er strewet aus / vnd gibt den Armen / Sein gerechtigkeit bleibet ewiglich / sein Horn wird erhöhet mit Ehren.
  10. Der Gottlose wirds sehen / vnd wird in verdriessen / Seine zeene wird er zusamen beissen / vnd vergehen / Denn was die Gottlosen gerne wolten / das ist verloren.

CXIII.

Haleluia.

  1. Lobet ir Knecht des HERRN / Lobet den Namen des HERRN.
  2. Gelobet sey des HERRN Name / Von nu an bis in ewigkeit.
  3. Von auffgang der Sonnen bis zu irem nidergang / Sey gelobet der Name des HERRN.
  4. Der HERR ist hoch vber alle Heiden / Seine Ehre gehet so weit der Himel ist.
  5. Wer ist wie der HERR vnser Gott? Der sich so hoch gesetzt hat.
  6. Vnd auff das Nidrige sihet / In Himel vnd Erden.
  7. Der den Geringen auffrichtet aus dem staube / Vnd erhöhet den Armen aus dem kot.
  8. Das er in setze neben die Fürsten / Neben die fürsten seines Volcks.
  9. Der die Vnfruchtbare im Hause wonen macht / Das sie ein fröliche Kindermutter wird / Haleluia.

CXIV.

  1. Da Israel aus Egypten zoch / Das haus Iacob aus dem frembden Volck.
  2. Da ward Iuda sein Heiligthum / Israel seine Herrschafft.
  3. Das Meer sahe vnd flohe / Der Iordan wand sich zu rück.
  4. Die Berge hüpffeten wie die Lemmer / Die Hügel wie die iungen Schafe.
  5. Was war dir du Meer / das du flohest? Vnd du Iordan / das du zu rück wandtest?
  6. Ir Berge / das ir hüpffetet wie die lemmer / Ir Hügel / wie die iungen schafe.
  7. Fur dem HERRN bebete die Erde / Fur dem Gott Iacob.
  8. Der den Fels wandelt in Wassersee / Vnd die Steine in wasserbrunnen.

CXV.

  1. Nicht vns HERR / nicht vns / sondern deinem Namen gib Ehre / Vmb deine gnade vnd warheit.
  2. Warumb sollen die Heiden sagen / Wo ist nu ir Gott?
  3. Aber vnser Gott ist im Himel / Er kan schaffcn was er wil.
  4. Iener Götzen aber sind silber vnd gold / Von Menschen henden gemacht.
  5. Sie haben Meuler vnd reden nicht / Sie haben Augen vnd sehen nicht.
  6. Sie haben Ohren vnd hören nicht / Sie haben Nasen vnd riechen nicht.
  7. Sie haben Hende vnd greiffen nicht / Füsse haben sie vnd gehen nicht / Vnd reden nicht durch iren Hals.
  8. Die solche machen sind gleich also / Vnd alle die auff sie hoffen.
  9. Aber Israel hoffe auff den HERRN / Der ist ir Hülffe vnd Schild.
  10. Das haus Aaron hoffe auff den HERRN / Der ist ir Hülffe vnd Schild.
  11. Die den HERRN fürchten / hoffen auch auff den HERRN / Der ist ir Hülffe vnd Schild.
  12. Der HERR dencket an vns / vnd segenet vns / Er segenet das haus Israel / Er segenet das haus Aaron.
  13. Er segnet die den HERRN fürchten / Beide kleine vnd grosse.
  14. Der HERR segene euch ie mehr vnd mehr / Euch vnd ewre Kinder.
  15. Ir seid die gesegneten des HERRN / Der Himel vnd Erden gemacht hat.
  16. Der Himel allenthalben ist des HERRN / Aber die Erden hat er den menschen Kindern gegeben.
  17. Die Todten werden dich HERR nicht loben / Noch die hinunter faren in die Stille.
  18. Sondern wir loben den HERRN / Von nu an bis in ewigkeit / Haleluia.

CXVI.

  1. Das ist mir lieb / Das der HERR meine stimme vnd mein flehen höret.
  2. Das er sein Ohre zu mir neiget / Darumb wil ich mein lebenlang in anruffen.
  3. Stricke des Todes hatten mich vmbfangen / Vnd angst der Hellen hatten mich troffen / Ich kam in iamer vnd not.
  4. Aber ich rieff an den Namen des HERRN / O HERR errette meine Seele.
  5. Der HERR ist gnedig vnd gerecht / Vnd vnser Gott ist barmhertzig.
  6. Der HERR behütet die Einfeltigen / Wenn ich vnterlige / so hilfft er mir.
  7. Sey nu wider zu frieden meine Seele / Denn der HERR thut dir guts.
  8. Denn du hast meine Seele aus dem Tode gerissen / Mein auge von den threnen / Meinen fus vom gleitten.
  9. Ich wil wandeln fur dem HERRN / Im Lande der Lebendigen.
  10. Ich gleube / Darumb rede ich / Ich werde aber seer geplagt.
  11. Ich sprach in meinem zagen / Alle Menschen sind Lügener.
  12. Wie sol ich dem HERRN vergelten / Alle seine Wolthat / die er mir thut?
  13. Ich wil den heilsamen Kelch nemen / Vnd des HERRN Namen predigen.
  14. Ich wil meine Gelübde dem HERRN bezalen / Fur all seinem Volck.
  15. Der Tod seiner Heiligen ist werd gehalten / fur dem HERRN.
  16. O HERR ich bin dein Knecht / Ich bin dein knecht / deiner magd Son / Du hast meine Bande zurissen.
  17. Dir wil ich Danck opffern / Vnd des HERRN Namen predigen.
  18. Ich wil meine Gelübde dem HERRN bezalen / Fur all seinem Volck.
  19. In den Höfen am Hause des HERRN / In dir Ierusalem / Haleluia.

CXVII.

  1. Lobet den HERRN alle Heiden / Preiset in alle Völcker.
  2. Denn seine gnade vnd warheit / Waltet vber vns in ewigkeit / Haleluia.

CXVIII.

  1. Dancket dem HERRN / Denn er ist freundlich / Vnd seine Güte weret ewiglich.
  2. Es sage nu Israel / Seine güte weret ewiglich.
  3. Es sage nu das haus Aaron / Seine güte wehret ewiglich.
  4. Es sage nu die den HERRN fürchten / Seine güte wehret ewiglich.
  5. In der angst rieff ich den HERRN an / Vnd der HERR erhöret mich vnd tröstet mich.
  6. Der HERR ist mit mir / Darumb fürchte ich mich nicht / Was können mir Menschen thun?
  7. Der HERR ist mit mir / mir zu helffen / Vnd ich wil meine lust sehen an meinen Feinden.
  8. Es ist gut auff den HERRN vertrawen / Vnd nicht sich verlassen auff Menschen.
  9. Es ist gut auff den HERRN vertrawen / Vnd nicht sich verlassen auff Fürsten.
  10. Alle Heiden vmbgeben mich / Aber im Namen des HERRN wil ich sie zuhawen.
  11. Sie vmbgeben mich allenthalben / Aber im Namen des HERRN wil ich sie zuhawen.
  12. Sie vmbgeben mich / wie Bienen / Sie dempffen / wie ein fewr in dornen / Aber im Namen des HERRN wil ich sie zuhawen.
  13. Man stösset mich / das ich fallen sol / Aber der HERR hilfft mir.
  14. Der HERR ist meine Macht / vnd mein Psalm / Vnd ist mein Heil.
  15. Man singt mit freuden vom Sieg in den hütten der Gerechten / Die Rechte des HERRN behelt den Sieg.
  16. Die Rechte des HERRN ist erhöhet / Die Rechte des HERRN behelt den Sieg.
  17. Ich werde nicht sterben / sondern leben / Vnd des HERRN Werck verkündigen.
  18. Der HERR züchtiget mich wol / Aber er gibt mich dem Tode nicht.
  19. Thut mir auff die thore der Gerechtigkeit / Das ich da hin ein gehe / vnd dem HERRN dancke.
  20. Das ist das thor des HERRN / Die Gerechten werden da hin ein gehen.
  21. Ich dancke dir / das du mich demütigest / Vnd hilffest mir.
  22. Der stein den die Bawleute verwerffen / Ist zum Eckstein worden.
  23. Das ist vom HERRN geschehen / Vnd ist ein Wunder fur vnsern augen.
  24. Dis ist der tag / den der HERR macht / Lasst vns frewen vnd frölich drinnen sein.
  25. O HERR Hilff / O HERR las wol gelingen.
  26. Gelobet sey der da kömpt im Namen des HERRN / Wir segenen euch / die ir vom Hause des HERRN seid.
  27. Der HERR ist Gott / der vns erleuchtet / Schmücket das Fest mit Meigen / bis an die hörner des Altars.
  28. Du bist mein Gott / vnd ich dancke dir / Mein Gott / Ich wil dich preisen.
  29. Dancket dem HERRN / Denn er ist freundlich / Vnd seine Güte wehret ewiglich.

CXIX.

  1. {i} Wol denen die on wandel leben / Die im Gesetze des HERRN wandeln.
  2. Wol denen / die seine Zeugnis halten / Die in von gantzem hertzen suchen.
  3. Denn welche auff seinen Wegen wandeln / Die thun kein vbels.
  4. Du hast geboten vleissig zu halten / Deine Befelh.
  5. O das mein Leben deine Rechte / Mit gantzem ernst hielte.
  6. Wenn ich schawe allein auff deine Gebot / So werde ich nicht zu schanden.
  7. Ich dancke dir von rechtem hertzen / Das du mich lerest die Rechte deiner Gerechtigkeit.
  8. Deine Rechte wil ich halten / Verlas mich nimer mehr.
  9. {ii} Wie wird ein Iüngling seinen Weg vnstrefflich gehen? Wenn er sich helt nach deinen Worten.
  10. Ich suche dich von gantzem hertzen / Las mich nicht feilen deiner Gebot.
  11. Ich behalte dein Wort in meinem Hertzen / Auff das ich nicht wider dich sündige.
  12. Gelobet seiestu HERR / Lere mich deine Rechte.
  13. Ich wil mit meinen Lippen erzelen / Alle Rechte deines mundes.
  14. Ich frewe mich des weges deiner Zeugnis / Als vber allerley Reichthumb.
  15. Ich rede was du befolhen hast / Vnd schawe auff deine Wege.
  16. Ich habe lust zu deinen Rechten / Vnd vergesse deiner Wort nicht.
  17. {iii} Thv wol deinem Knecht / das ich lebe / Vnd dein Wort halte.
  18. Offene mir die augen / Das ich sehe / die Wunder an deinem Gesetze.
  19. Ich bin ein Gast auff Erden / Verbirge deine Gebot nicht fur mir.
  20. Meine Seele ist zumalmet fur verlangen / Nach deinen Rechten alle zeit.
  21. Du schiltest die Stoltzen / Verflucht sind die deiner Gebot feilen.
  22. Wende von mir schmach vnd verachtung / Denn ich halte deine Zeugnis.
  23. Es sitzen auch die Fürsten / vnd reden wider mich / Aber dein Knecht redet von deinen Rechten.
  24. Ich habe lust zu deinen Zeugnissen / Die sind meine Ratsleute.
  25. {iv} Meine Seele ligt im staube / Erquicke mich nach deinem Wort.
  26. Ich erzele meine wege / vnd du erhörest mich / Lere mich deine Rechte.
  27. Vnterweise mich den weg deiner Befelh / So wil ich reden von deinen Wundern.
  28. Ich greme mich / das mir das Hertz verschmacht / Stercke mich nach deinem Wort.
  29. Wende von mir den falschen weg / Vnd gönne mir dein Gesetze.
  30. Ich habe den weg der Warheit erwelet / Deine Rechte hab ich fur mich gestellet.
  31. Ich hange an deinen Zeugnissen / HERR las mich nicht zu schanden werden.
  32. Wenn du mein Hertz tröstest / So lauffe ich den weg deiner Gebot.
  33. {v} Zeige mir HERR den weg deiner Rechte / Das ich sie beware bis ans ende.
  34. Vnterweise mich / das ich beware dein Gesetze / Vnd halte es von gantzem Hertzen.
  35. Füre mich auff dem Steige deiner Gebot / Denn ich habe lust dazu.
  36. Neige mein hertz zu deinen Zeugnissen / Vnd nicht zum Geitz.
  37. Wende meine augen ab / das sie nicht sehen nach vnnützer Lere / Sondern erquicke mich auff deinem Wege.
  38. Las deinen Knecht dein Gebot festiglich fur dein Wort halten / Das ich dich fürchte.
  39. Wende von mir die schmach / die ich schewe / Denn deine Rechte sind lieblich.
  40. Sihe / ich begere deiner Befelhe / Erquicke mich mit deiner Gerechtigkeit.
  41. {vi} HERR / Las mir deine gnade widerfaren / Deine Hülffe / nach deinem Wort.
  42. Das ich antworten müge meinem Lesterer / Denn ich verlas mich auff dein Wort.
  43. Vnd nim ia nicht von meinem munde das wort der Warheit / Denn ich hoffe auff deine Rechte.
  44. Ich wil dein Gesetz halten alle wege / Imer vnd ewiglich.
  45. Vnd ich wandele frölich / Denn ich suche deine Befelh.
  46. Ich rede von deinen Zeugnissen fur Königen / Vnd scheme mich nicht.
  47. Vnd habe lust an deinen Geboten / Vnd sind mir lieb.
  48. Vnd hebe meine hende auff zu deinen Geboten / die mir lieb sind / Vnd rede von deinen Rechten.
  49. {vii} Gedencke deinem Knechte an dein Wort / Auff welches du mich lessest hoffen.
  50. Das ist mein Trost in meinem Elende / Denn dein Wort erquicket mich.
  51. Die Stoltzen haben iren spott an mir / Dennoch weiche ich nicht von deinem Gesetz.
  52. HERR / wenn ich gedencke / wie du von der Welt her gerichtet hast / So werde ich getröstet.
  53. Ich bin entbrand vber die Gottlosen / Die dein Gesetz verlassen.
  54. Deine Rechte sind mein Lied / In meinem Hause.
  55. HERR ich gedencke des nachts an deinen Namen / Vnd halte dein Gesetz.
  56. Das ist mein Schatz / Das ich deinen Befelh halte.
  57. {viii} Ich hab gesagt / HERR das sol mein Erbe sein / Das ich deine Wege halte.
  58. Ich flehe fur deinem Angesichte / von gantzem hertzen / Sey mir gnedig nach deinem Wort.
  59. Ich betrachte meine wege / Vnd kere meine füsse zu deinen Zeugnissen.
  60. Ich eile vnd seume mich nicht / Zu halten deine Gebot.
  61. Der Gottlosen rotte beraubet mich / Aber ich vergesse deines Gesetzes nicht.
  62. Zur mitternacht stehe ich auff / dir zu dancken / Fur die Rechte deiner gerechtigkeit.
  63. Ich halte mich zu denen / die dich fürchten / Vnd deinen Befelh halten.
  64. HERR / die Erde ist vol deiner Güte / Lere mich deine Rechte.
  65. {ix} Du thust guts deinem Knechte / HERR nach deinem Wort.
  66. Lere mich heilsame sitten vnd erkentnis / Denn ich gleube deinen Geboten.
  67. Ehe ich gedemütiget ward / irret ich / Nu aber halte ich dein Wort.
  68. Du bist gütig vnd freundlich / Lere mich deine Rechte.
  69. Die Stoltzen ertichten Lügen vber mich / Ich aber halte von gantzem hertzen deinen Befelh.
  70. Ir hertz ist dick wie Schmehr / Ich aber habe lust an deinem Gesetze.
  71. Es ist mir lieb / das du mich gedemütiget hast / Das ich deine Rechte lerne.
  72. Das Gesetze deines Mundes ist mir lieber / Denn viel tausent stück Gold vnd Silber.
  73. {x} Deine Hand hat mich gemacht / vnd bereitet / Vnterweise mich / das ich deine Gebot lerne.
  74. Die dich fürchten / sehen mich vnd frewen sich / Denn ich hoffe auff deine Wort.
  75. HERR ich weis / das deine Gerichte recht sind / Vnd hast mich trewlich gedemütiget.
  76. Deine Gnade müsse mein trost sein / Wie du deinem Knecht zugesagt hast.
  77. Las mir deine Barmhertzigkeit wider faren / das ich lebe / Denn ich habe lust zu deinem Gesetz.
  78. Ah das die Stoltzen müsten zu schanden werden / die mich mit Lügen niderdrücken / Ich aber rede von deinem Befelh.
  79. Ah das sich müssen zu mir halten / die dich fürchten / Vnd deine Zeugnisse kennen.
  80. Mein hertz bleibe rechtschaffen in deinen Rechten / Das ich nicht zu schanden werde.
  81. {xi} Meine Seele verlanget nach deinem Heil / Ich hoffe auff dein Wort.
  82. Meine augen sehnen sich nach deinem Wort / Vnd sagen / Wenn tröstestu mich?
  83. Denn ich bin wie ein Haut im rauch / Deiner Rechte vergesse ich nicht.
  84. Wie lange sol dein Knecht warten? Wenn wiltu gericht halten vber meine Verfolger.
  85. Die Stoltzen graben mir Gruben / Die nicht sind nach deinem Gesetze.
  86. Deine Gebot sind eitel Warheit / Sie verfolgen mich mit Lügen / Hilff mir.
  87. Sie haben mich schier vmbbracht auff Erden / Ich aber verlasse dein Befelh nicht.
  88. Erquicke mich durch deine Gnade / Das ich halte die Zeugnis deines Mundes.
  89. {xii} HERR dein Wort bleibt ewiglich / So weit der Himel ist.
  90. Deine Warheit wehret fur vnd fur / Du hast die Erde zugerichtet / vnd sie bleibt stehen.
  91. Es bleibt teglich nach deinem Wort / Denn es mus dir alles dienen.
  92. Wo dein Gesetz nicht mein trost gewest were / So were ich vergangen in meinem Elende.
  93. Ich wil deinen Befelh nimer mehr vergessen / Denn du erquickest mich da mit.
  94. Ich bin dein / hilff mir / Denn ich suche deine Befelh.
  95. Die Gottlosen warten auff mich das sie mich vmbbringen / Ich aber mercke auff deine Zeugnis.
  96. Ich hab alles dinges ein ende gesehen / Aber dein Gebot wehret.
  97. {xiii} Wie habe ich dein Gesetz so lieb / Teglich rede ich dauon.
  98. Du machest mich mit deinem Gebot weiser / denn meine Feinde sind / Denn es ist ewiglich mein Schatz.
  99. Ich bin Gelerter denn alle meine Lerer / Denn deine Zeugnis sind meine Rede.
  100. Ich bin Klüger denn die Alten / Denn ich halte deinen Befelh.
  101. Ich were meinem fus alle böse wege / Das ich dein Wort halte.
  102. Ich weiche nicht von deinen Rechten / Denn du lerest mich.
  103. Dein Wort ist meinem Mund süsser / Denn Honig.
  104. Dein Wort macht mich klug / Darumb hasse ich alle falsche Wege.
  105. {xiv} Dein Wort ist meines fusses Leuchte / Vnd ein Liecht auff meinem wege.
  106. Ich schwere vnd wils halten / Das ich die Rechte deiner gerechtigkeit halten wil.
  107. Ich bin seer gedemütiget / HERR erquicke mich nach deinem Wort.
  108. Las dir gefallen HERR das willige opffer meines mundes / Vnd lere mich deine Rechte.
  109. Ich trage meine Seele imer in meinen henden / Vnd ich vergesse deines Gesetzes nicht.
  110. Die Gottlosen legen mir stricke / Ich aber irre nicht von deinem Befelh.
  111. Deine Zeugnis sind mein ewiges Erbe / Denn sie sind meines hertzen wonne.
  112. Ich neige mein hertz / Zu thun nach deinen Rechten imer vnd ewiglich.
  113. {xv} Ich hasse die Fladdergeister / Vnd liebe dein Gesetze.
  114. Du bist mein schirm vnd schild / Ich hoffe auff dein Wort.
  115. Weichet von mir ir Boshafftigen / Ich wil halten die gebot meines Gottes.
  116. Erhalt mich durch dein Wort / Das ich lebe / Vnd las mich nicht zu schanden werden vber meiner hoffnung.
  117. Stercke mich / das ich genese / So wil ich stets meine lust haben an deinem Rechte.
  118. Du zutrittest alle die deiner Rechte feilen / Denn ir triegerey ist eitel Lügen.
  119. Du wirffst alle Gottlosen auff Erden weg / wie schlacken / Darumb liebe ich deine Zeugnisse.
  120. Ich fürchte mich fur dir / das mir die haut schawert / Vnd entsetze mich fur deinen Rechten.
  121. {xvi} Ich halte vber dem Recht vnd gerechtigkeit / Vbergib mich nicht denen / die mir wöllen gewalt thun.
  122. Vertritt du deinen Knccht / vnd tröste in / Das mir die Stoltzen nicht gewalt thun.
  123. Meine augen sehnen sich nach deinem Heil / Vnd nach dem Wort deiner gerechtigkeit.
  124. Handel mit deinem Knechte nach deiner gnaden / Vnd lere mich deine Rechte.
  125. Ich bin dein Knecht / vnterweise mich / Das ich erkenne deine Zeugnisse.
  126. Es ist zeit / das der HERR da zu thu / Sie haben dein Gesetze zurissen.
  127. Darumb liebe ich dein Gebot / Vber gold vnd vber fein gold.
  128. Darumb halte ich stracks alle deine Befelh / Ich hasse allen falschen weg.
  129. {xvii} Deine Zeugnis sind wunderbarlich / Darumb helt sie meine Seele.
  130. Wenn dein Wort offenbar wird / so erfrewet es / Vnd machet klug die Einfeltigen.
  131. Ich thu meinen mund auff / vnd begere deine Gebot / Denn mich verlanget damach.
  132. Wende dich zu mir / vnd sey mir Gnedig / Wie du pflegst zuthun denen die deinen Namen lieben.
  133. Las meinen gang gewis sein in deinem Wort / Vnd las kein vnrecht vber mich herrschen.
  134. Erlöse mich von der Menschen freuel / So wil ich halten deinen Befelh.
  135. Las dein Andlitz leuchten vber deinen Knecht / Vnd lere mich deine Rechte.
  136. Meine augen fliessen mit wasser / Das man dein Gesetz nicht helt.
  137. {xviii} HERR du bist Gerecht / Vnd dein Wort ist recht.
  138. Du hast die Zeugnis deiner gerechtigkeit / Vnd die Warheit hart geboten.
  139. Ich habe mich schier zu tod geeiuert / Das meine Widersacher deiner Wort vergessen.
  140. Dein Wort ist wol geleutert / Vnd dein Knecht hat es lieb.
  141. Ich bin geringe vnd veracht / Ich vergesse aber nicht deines Befelhs.
  142. Deine Gerechtigkeit ist eine ewige gerechtigkeit / Vnd dein Gesetze ist warheit.
  143. Angst vnd Not haben mich troffen / Ich hab aber lust an deinen Geboten.
  144. Die gerechtigkeit deiner Zeugnis ist ewig / Vnterweise mich / so lebe ich.
  145. {xix} Ich ruffe von gantzem hertzen / erhöre mich HERR / Das ich deine Rechte halte.
  146. Ich ruffe zu dir / hilff mir / Das ich deine Zeugnis halte.
  147. Ich kome früe vnd schreie / Auff deine Wort hoffe ich.
  148. Ich wache früe auff / Das ich rede von deinem Wort.
  149. Höre meine stimme nach deiner gnade / HERR / erquicke mich nach deinen Rechten.
  150. Meine boshafftigen Verfolger wöllen mir zu / Vnd sind ferne von deinem Gesetze.
  151. HERR / du bist nahe / Vnd deine Gebot sind eitel Warheit.
  152. Zuuor weis ich aber / Das du deine Zeugnis ewiglich gegründet hast.
  153. {xx} Sihe mein elend / vnd errette mich / Hilff mir aus / Denn ich vergesse deines Gesetzes nicht.
  154. Füre meine Sache / vnd erlöse mich / Erquicke mich durch dein Wort.
  155. Das Heil ist ferne von den Gottlosen / Denn sie achten deine Rechte nicht.
  156. HERR / deine Barmhertzigkeit ist gros / Erquicke mich nach deinen Rechten.
  157. Meiner Verfolger vnd Widersacher ist viel / Ich weiche aber nicht von deinen Zeugnissen.
  158. Ich sehe die verechter / vnd thut mir wehe / Das sie dein Wort nicht halten.
  159. Sihe / Ich liebe deinen Befelh / HERR erquicke mich nach deiner gnade.
  160. Dein Wort ist nichts denn Warheit / Alle Rechte deiner gerechtigkeit wehren ewiglich.
  161. {xxi} Die Fürsten verfolgen mich on vrsach / Vnd mein hertz fürchtet sich fur deinen Worten.
  162. Ich frewe mich vber deinem Wort / Wie einer der eine grosse Beute kriegt.
  163. Lügen bin ich gram / vnd habe grewel daran / Aber dein Gesetze habe ich lieb.
  164. Ich lobe dich des tages sieben mal / Vmb der Rechte willen deiner gerechtigkeit.
  165. Grossen friede haben / die dein Gesetz lieben / Vnd werden nicht strauchelen.
  166. HERR / ich warte auff dein Heil / Vnd thu nach deinen Geboten.
  167. Meine Seele helt deine Zeugnis / Vnd liebet sie fast.
  168. Ich halte deine Befelh vnd deine Zeugnisse / Denn alle meine wege sind fur dir.
  169. {xxii} HERR / Las meine Klage fur dich komen / Vnterweise mich nach deinem Wort.
  170. Las mein flehen fur dich komen / Errette mich nach deinem Wort.
  171. Meine Lippen sollen loben / Wenn du mich deine Rechte lerest.
  172. Meine Zunge sol ir gesprech haben von deinem Wort / Denn alle deine Gebot sind recht.
  173. Las mir deine Hand beystehen / Denn ich habe erwelet deine Befelh.
  174. HERR / mich verlanget nach deinem Heil / Vnd habe lust an deinem Gesetze.
  175. Las meine Seele leben / das sie dich lobe / Vnd deine Rechte mir helffen.
  176. Ich bin wie ein verirret vnd verloren Schaf / Suche deinen knecht / Denn ich vergesse deiner Gebot nicht.

CXX.

Ein Lied im höhern Chor.

  1. Ich ruffe zu dem HERRN in meiner Not / Vnd er erhöret mich.
  2. HERR errette meine Seele von den Lügenmeulern / Vnd von den falschen Zungen.
  3. Was kan dir die falsche Zunge thun? Vnd was kan sie ausrichten.
  4. Sie ist wie scharffe Pfeile eines Starcken / Wie fewr in Wacholdern.
  5. Weh mir / das ich ein Frembdling bin vnter Mesech / Ich mus wonen vnter den hütten Kedar.
  6. Es wird meiner Seelen lang zu wonen / Bey denen die den frieden hassen.
  7. Ich halte Friede / Aber wenn ich rede / so fahen sie krieg an.

CXXI.

Ein Lied im höhern Chor.

  1. Ich hebe meine augen auff zu den Bergen / Von welchen mir Hülffe kompt.
  2. Meine Hülffe kompt vom HERRN / Der Himel vnd Erden gemacht hat.
  3. Er wird deinen fus nicht gleitten lassen / Vnd der dich behütet / schlefft nicht.
  4. Sihe / der Hüter Israel / Schlefft noch schlumet nicht.
  5. Der HERR behütet dich / Der HERR ist dein Schatten vber deiner rechten hand.
  6. Das dich des tages die Sonne nicht steche / Noch der Mond des nachts.
  7. Der HERR behüte dich fur allem Vbel / Er behüte deine Seele.
  8. Der HERR behüte deinen ausgang vnd eingang / Von nu an bis in ewigkeit.

CXXII.

Ein Lied Dauids / Im höhern Chor.

  1. Ich frewe mich des / das mir geredt ist / Das wir werden ins Haus des HERRN gehen.
  2. Vnd das vnser füsse werden stehen / In deinen thoren Ierusalem.
  3. Ierusalem ist gebawet / das eine Stad sey / Da man zusamen komen sol.
  4. Da die Stemme hin auff gehen sollen nemlich / die stemme des HERRN / Zu predigen dem volck Israel / Zu dancken dem Namen des HERRN.
  5. Denn daselbst sitzen die Stüle zum gericht / Stüle des hauses Dauids.
  6. Wündschet Ierusalem glück / Es müsse wolgehen denen / die dich lieben.
  7. Es müsse Friede sein inwendig deinen Mauren / Vnd glück in deinen Pallasten.
  8. Vmb meiner Brüder vnd Freunde willen / Wil ich dir frieden wündschen.
  9. Vmb des Hauses willen des HERRN vnsers Gottes / Wil ich dein bestes suchen.

CXXIII.

Ein Lied im höhern Chor.

  1. Ich hebe meine augen auff zu dir / Der du im Himel sitzest.
  2. Sihe / Wie die augen der Knechte / Auff die hende irer Herrn sehen. Wie die augen der Magd / Auff die hende irer Frawen. Also sehen vnser augen auff den HERRN vnsern Gott / Bis er vns gnedig werde.
  3. Sey vns gnedig HERR / sey vns gnedig / Denn wir sind seer vol verachtung.
  4. Seer vol ist vnser seele / der Stoltzen spott / Vnd der Hoffertigen verachtung.

CXXIV.

Ein Lied Dauids im höhern Chor.

  1. Wo der HERR nicht bey vns were / So sage Israel.
  2. Wo der HERR nicht bey vns were / Wenn die Menschen sich wider vns setzen.
  3. So verschlüngen sie vns lebendig / Wenn ir zorn vber vns ergrimmet.
  4. So erseuffte vns Wasser / Strömen giengen vber vnser Seele.
  5. Es giengen Wasser allzu hoch / Vber vnser Seele.
  6. Gelobet sey der HERR / Das er vns nicht gibt zum Raube in ire Zeene.
  7. Vnser Seele ist entrunnen / Wie ein Vogel dem stricke des Voglers / Der strick ist zurissen / vnd wir sind los.
  8. Vnser Hülffe stehet im Namen des HERRN / Der Himel vnd Erden gemacht hat.

CXXV.

Ein Lied im höhern Chor.

  1. Die auff den HERRN hoffen / Die werden nicht fallen / Sondern ewig bleiben / wie der berg Zion.
  2. Vmb Ierusalem her sind Berge / Vnd der HERR ist vmb sein Volck her / von nu an bis in ewigkeit.
  3. Denn der Gottlosen Scepter wird nicht bleiben vber dem Heufflin der gerechten / Auff das die Gerechten ire hand nicht ausstrecken zur Vngerechtigkeit.
  4. HERR thu wol / Den guten vnd fromen hertzen.
  5. Die aber abweichen auff ire krumme wege / wird der HERR wegtreiben mit den Vbelthettern / Aber Friede sey vber Israel.

CXXVI.

Ein Lied im höhern Chor.

  1. Wenn der HERR die Gefangen Zion erlösen wird / So werden wir sein wie die Trewmende.
  2. Denn wird vnser mund vol lachens vnd vnser zunge vol rhümens sein / Da wird man sagen vnter den Heiden / Der HERR hat grosses an inen gethan.
  3. Der HERR hat Grosses an vns gethan / Des sind wir frölich.
  4. HERR wende vnser Gefengnis / Wie du die Wasser gegen mittage trockenest.
  5. Die mit Threnen seen / Werden mit freuden erndten.
  6. Sie gehen hin vnd weinen / vnd tragen edlen Samen / Vnd komen mit Freuden / vnd bringen ire Garben.

CXXVII.

Ein Lied Salomo / Im höhern Chor.

  1. Wo der HERR nicht das Haus bawet / So erbeiten vmb sonst / die dran bawen. Wo der HERR nicht die Stad behütet / So wachet der Wechter vmb sonst.
  2. Es ist vmb sonst / das ir früe auffstehet / vnd hernach lang sitzet / vnd esset ewer Brot mit sorgen / Denn seinen Freunden gibt ers schlaffend.
  3. Sihe / Kinder sind eine Gabe des HERRN / Vnd Leibes frucht ist ein geschenck.
  4. Wie die Pfeile in der hand eines Starcken / Also geraten die iungen Knaben.
  5. Wol dem / der seine Köcher derselben vol hat / Die werden nicht zu schanden / wenn sie mit iren Feinden handeln im Thor.

CXXVIII.

Ein Lied im höhern Chor.

  1. Wol dem / der den HERRN fürchtet / Vnd auff seinen Wegen gehet.
  2. Du wirst dich neeren deiner hende erbeit / Wol dir / du hasts gut.
  3. Dein Weib wird sein wie ein fruchtbar Weinstock vmb dein haus herumb / Deine Kinder wie Olezweige / vmb deinen tisch her.
  4. Sihe / also wird gesegenet der Man / Der den HERRN fürchtet.
  5. Der HERR wird dich segenen aus Zion / Das du sehest das glück Ierusalem / dein lebenlang.
  6. Vnd sehest deiner Kinder kinder / Friede vber Israel.

CXXIX.

Ein Lied im höhern Chor.

  1. Sie haben mich offt gedrenget von meiner Iugent auff / So sage Israel.
  2. Sie haben mich offt gedrenget von meiner Iugent auff / Aber sie haben mich nicht vbermocht.
  3. Die Pflüger haben auff meinem Rücken geackert / Vnd ire furche lang gezogen.
  4. Der HERR der Gerecht ist / Hat der Gottlosen seile abgehawen.
  5. Ah das müssen zu schanden werden vnd zu rücke keren / Alle die Zion gram sind.
  6. Ah das sie müssen sein / wie das Gras auff den dechern / Welches verdorret ehe man es ausreufft.
  7. Von welchem der Schnitter seine hand nicht füllet / Noch der Garbenbinder seinen arm vol.
  8. Vnd die fur vber gehen / nicht sprechen / Der Segen des HERRN sey vber euch / Wir segenen euch im Namen des HERRN.

CXXX.

Ein Lied im höhern Chor.

  1. Aus der tieffen / Ruffe ich HERR zu dir.
  2. HERR höre meine stimme / Las deine Ohren mercken auff die stimme meines flehens.
  3. So du wilt HERR sünde zu rechen? HERR / Wer wird bestehen?
  4. Denn bey dir ist die Vergebung / Das man dich fürchte.
  5. Ich harre des HERRN / meine Seele harret / Vnd ich hoffe auff sein Wort.
  6. Meine Seele wartet auff den HERRN / Von einer Morgenwache bis zur andern.
  7. Israel hoffe auff den HERRN / Denn bey dem HERRN ist die Gnade / vnd viel Erlösung bey im.
  8. Vnd er wird Israel erlösen / Aus allen seinen Sünden.

CXXXI.

Ein Lied Dauids im höhern Chor.

  1. HERR / mein hertz ist nicht hoffertig / vnd meine augen sind nicht stoltz / Vnd wandele nicht in grossen dingen / die mir zu hoch sind.
  2. Wenn ich meine Seele nicht setzet vnd stillet / So ward meine seele entwenet / wie einer von seiner Mutter entwenet wird.
  3. Israel hoffe auff den HERRN / Von nu an bis in ewigkeit.

CXXXII.

Ein Lied im höhern Chor.

  1. Gedencke HERR an Dauid / Vnd an alle sein Leiden.
  2. Der dem HERRN schwur / Vnd gelobet dem Mechtigen Iacob.
  3. Ich wil nicht in die Hütten meines Hauses gehen / Noch mich auffs Lager meines bettes legen.
  4. Ich wil meine augen nicht schlaffen lassen / Noch meine augenliede schlummen.
  5. Bis ich eine Stete finde fur den HERRN / Zur wonung dem Mechtigen Iacob.
  6. Sihe / wir hören von ir in Ephrata / Wir haben sie funden auff dem felde des waldes.
  7. Wir wöllen in sein Wonunge gehen / Vnd anbeten fur seinem Fusschemel.
  8. HERR mach dich auff zu deiner Ruge / Du vnd die Lade deiner Macht.
  9. Deine Priester las sich kleiden mit Gerechtigkeit / Vnd deine Heiligen sich frewen.
  10. Nim nicht weg das Regiment deines Gesalbeten / Vmb deines knechts Dauids willen.
  11. Der HERR hat Dauid einen waren Eid geschworen / dauon wird er sich nicht wenden / Ich wil dir auff deinen Stuel setzen die Frucht deines Leibes.
  12. Werden deine Kinder meinen Bund halten / vnd mein Zeugnis / das ich sie leren werde / So sollen auch ire Kinder auff deinem Stuel sitzen ewiglich.
  13. Denn der HERR hat Zion erwelet / Vnd hat lust daselbs zu wonen.
  14. Dis ist meine Ruge ewiglich / Hie wil ich wonen / Denn es gefellet mir wol.
  15. Ich wil ir Speise segenen / Vnd iren Armen brots gnug geben.
  16. Ire Priester wil ich mit Heil kleiden / Vnd ire Heiligen sollen frölich sein.
  17. Daselbs sol auffgehen das horn Dauid / Ich habe meinem Gesalbten eine Leuchte zugerichtet.
  18. Seine Feinde wil ich mit schanden kleiden / Aber vber im sol blühen seine Krone.

CXXXIII.

Ein Lied Dauids im höhern Chor.

  1. Sihe / wie fein vnd lieblich ists / Das Brüder eintrechtig bey einander wonen.
  2. Wie der köstlich Balsam ist / der vom heubt Aaron herab fleust in seinen gantzen Bart / Der erab fleusst in sein Kleid.
  3. Wie der Taw der von Hermon erab felt auff die berge Zion / Denn daselbs verheisst der HERR Segen vnd Leben imer vnd ewiglich.

CXXXIV.

Ein Lied im höhern Chor.

  1. Sihe / Lobet den HERRN / alle Knechte des HERRN / Die ir stehet des nachts im Hause des HERRN.
  2. Hebet ewre hende auff im Heiligthum / Vnd lobet den HERRN.
  3. Der HERR segene dich aus Zion / Der Himel vnd Erden gemacht hat.

CXXXV.

Haleluia.

  1. Lobet den Namen des HERRN / Lobet ir Knechte des HERRN.
  2. Die ir stehet im Hause des HERRN / In den Höfen des Hauses vnsers Gottes.
  3. Lobet den HERRN / Denn der HERR ist freundlich / Lobsinget seinem Namen / Denn er ist lieblich.
  4. Denn der HERR hat im Iacob erwelet / Israel zu seinem Eigenthum.
  5. Denn ich weis / das der HERR gros ist / Vnd vnser Herr fur allen Göttern.
  6. Alles was er wil / das thut er / Im Himel / auff Erden / im Meer / vnd in allen Tieffen.
  7. Der die Wolcken lesst auffgehen / vom ende der Erden / Der die Blitzen sampt dem Regen machet / Der den Wind aus heimlichen örtern komen lesst.
  8. Der die Erstengeburt schlug in Egypten / Beide der Menschen vnd des Vihes.
  9. Vnd lies seine Zeichen vnd Wunder komen vber dich Egyptenland / Vber Pharao vnd alle seine Knechte.
  10. Der viel Völcker schlug / Vnd tödtet mechtige Könige.
  11. Sihon der Amoriter könig / vnd Og den könig zu Basan / Vnd alle Königreich in Canaan.
  12. Vnd gab ir Land zum Erbe / Zum erbe seinem volck Israel.
  13. HERR dein Name weret ewiglich / Dein Gedechtnis HERR weret fur vnd fur.
  14. Denn der HERR wird sein Volck richten / Vnd seinen Knechten gnedig sein.
  15. Der Heiden Götzen sind siber vnd gold / Von Menschen henden gemacht.
  16. Sie haben Meuler vnd reden nicht / Sie haben Augen vnd sehen nicht.
  17. Sie haben Ohren vnd hören nicht / Auch ist kein Odem in irem munde.
  18. Die solche machen / sind gleich also / Alle die auff solche hoffen.
  19. Das haus Israel lobe den HERRN / Lobet den HERRN ir vom hause Aaron.
  20. Ir vom hause Leui lobet den HERRN / Die ir den HERRN fürchtet / lobet den HERRN.
  21. Gelobet sey der HERR aus Zion / Der zu Ierusalem wonet / Haleluia.

CXXXVI.

  1. Dancket dem HERRN / Denn er ist freundlich / Denn seine Güte weret ewiglich.
  2. Dancket dem Gott aller Götter / Denn seine güte weret ewiglich.
  3. Dancket dem HERRN aller Herrn / Denn seine güte weret ewiglich.
  4. Der grosse Wunder thut alleine / Denn seine güte weret ewiglich.
  5. Der die Himel ordendlich gemacht hat / Denn seine güte weret ewiglich.
  6. Der die Erde auff wasser ausgebreitet hat / Denn seine güte weret ewiglich.
  7. Der grosse Liechter gemacht hat / Denn seine güte weret ewiglich.
  8. Die Sonne dem Tage fur zustehen / Denn seine güte weret ewiglich.
  9. Den Mond vnd Sterne der Nacht fur zustehen / Denn seine güte weret ewiglich.
  10. Der Egypten schlug an iren Erstengeburten / Denn seine güte weret ewiglich.
  11. Vnd füret Israel er aus / Denn seine güte weret ewiglich.
  12. Durch mechtige hand vnd ausgerecktem arm / Denn seine güte weret ewiglich.
  13. Der das Schilffmeer teilet / in zwey teil / Denn seine güte weret ewiglich.
  14. Vnd lies Israel durch hin gehen / Denn seine güte weret ewiglich.
  15. Der Pharao vnd sein Heer ins Schilffmeer sties / Denn seine güte weret ewiglich.
  16. Der sein Volck füret durch die Wüsten / Denn seine güte weret ewiglich.
  17. Der grosse Könige schlug / Denn seine güte weret ewiglich.
  18. Vnd erwürget mechtige Könige / Denn seine güte weret ewiglich.
  19. Sihon der Amoriter könig / Denn seine güte weret ewiglich.
  20. Vnd Og den könig zu Basan / Denn seine güte weret ewiglich.
  21. Vnd gab ir Land zum Erbe / Denn seine güte weret ewiglich.
  22. Zum Erbe seinem knecht Israel / Denn seine güte weret ewiglich.
  23. Denn er dachte an vns / da wir vnter getrückt waren / Denn seine güte weret ewiglich.
  24. Vnd erlöset vns von vnsern Feinden / Denn seine güte weret ewiglich.
  25. Der allem Fleisch speise gibt / Denn seine güte weret ewiglich.
  26. Dancket dem Gott von Himel / Denn seine güte weret ewiglich.

CXXXVII.

  1. An den wassern zu Babel sassen wir / vnd weineten / Wenn wir an Zion gedachten.
  2. Vnsere Harffen hiengen wir an die Weiden / Die drinnen sind.
  3. Denn daselbs hiessen vns singen / die vns gefangen hielten / vnd in vnserm heulen frölich sein / Lieber / Singet vns ein Lied von Zion.
  4. Wie solten wir des HERRN Lied singen / In frembden Landen?
  5. Vergesse ich dein Ierusalem / So werde meiner Rechten vergessen.
  6. Meine Zunge müsse an meinem gaumen kleben / wo ich dein nicht gedencke / Wo ich nicht lasse Ierusalem meine höchste freude sein.
  7. HERR gedencke der kinder Edom am tage Ierusalem / Die da sagen / Rein abe / rein abe / bis auff iren boden.
  8. Du verstörete tochter Babel / Wol dem der dir vergelte / wie du vns gethan hast.
  9. Wol dem der deine iunge Kinder nimpt / Vnd zerschmettert sie an den stein.

CXXXVIII.

Dauids.

  1. Ich dancke dir von gantzem hertzen / Fur den Göttern wil ich dir Lobe singen.
  2. Ich wil anbeten zu deinem heiligen Tempel / vnd deinem Namen dancken / vmb deine güte vnd trewe / Denn du hast deinen Namen vber alles herrlich gemacht durch dein Wort.
  3. Wenn ich dich anruffe / so erhöre mich / Vnd gib meiner Seele grosse krafft.
  4. Es dancken dir HERR alle Könige auff erden / Das sie hören das Wort deines mundes.
  5. Vnd singen auff den wegen des HERRN / Das die Ehre des HERRN gros sey.
  6. Denn der HERR ist hoch / vnd sihet auff das Nidrige / Vnd kennet den Stoltzen von ferne.
  7. Wenn ich mitten in der angst wandele / so erquickestu mich / Vnd streckest deine Hand vber den zorn meiner Feinde / Vnd hilffest mir mit deiner Rechten.
  8. Der HERR wirds ein ende machen vmb meinen willen / HERR deine güte ist ewig / Das werck deiner Hende woltestu nicht lassen.

CXXXIX.

Ein Psalm Dauids / vor zu singen.

  1. HERR / du erforschest mich / Vnd kennest mich.
  2. Ich sitze oder stehe auff so weissestu es / Du verstehest meine Gedancken von ferne.
  3. Ich gehe oder lige / so bistu vmb mich / Vnd sihest alle meine wege.
  4. Denn sihe / Es ist kein wort auff meiner Zungen / Das du HERR nicht alles wissest.
  5. Du schaffest es / was ich vor oder hernach thue / Vnd heltest deine Hand vber mir.
  6. Solchs erkentnis ist mir zu wünderlich vnd zu hoch / Ich kans nicht begreiffen.
  7. Wo sol ich hin gehen fur deinem Geist? Vnd wo sol ich hin fliehen fur deinem Angesicht?
  8. Füre ich gen Himel / so bistu da / Bettet ich mir in die Helle / Sihe / so bistu auch da.
  9. Neme ich flügel der Morgenröte / Vnd bliebe am eussersten Meer.
  10. So würde mich doch deine Hand da selbs füren / Vnd deine Rechte mich halten.
  11. Spreche ich / finsternis mügen mich decken / So mus die nach auch Liecht vmb mich sein.
  12. Denn auch Finsternis nicht finster ist bey dir / Vnd die nacht leuchtet wie der tag / Finsternis ist wie das Liecht.
  13. Denn du hast meine Nieren in deiner gewalt / Du warest vber mir in mutter Leibe.
  14. Ich dancke dir darüber / das ich wünderbarlich gemacht bin / Wünderbarlich sind deine Wercke / Vnd das erkennet meine Seele wol.
  15. Es war dir mein Gebein nicht verholen / da ich im verborgen gemacht ward / Da ich gebildet ward vnten in der Erden.
  16. Deine Augen sahen mich / da ich noch vnbereitet war / Vnd waren alle tage auff dein Buch geschrieben / die noch werden solten / vnd der selben keiner da war.
  17. Aber wie köstlich sind fur mir Gott deine gedancken? Wie ist ir so ein grosse Summa.
  18. Solt ich sie zelen / so würde ir mehr sein denn des Sands / Wenn ich auffwache / bin ich noch bey dir.
  19. Ah Gott / das du tödtest die Gottlosen / Vnd die Blutgirigen von mir weichen müsten.
  20. Denn sie reden von dir lesterlich / Vnd deine Feinde erheben sich on vrsach.
  21. Ich hasse ia HERR die dich hassen / Vnd verdreusst mich auff sie / das sie sich wider dich setzen.
  22. Ich hasse sie in rechtem ernst / Darumb sind sie mir feind.
  23. Erforsche mich Gott / vnd erfare mein Hertz / Prüfe mich vnd erfare / wie ichs meine.
  24. Vnd sihe / ob ich auff bösem wege bin / Vnd leite mich auff ewigem wege.

CXL.

Ein Psalm Dauids / vor zu singen.

  1. Errette mich HERR von den bösen Menschen / Behüte mich fur den freueln Leuten.
  2. Die Böses gedencken in irem hertzen / Vnd teglich Krieg erregen.
  3. Sie scherffen ire Zunge / wie eine Schlange / Otterngifft ist vnter iren Lippen / Sela.
  4. Beware mich HERR fur der hand der Gottlosen / Behüre mich fur den freueln Leuten / Die meinen gang gedencken vmbzustossen.
  5. Die Hoffertigen legen mir Stricke / vnd breiten mir Seile aus zum netze / Vnd stellen mir Fallen an den weg / Sela.
  6. Ich aber sage zum HERRN / Du bist mein Gott / HERR vernim die stimme meines flehens.
  7. HERR HERR meine starcke Hülffe / Du beschirmest mein Heubt zur zeit des Streits.
  8. HERR las dem Gottlosen sein begirde nicht / Stercke seinen mutwillen nicht / Sie möchten sichs erheben / Sela.
  9. Das vnglück / dauon meine Feinde rat schlagen / Müsse auff iren Kopff fallen.
  10. Er wird stralen vber sie schütten / Er wird sie mit Fewr tieff in die erden schlahen / Das sie nimer nicht auff stehen.
  11. Ein böse Maul wird kein glück haben auff Erden / Ein freuel böser Mensch wird veriagt vnd gestürtzt werden.
  12. Denn ich weis / das der HERR wird des Elenden sache / Vnd der Armen recht ausfüren.
  13. Auch werden die Gerechten deinem Namen dancken / Vnd die Fromen werden fur deinem Angesichte bleibn.

CXLI.

Ein Psalm Dauids.

  1. HERR ich ruffe zu dir / eile zu mir / Vernim meine stimme / wenn ich dich anruffe.
  2. Mein Gebet müsse fur dir tügen / wie ein Reuchopffer / Meine hende auffheben / wie ein Abendopffer.
  3. HERR behüte meinen mund / Vnd beware meine Lippen.
  4. Neige mein hertz nicht auff etwas böses / Ein gottlos wesen zu füren mit den Vbelthettern / Das ich nicht esse von dem das inen geliebt.
  5. Der Gerechte schlahe mich freundlich vnd straff mich / Das wird mir so wol thun / als ein Balsam auff meinem heubt / Denn ich bete stets / das sie mir nicht schaden thun.
  6. Ire Lerer müssen gestürtzt werden vber einen Fels / So wird man denn meine Lere hören / das sie lieblich sey.
  7. Vnser gebeine sind zustrewet bis zur Helle / Wie einer das Land zureisst vnd zuwület.
  8. Denn auff dich HERR HERR sehen meine augen / Ich traw auff dich / verstosse meine Seele nicht.
  9. Beware mich fur dem Stricke / den sie mir gelegt haben / Vnd fur der falle der Vbelthetter.
  10. Die Gottlosen müssen in ir eigen Netze fallen mit einander / Ich aber imer fur vber gehen.

CXLII.

Ein Vnterweisunge Dauids zu beten / Da er in der Hülen war.

  1. Ich schrey zum HERRN / mit meiner stimme / Ich flehe dem HERRN mit meiner stimme.
  2. Ich schütte meine Rede fur im aus / vnd zeige an / fur im meine Not.
  3. Wenn mein Geist in engsten ist / so nimpstu dich meiner an / Sie legen mir Stricke auff dem wege / da ich auff gehe.
  4. Schaw zur Rechten / vnd sihe / da wil mich niemand kennen / Ich kan nicht entfliehen / Niemand nimpt sich meiner Seelen an.
  5. HERR / zu dir schrey ich / vnd sage / Du bist meine Zuuersicht / Mein teil im Lande der lebendigen.
  6. Mercke auff meine Klage / denn ich werde seer geplagt / Errette mich von meinen Verfolgern / Denn sie sind mir zu mechtig.
  7. Füre meine Seele aus dem Kercker / das ich dancke deinem Namen / Die Gerechten werden sich zu mir samlen / wenn du mir wol thust.

CXLIII.

Ein Psalm Dauids.

  1. HERR erhöre mein Gebet / Vernim mein flehen vmb deiner Warheit willen / Erhöre mich vmb deiner Gerechtigkeit willen.
  2. Vnd gehe nicht ins Gericht mit deinem Knecht / Denn fur dir ist kein Lebendiger gerecht.
  3. Denn der Feind verfolget meine Seele / vnd zuschlehet mein Leben zu boden / Er legt mich ins finster / wie die Todten in der Welt.
  4. Vnd mein Geist ist in mir geengstet / Mein hertz ist mir in meinem Leibe verzeret.
  5. Ich gedencke an die vorigen zeiten / Ich rede von allen deinen Thatten / Vnd sage von den Wercken deiner Hende.
  6. Ich breite meine hende aus zu dir / Meine Seele dürstet nach dir / wie ein dürre Land / Sela.
  7. HERR erhöre mich balde / mein Geist vergehet / Verbirge dein Andlitz nicht von mir / Das ich nicht gleich werde denen / die in die Gruben fahren.
  8. Las mich früe hören deine Gnade / denn ich hoffe auff dich / Thu mir kund den weg / darauff ich gehen sol / Denn mich verlanget nach dir.
  9. Errette mich mein Gott von meinen Feinden / Zu dir hab ich zuflucht.
  10. Lere mich thun nach deinem wolgefallen / denn du bist mein Gott / Dein guter Geist füre mich auff ebener Bahn.
  11. HERR erquicke mich vmb deines Namens willen / Füre meine Seele aus der not / vmb deiner Gerechtigkeit willen.
  12. Vnd verstöre meine Feinde / vmb deiner Güte willen / Vnd bringe vmb alle die meine Seele engsten / Denn ich bin dein Knecht.

CXLIV.

Ein Psalm Dauids.

  1. Gelobet sey der HERR mein Hort / Der meine hende leret streiten vnd meine feuste kriegen.
  2. Meine Güte vnd meine Burg / mein Schutz vnd mein Erretter / mein Schild / auff den ich trawe / Der mein Volck vnter mich zwinget.
  3. HERR / was ist der Mensch / das du dich sein annimpst? Vnd des Menschen kind / das du in so achtest?
  4. Ist doch der Mensch gleich wie Nichts / Seine zeit feret da hin / wie eine Schatte.
  5. HERR / neige deine Himel vnd fare her ab / Taste die Berge an / das sie rauchen.
  6. Las blitzen vnd zustrewe sie / Scheus deine Stralen / vnd schrecke sie.
  7. Sende deine Hand von der Höhe vnd erlöse mich / Vnd errette mich von grossen Wassern / Von der hand der frembden Kinder.
  8. Welcher Lere ist kein nütze / Vnd ire Werck sind falsch.
  9. Gott / ich wil dir ein newes Lied singen / Ich wil dir spielen auff dem Psalter von zehen Seiten.
  10. Der du den Königen sieg gibst / Vnd erlösest deinen knecht Dauid / Vom mördischen schwert des Bösen.
  11. Erlöse mich auch / vnd errette mich von der hand der frembden Kinder / Welcher Lere ist kein nütze / Vnd ire werck sind falsch.
  12. Das vnsere Söne auffwachsen in irer iugent / wie die Pflantzen / Vnd vnsere Töchter / wie die ausgehawene Ercker / gleich wie die Pallast.
  13. Vnd vnsere Kamern vol seien / die eraus geben können einen Vorrat nach dem andern / Das vnsere Schafe tragen tausent / vnd hundert tausent / auff vnsern Dörffern.
  14. Das vnser Ochsen viel ererbeiten / Das kein schade / kein verlust / noch klage auff vnsern Gassen sey.
  15. Wol dem Volck / dem es also gehet / Aber wol dem Volck / Des der HERR ein Gott ist.

CXLV.

Ein Lob Dauid.

  1. Ich wil dich erhöhen mein Gott / du König / Vnd deinen Namen loben imer vnd ewiglich.
  2. Ich wil dich teglich loben / Vnd deinen Namen rhümen imer vnd ewiglich.
  3. Der HERR ist gros vnd seer löblich / Vnd seine Grösse ist vnaussprechlich.
  4. Kinds kind werden deine Werck preisen / Vnd von deiner Gewalt sagen.
  5. Ich wil reden von deiner herrlichen schönen Pracht / Vnd von deinen Wundern.
  6. Das man sol reden von deinen herrlichen Thatten / Vnd das man erzele deine Herrligkeit.
  7. Das man preise deine grosse Güte / Vnd deine Gerechtigkeit rhüme.
  8. Gnedig vnd barmhertzig ist der HERR / Gedültig vnd von grosser Güte.
  9. Der HERR ist allen gütig / Vnd erbarmet sich aller seiner Werck.
  10. Es sollen dir dancken HERR alle deine Werck / Vnd deine Heiligen dich loben.
  11. Vnd die Ehre deines Königreichs rhümen / Vnd von deiner Gewalt reden.
  12. Das den Menschen kindern deine Gewalt kund werde / Vnd die ehrliche Pracht deines Königreichs.
  13. Dein reich ist ein ewiges Reich / Vnd deine Herrschafft weret fur vnd fur.
  14. Der HERR erhelt alle die da fallen / Vnd richtet auff alle die nider geschlagen sind.
  15. Aller augen warten auff dich / Vnd du gibst inen ire Speise zu seiner zeit.
  16. Du thust deine Hand auff / Vnd erfüllest alles was lebet mit wolgefallen.
  17. Der HERR ist Gerecht in allen seinen Wegen / Vnd Heilig in allen seinen Wercken.
  18. Der HERR ist nahe allen die in anruffen / Allen die in mit ernst anruffen.
  19. Er thut was die Gottfürchtigen begeren / Vnd höret ir schreien / Vnd hilfft inen.
  20. Der HERR behütet alle die in lieben / Vnd wird vertilgen alle Gottlosen.
  21. Mein mund sol des HERRN lob sagen / Vnd alles Fleisch lobe seinen heiligen Namen imer vnd ewiglich.

CXLVI.

Haleluia.

  1. Lobe den HERRN meine Seele /
  2. Ich wil den HERRN loben / so lange ich lebe / Vnd meinem Gott lobsingen / weil ich hie bin.
  3. Verlasset euch nicht auff Fürsten / Sie sind Menschen / die können ia nicht helffen.
  4. Denn des menschen Geist mus dauon / vnd er mus wider zu Erden werden / Als denn sind verloren alle seine Anschlege.
  5. Wol dem / des Hülffe der Gott Iacob ist / Des hoffnung auff dem HERRN seinem Gott stehet.
  6. Der Himel / Erden / Meer / vnd alles was drinnen ist / gemacht hat / Der glauben helt ewiglich.
  7. Der Recht schaffet denen / so gewalt leiden / Der die Hungerigen speiset.
  8. Der HERR löset die Gefangenen / Der HERR machet die Blinden sehend / Der HERR richt auff die nidergeschlagen sind / Der HERR liebet die Gerechten.
  9. Der HERR behütet Frembdlinge vnd Waisen / vnd erhelt die Widwen / Vnd keret zu rück den weg der Gottlosen.
  10. Der HERR ist König ewiglich / Dein Gott Zion fur vnd fur / Haleluia.

CXLVII.

  1. Lobet den HERRN / Denn vnsern Gott loben / das ist ein köstlich ding / Solch lob ist lieblich vnd schön.
  2. Der HERR bawet Ierusalem / Vnd bringet zusamen die Veriagten in Israel.
  3. Er heilet die zubrochens Hertzen sind / Vnd verbindet ire schmertzen.
  4. Er zelet die Sternen / Vnd nennet sie alle mit namen.
  5. Vnser Herr ist gros vnd von grosser Krafft / Vnd ist vnbegreifflich / wie er regieret.
  6. Der HERR richtet auff die Elenden / Vnd stösset die Gottlosen zu boden.
  7. Singet vmb einander dem HERRN mit dancke / Vnd lobet vnsern Gott mit Harffen.
  8. Der den Himel mit wolcken verdeckt / Vnd gibt regen auff Erden / Der gras auff Bergen wachsen lesst.
  9. Der dem Vieh sein Futter gibt / Den iungen Raben die in anruffen.
  10. Er hat nicht lust an der stercke des Rosses / Noch gfallen an iemandes Beinen.
  11. Der HERR hat gefallen an denen die in fürchten / Die auff seine Güte hoffen.
  12. Preise Ierusalem den HERRN / Lobe Zion deinen Gott.
  13. Denn er macht feste die Rigel deiner Thor / Vnd segenet deine Kinder drinnen.
  14. Er schaffet deinen grentzen Friede / Vnd settiget dich mit dem besten Weitzen.
  15. Er sendet seine Rede auff Erden / Sein Wort leufft schnell.
  16. Er gibt Schnee / wie wolle / Er strewet Reiffen / wie asschen.
  17. Er wirfft seine Schlossen / wie bissen / Wer kan bleiben fur seinem frost (1)?
  18. Er spricht / so zeschmeltzet es / Er lesst seinen Wind wehen / so thawets auff.
  19. Er zeiget Iacob sein Wort / Israel seine Sitten vnd Rechte.
  20. So thut er keinen Heiden / Noch lesst sie wissen seine Rechte / Haleluia.

CXLVIII.

Haleluia.

  1. Lobet ir Himel den HERRN / Lobet in in der Höhe.
  2. Lobet in alle seine Engel / Lobet in all sein Heer.
  3. Lobet in Sonn vnd Mond / Lobet in alle leuchtende Sterne
  4. Lobet in ir Himel allenthalben / Vnd die Wasser die oben am Himel sind.
  5. Die sollen loben den Namen des HERRN / Denn er gebeut / so wirds geschaffen.
  6. Er helt sie imer vnd ewiglich / Er ordent sie / das sie nicht anders gehen müssen.
  7. Lobet den HERRN auff Erden / Ir Walfische vnd alle Tieffen.
  8. Fewr / Hagel / Schnee vnd Dampff / Sturmwind / die sein wort ausrichten.
  9. Berge vnd alle Hügel / Fruchtbare bewme vnd alle Cedern.
  10. Thier vnd alles Vieh / Gewürm vnd Vögel.
  11. Ir Könige auff Erden vnd alle Leute / Fürsten vnd alle Richter auff Erden.
  12. Iünglinge vnd Iungfrawen / Alten mit den Iungen.
  13. Sollen loben den Namen des HERRN / Denn sein Name allein ist hoch / Sein Lob gehet so weit Himel vnd Erden ist.
  14. Vnd er erhöhet das Horn seines Volcks / Alle seine Heiligen sollen loben / Die kinder Israel / Das Volck das im dienet / Haleluia.

CXLIX.

Haleluia.

  1. Singet dem HERRN ein newes Lied / Die gemeine der Heiligen sol in loben.
  2. Israel frewe sich des / der in gemacht hat / Die kinder Zion seien frölich vber irem Könige.
  3. Sie sollen loben seinen Namen im Reigen / Mit Paucken vnd Harffen sollen sie im spielen.
  4. Denn der HERR hat wolgefallen an seinem Volck / Er hilfft den Elenden herrlich.
  5. Die Heiligen sollen frölich sein vnd preisen / Vnd rhümen auff iren Lagern.
  6. Ir mund sol Gott erhöhen Vnd sollen scharffe Schwerter in iren Henden haben.
  7. Das sie Rache vben vnter den Heiden / Straffe vnter den Völckern.
  8. Ir Könige zu binden mit ketten / Vnd ire Edlen mit eisern fesseln.
  9. Das sie inen thun das Recht dauon geschrieben ist / Solche Ehre werden alle seine Heiligen haben / Haleluia.

CL.

Haleluia.

  1. Lobet den HERRN in seinem Heiligthum / Lobet in in der Feste seiner Macht.
  2. Lobet in in seinen Thatten / Lobet in in seiner grossen Herrligkeit.
  3. Lobet in mit Posaunen / Lobet in mit Psalter vnd Harffen.
  4. Lobet in mit Paucken vnd Reigen / Lobet in mit Seiten vnd Pfeiffen.
  5. Lobet in mit hellen Cymbeln / Lobet in mit wolklingenden Cymbeln.
  6. Alles was Odem hat / Lobe den HERRN / Haleluia.